Malta-Masche: Erhobene Forderungen werden in UCC-Register in USA eingetragen und an Inkassounternehmen auf Malta abgetreten
Laut Recherchen und Berichterstattung des MDR vom 13.07.2016 werden Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck von den sogenannten Reichsbürger mit der Malta-Masche bedroht. Ein Regierungssprecher habe dem Magazin MDR Exakt zahlreiche Zuschriften von Reichsbürgern an die Kanzlerin zur Verfügung gestellt, wie man die beiden Staatsoberhäupter ins Visier genommen habe. Auch das Bundesjustizministerium habe bestätigt, dass sowohl Merkel als auch Gauck bereits mit der sogenannten Malta-Masche bedroht worden sind. Reichsbürger hätten beide Politiker demnach ins UCC-Schuldenregister in Washington eingetragen lassen, um in weiteren Schritten zu versuchen, angebliche Forderungen durchzusetzen. Seit Monaten würden die sogenannten Reichsdeutschen mit dieser Methode deutschlandweit Richter, Justizangestellte und Gerichtsvollzieher unter Druck setzen, heißt es weiter. Wie viele Deutsche dabei bislang als vermeintliche Schuldner ins Register eingetragen worden sind, konnte das Auswärtige Amt bisher keine Angaben machen.
Die Malta-Masche funktioniere immer nach ähnlichem Schema: Zuerst melden sich Reichsbürger im UCC-Register in den USA an. Dann tragen sie vermeintliche Forderungen, oft in Millionenhöhe, gegenüber angeblichen Schuldnern in das Register ein. Diese Forderungen würden dann an Inkassounternehmen auf Malta abgetreten, die damit vollstreckbare Titel vor maltesischen Gerichten erwirkten. Die Betroffenen aus Deutschland müssen dann persönlich vor Gericht auf Malta erscheinen, um sich dagegen zur Wehr zu setzen. Würden sie dies nicht tun, würde ihnen im schlimmsten Fall in Deutschland die Vollstreckung drohen. (rfed.)