Gesucht wird auch ein Büroraum
Die Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ sucht Räumlichkeiten für ihre künftigen Gruppentreffen. Aus dem Feuerwehrgerätehaus der Gemeinde Haßloch musste die Gruppe wegen der Corona-Pandemie ausziehen. Um Planungssicherheit auch nach der Corona-Krise zu haben, um Gruppentreffen wieder stattfinden lassen zu können, hatte die SHG bereits im November 2020 eine Anfrage bei der Gemeindeverwaltung für das Jahr 2021 gestellt. „Seit dieser Zeit werden wir vertröstet, weil der Sachbearbeiter im Haßlocher Rathaus schon längere Zeit erkrankt ist“, ärgert sich die Gruppenleiterin. Keiner könne anscheinend diese weitreichende Entscheidung im Haßlocher Rathaus treffen. Der Bürgermeister lasse sich verleugnen und gibt die Verantwortung an den Lehrling der Gemeinde weiter. Eine neue Anfrage wegen Räumlichkeiten sei nun auf seinem Schreibtisch gelandet. Auch eine Vorzimmerdame ist bei ihrer Rückfrage anscheinend auch nicht weitergekommen. Die bestätigte nämlich, dass der zuständige Sachbearbeiter immer noch krank sei und keiner wisse, wann er ins Amt zurückkomme. Mit der Antwort bezüglich Räumlichkeiten für die Gruppentreffen müsse man also warten, bis wieder Klarheit im Haßlocher Rathaus bestehe. Solange will aber die Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ nicht warten und startet deshalb einen Aufruf an die Bevölkerung: „Bitte melden Sie sich bei der Leitung der Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ unter Tel.Nr. 0170 2784 150 oder 01575 3674403, wenn Sie uns Räumlichkeiten für unsere Treffen zur Verfügung stellen können“.
Trotz dieses Aufrufes hat der neu gewählte Bürgermeister Tobias Meyer einen Antrag von der Selbsthilfegruppe Ende Dezember 2020 erhalten, den er zur Entscheidung seinem Gemeinderat vorlegen muss. Darin heißt es:
„Sehr geehrter Herr Meyer,
auch die Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ musste während der Corona-Pandemie ihr Konzept überarbeiten und neu überdenken. Wegen der Corona-Verordnungen können sich Gruppenmitglieder, die an Depressionen und psychischen Erkrankungen leiden, nicht mehr im Haßlocher Feuerwehrhaus treffen. Dennoch ist der Bedarf an Hilfe groß, sodass sich Betroffene verstärkt an uns wenden, um den Erfahrungsaustausch zu suchen. Deshalb haben sich Karin Hurrle und Brigitte Auer zum ERSTHELFER*IN ausbilden lassen. Dies setzt voraus, dass wir weiterhin unsere Gruppentreffen stattfinden lassen können. Durch die Corona-Pandemie sind viele Menschen depressiv geworden. Gruppentreffen sind unendlich wichtig, um den Menschen präventiv helfen zu können, damit sich die Krankheit nicht weiter verfestigt.
Daher ist es für unsere Planung im neuen Jahr besonders wichtig zu wissen, dass uns Räume rechtzeitig für diese Gruppentreffen zur Verfügung gestellt werden. Dabei gehen wir davon aus, dass die Corona-Pandemie nicht über das gesamte Jahr 2021 bestehen bleibt und uns die Gemeinde Haßloch wieder Räumlichkeiten für unsere Gruppen-Treffen zur Verfügung stellt. Unser Konzept haben wir dahingehend geändert, dass wir auch Anlaufstelle für Betroffene schaffen, die sich für ein Erstgespräch bei uns melden können. Dafür benötigen wir einen kleinen Büroraum, wenn diese Personen anonym bleiben wollen. Wir bitten Sie daher, unseren Antrag wohlwollend zu entscheiden. Für eine zeitnahe Entscheidung wären wir Ihnen sehr verbunden“:
Sollte die Gemeinde Haßloch dennoch keine Räumlichkeiten anbieten, wo die Gruppentreffen der Selbsthilgruppe künftig wieder stattfinden können, wären wir den Bürgerinnen und Bürgern dankbar, die solche Gruppentreffen künftig ermöglichen würden.
Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.