Gründung einer „Mobbing-Opfer-Gruppe“ in Planung
Seit 2012 setzt sich die Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ für „Mobbing-Opfer“ ein. Damals hatten die Organisatoren mit dem Jugendgemeinderat sogar einen gemeinsamen Flyer aufgelegt und sind damit an die Schulen gegangen. Mobbing spielt sich oft in den Schulen, ja sogar in Kindergärten und nicht nur am Arbeitsplatz ab. Inzwischen haben die beiden Leiterinnen der Selbsthilfegruppe, Karin Hurrle und Brigitte Auer alle Hände voll zu tun, um alle Anfragen von Betroffenen bewältigen zu können. Denn durch Mobbing werden Menschen krank und depressiv. Und depressiv gewordene Arbeitnehmer belasten das Gesundheitssystem. Daher hat die Haßlocher Selbsthilfegruppe eine Anlaufstelle für „Mobbing-Opfern“ geschaffen und wird diese auch ausbauen, um sich Rat und Unterstützung zu holen. Immer mehr Menschen, die „Mobbing-Opfer“ geworden sind, wenden sich daher inzwischen an die Haßlocher Selbsthilfegruppe. Aus diesem Grunde ist geplant, demnächst eine „Mobbing-Opfer-Gruppe“ zu gründen. Wer Interesse daran hat, kann sich jetzt schon unter der Mobil-Nummer 0170 / 2784 150 melden.
KISS Pfalz vermittelt Betroffene „Mobbing-Opfer“ an die SHG Haßloch
Seit längerer Zeit werden immer wieder Betroffene vom Dachverband KISS Pfalz an die Haßlocher Selbsthilfegruppe verwiesen, um sich dort Unterstützung zu holen. Einige der „Mobbing-Opfer“ sind sogar mit Hilfe der Selbsthilfegruppe an die Öffentlichkeit gegangen, andere wollten lieber anonym bleiben. So auch in dem Kandeler Fall, wo eine Leiterin in einer Kindertagesstätte gemobbt wurde, weil sie einen pädophilen Erzieher beim Jugendamt gemeldet hatte. Gerade dieser Fall ging durch viele Medien, weil er auch von der Haßlocher Selbsthilfegruppe unterstützt wurde. „Man muss über solche Taten Transparenz schaffen“, sagt die Leiterin Karin Hurrle, die weiß von was sie spricht.
Auch Betriebsräte in großen Firmen sind von „Mobbing“ oder „Bossing“ betroffen
Auch im Arbeitsleben nimmt Mobbing täglich zu, und es sind oft Betriebsräte in großen Firmen davon betroffen. Auf einen jüngsten Fall wurde auch die Selbsthilfegruppe aufmerksam gemacht. So soll sich Mobbing gegen Betriebsräte auch in einem Heidelberger Großunternehmen zugetragen haben, wo einem Betriebsratschef fristlos gekündigt wurde. Dies sei kein Einzelfall, haben die beiden Leiterinnen der Haßlocher Selbsthilfegruppe erfahren. Die IG Metall hat in dem Heidelberger Fall sogar von einer „Wildwest-Manier der Unternehmensleitung“ gesprochen. Nach 20jähriger Betriebsratstätigkeit steht der Betroffene heute arbeitslos auf der Sraße. Und es gibt viele solcher Fälle, die nicht öffentlich wurden. Über einen jüngsten Fall hatte STERN in seiner Ausgabe 99 am 13.10.2022 berichtet.
Inzwischen gibt es einige Urteile zugunsten von „Mobbing-Opfern“
Inzwischen gibt es einige Urteile nach Mobbing-Klagen. Ein Urteil hat das Gericht der Europäischen Union am 13.07.2018, AZ.: T-275/17 und T-377/17 gefällt und dem Mobbing-Opfer Schadenersatz in Höhe von 10.000 Euro zugesprochen.
In dem Urteil heißt es: Das Europäische Parlament und die EIB müssen jeweils Schadensersatz in Höhe von 10.000 Euro an Bedienstete zahlen, die Opfer von Mobbing geworden sind. In diesem Zusammenhang wird der Umfang der gerichtlichen Überprüfung im Bereich von Mobbing und die Pflicht der Organe, bei erwiesenem Mobbing Disziplinarverfahren einzuleiten, präzisiert. Dies hat das Gericht der Europäischen Union entschieden. Und hier zum gesamten Wortlaut des Urteils: https://mobil.kostenlose-urteile.de/Gericht-der-Europaeischen-Union_T-27517-und-T-37717_Schadenersatz-in-Hoehe-von-10000-Euro-fuer-Mobbing-Opfer.news26172.htm