Seit 1950 gibt es die Bäckerei Berg in Haßloch. Den Betrieb führten die Eheleute Alfons und Hedwig Berg, die mit ihren Söhnen Oskar und Peter nach dem Krieg ins Großdorf kamen. Hier mieteten sie von Bäckermeister Georg Hornbach von 1950 bis 1951 den kleinen Laden in der Bahnhofstraße 74. Danach zogen sie in die Waldstraße in ihr eigenes Häuschen. Beide Söhne mussten damals das Bäckerhandwerk erlernen. Zur Tradition gehörte seinerzeit, den Kunden die Brötchen in einer Tüte verpackt an die Haustür zu hängen. Mittwochs wurde dann das Brot direkt ins Haus geliefert.
Nach dem Tod von Vater Alfons im Jahre 1968 führte Sohn Peter gemeinsam mit der Mutter das Geschäft weiter. Erst als auch die Mutter im Jahre 1988 verstarb, ging die Bäckerei an Sohn Peter und dessen Ehefrau Angelika über.
In dem kleinen Bäckerladen in der Waldstraße herrscht eine familiäre Atmosphäre und das ist den Hasslochern sehr wichtig. Bereits morgens um fünf Uhr herrscht schon reges Treiben in der Backstube von Peter Berg, denn die „Aniliner“ kommen schon die ersten Brötchen abholen. Alle Hände voll zu tun hat dann Ehefrau Angelika.
Viel Mühe gibt sich der Bäckermeister mit der Zusammenstellung seines Sortimentes. Allerlei Auswahl gibt es schon bei den Brötchen, denn er ist einer der wenigen Bäcker, der noch richtige „Salzweck“ backen kann. Großen Anklang findet in der ganzen Region sein Roggenbrot und als „Sechspfünder“ gebacken schmeckt dies besonders gut. Auch seine „Woiknorze“ lieben seine Kunden, die man auf vielen Weinfesten verkosten kann.
Nicht nur zum Brotkaufen finden sich viele Freunde bei Peter Berg in dem Raum vor der „Backstubb“ ein. Hier trifft man sich zur Tasse Kaffee, zum Erzählen, zum gemütlichen Beisammensein. Fast wie im Bistro in Frankreich kann man auch gemeinsam mit ihm ein Zigarettchen rauchen. Und das macht den Bäckermeister so beliebt bei seinen Kunden. Nie in Zeitnot und immer gefällig, erfüllt er fast alle Wünsche.
Heute, mit 61 Jahren, denkt Peter Berg noch lange nicht ans Aufhören.
Obwohl die beiden Söhne Boris und Stefan, der am gleichen Tag wie sein Vater Geburtstag hat, ihn oft bei seiner Arbeit unterstützen, hat keiner Interesse am Bäckerberuf. Trotz Ruhelosigkeit im Geschäft wünscht sich die Chefin des Hauses noch lange den „Umtrieb“ mit ihren Kunden und auch dem Personal. „Wenn es auch manchmal anstrengend ist, schon morgens um 4 Uhr aufstehen zu müssen. Ich freue mich aber immer wieder auf meine Kunden“, lächelte Angelika Berg bescheiden.
Dennoch lassen es sich die Eheleute nicht nehmen, ab und zu ein paar Tage Urlaub in sonnigen Gefilden zu machen. „Hier können wir wieder auftanken, denn wenn die Haßlocher Sommerfeste beginnen, müssen wir auch wieder sonntags im Einsatz sein“, so da Ehepaar. Auch auf dem Haßlocher Weihnachtsmarkt hat das freundliche Bäckerehepaar alle Hände voll zu tun mit ihrem Glühweinstand, der immer ein Anziehungspunkt insbesondere für die Haßlocher ist. Denn wo „de Berg is, is was los“!!!!!