Wieso weiß Unternehmensinhaber Prof. Dr. Andreas DULGER jetzt schon, dass er im Berufungsverfahren den Prozess gewinnt? – Ein Fall für Prozessbeobachter?
Das Betriebsrat-Mobbing bei der Heidelberger Firma ProMinent scheint in übelster Weise weiterzugehen. Mitarbeiter sprechen von „Hetze“ gegen Betriebsratsmitglieder. Und dass sie gegeneinander ausgespielt würden. Auch die Mitarbeiter seien davon betroffen. Unter vorgehaltener Hand spricht man sogar von „gekauften“ Betriebsräten, die die Geschäftsleitung bereits gefügig gemacht hätte. Dass „Mobbing“ ein System ist, wissen viele. Einige Insider behaupten, dass durch „Mobbing“ auch Hass geschürt wird, was die Demokratie in erheblichem Maße gefährde. Mit dem Arbeitsgerichtsprozess gegen den ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden vor dem Arbeitsgericht in Heidelberg habe man ein Exempel statuieren wollen, um Mitarbeitern und anderen Betriebsräten Angst einzuflößen. Obwohl die ausgesprochene Kündigung gegen den Betriebsrat von ProMinent von der Richterin Andrea Lehner am 01.12.2022 aufgehoben wurde, ändere nichts an der Unternehmenskultur. Viele Betroffene, die Ähnliches in Großunternehmen erlebt haben, berichten, dass man nach einer gewonnenen Klage entweder im „Archiv“ oder in der „Besenkammer“ lande, also keine Arbeit mehr bekomme. Und auf diese Art und Weise „mürbe“ gemacht werde, bis man von selbst gehe. Die Unternehmensleitung hat bereits angekündigt, dass sie in Berufung gehen will. Firmenteilhaber Andreas Dulger weiß anscheinend jetzt schon, dass er in der nächsten Instanz gute Karten hat, den Prozess zu gewinnen. Nachrichten Regional hatte am 01.12.2022 über den Arbeitsgerichtsprozess berichtet,
Aushang am „Schwarzen Brett“ wird von einigen als „Hetze“ gegen den gekündigten Betriebsrat ausgelegt
Doch das „Betriebsrat-Mobbing“ im Unternehmen scheint – trotz gewonnener Aufhebung der Kündigung – ungemindert weiterzugehen. Denn breits am 02. Dezember hat der Vorsitzende der Geschäftsführung von ProMinent, Prof. Dr. Andreas Dulger einen Aushang am „Schwarzen Brett“ im Unternehmen angebracht. Und da war u.a. folgendes nachzulesen: „Wir werden gegen das Urteil des Amtsgerichts Heidelberg natürlich in Berufung gehen, weil wir weiterhin der Auffassung sind, dass wir derartige Vorfälle nicht akzeptieren können, und dass wir uns schützend vor unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellen müssen. Wir sind zuversichtlich, dass in den weiteren Instanzen zu unseren Gunsten entschieden wird. Bis zum rechtskräftigen Abschluss des Verfahrens wird Herr H. im Unternehmen weiterbeschäftigt werden, sofern keine Arbeitsunfähigkeit vorliegt“.
STERN hatte bereits am 13.10.2022 berichtet, Zitat: „Als Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist Rainer Dulger, 58, der oberste Repräsentant der deutschen Arbeitgeber. Recherchen des Stern zeigen jedoch: Im eigenen Unternehmen ist er kein Vorbild“. Mit seinem Bruder Adreas Dulger sei der BDA-Präsident Dulger 2016 Alleineigentümer des Heidelberger Familienunternehmens ProMinent, das Dosierpumpen für flüssige Stoffe im Manschinenbau herstelle. Der Vater der Brüder, Viktor Dulger, habe den Maschinenbaukonzern 1960 gegründet. STERN weiter: „Seit Langem führt die Firma einen Rosenkrieg gegen den Betriebsrat, auch vor Gericht. Mal ging es um die ungleiche Bezahlung von Mitarbeitern, dann um ein Computerprogramm, das die Prominent GmbH konzernweit einführte und mit dem die Firma nach Ansicht des Betriebsrats die Mitarbeiter unzulässig überwache“. Soweit so gut. Der Aushang im Unternehmen war allerdings nicht von Rainer, sondern von seinem Bruder Prof. Dr. Andreas Dulger unterzeichnet.
Was also ist passiert, dass ProMinent dem Betriebsratsvorsitzenden kündigen konnte. Glaubt man dem Inhalt des Aushangs im Unternehmen, so wird ihm vorgeworfen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen schwer beleidigt zu haben. Auch habe der Beschuldigte die Grenzen der Meinungsfreiheit überschritten und das sei ein wichtiger Grund seiner Kündigung gewesen. Lediglich im Rahmen der individuellen Interessenabwägung, vor allem aber vor dem Hintergrund der zwanzigjährigen Betriebszugehörigkeit und der Schwerbehinderung von Herrn H. habe das Arbeitsgericht zu dessen Gunsten entschieden. Das Gericht habe sehr deutlich klargestellt, dass es sich hier um einen Grenzfall handele, der auch anders hätte entschieden werden können, so Andreas Dulger. Sowohl die Posts von Facebook, als auch der Aushang vom „Schwarzen Brett“ liegen unserer Redaktion vor.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Angst einjagen?
Hey, fragen sich einige Insider: „Ist das nicht etwa Hetze?“ Deutlicher könne man doch Hetze nicht verstehen, wurde unserer Redaktion mitgeteilt. Immerhin ist ProMinent mit rund 2.500 Mitarbeitern auf der ganzen Welt zuhause und in rund 100 Ländern der Erde vertreten. Aber wo bleibt das „moralische“ Erbe von Vater Viktor Dulger an seine beiden Söhne Andreas und Rainer Dulger? Ihnen wurde bereits die Leitung des Unternehmens im Jahre 2001 übertragen. Viktor Dulger, der Gründer, ist am 21.03.2016 verstorben. Viele Insider wollen wissen, dass er sich im Grabe umdrehen würde, wenn er diese Vorfälle wüsste. Geboren wurde Viktor Dulger in Klöstitz, Königreich Rumänien. Viktor Dulger war deutscher Ingenieur, Erfinder, Unternehmer und Mäzen der Kunst und der Wissenschaft mit bessarabiendeutscher Herkunft. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Lebenswerk. Von ihm und seiner Ehefrau wurde auch eine Stiftung ins Leben gerufen https://www.prominent.de/de/Unternehmen/Unternehmen/Engagement/Viktor-und-Sigrid-Dulger-Stiftung.html
Der Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg gelang Viktor Dulger in Baden-Württemberg. Nach Abschluss des Studiums 1957 im Fach Maschinenbau arbeitete er unmittelbar anschließend für die deutsche Niederlassung eines amerikanischen Lebensmittelkonzerns. Im Jahre 1960 machte er sich selbständig und gründete das Unternehme ProMinent GmbH. Zum gleichen Zeitpunkt reichte er sein bis dahin wichtigstes Patent ein, die Erfindung einer leistungsfähigen Pumpe, die für kleinste Dosierungsmengen im Bereich Trinkwasser, Lebensmittelzusätze und Medizintechnik einen bahnbrechenden Fortschritt darstellte. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte er Lösungen auf zahlreichen Gebieten der Verfahrenstechnik, insbesondere im Bereich elektronisch gesteuerter Membran-Dosiertechnik. Mehr als 50 persönliche Patente sind laut WIKIPEDIA in Deutschland und den Industriestaaten angemeldet und bilden die Basis des erfolgreichen Ausbaus seiner Unternehmung zur weltweit agierenden Unternehmensgruppe.
Was hat Senior-Chef schon von dem Betriebsrat-Mobbing seiner Söhne gewusst?
Inzwischen liegen uns weitere Informationen vor, dass das Betriebsrat-Mobbing sicherlich nicht im Sinne von Senior-Chef Viktor DULGER gewesen sein dürfte. Nach Insider-Aussagen soll Viktor Dulger ein seriöser Geschäftsmann gewesen sein. Von Insidern hat unsere Redaktion erfahren, dass sich die beiden Brüder nicht gut verstehen, sich oft in Bezug auf Betriebsabläufe auch nicht einig sind. „Ihre Meinungen gehen sehr oft auseinander„, heißt es weiter.
Laut WIKIPEDIA erhielt Viktor Dulger für sein Lebenswerk zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen. 1982 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1996 verlieh der Bundespräsident Viktor Dulger das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seine weltweiten Aktivitäten wurden 1986 durch die Ernennung zum Honorarkonsul für die Republik Malta in Baden-Württemberg gewürdigt. 1997 erteilte die Bundesregierung das Exequatur und stimmte der Rangerhebung zum Honorargeneralkonsul für den Konsularbezirk Baden-Württemberg zu. 1994 erhielt Viktor Dulger die Auszeichnung als Ehrenprofessor der Technischen Universität der chinesischen Hafenstadt Dalian, 1996 dann die Ehrendoktorwürde. Seit 1997 war Viktor Dulger Ehrenbürger der chinesischen Hafenstadt. 2000 wurde ihm die Richard-Benz-Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Heidelberg verliehen. Für seine kontinuierliche Förderung der Universität Heidelberg verlieh ihm das Institut 1990 die Senatorenwürde, ehrenhalber erhielt er 1995 die Universitätsmedaille. Weiterhin erhielt er die Diesel-Medaille in Gold. Im April 2009 verlieh Ministerpräsident Günther Oretinnger Viktor Dulger den Verdienst-Orden des Landes Baden-Württemberg. 2001 erhielt Dulger den National Order of Merit.
Wie es mit dem gekündigten Betriebsrat bei ProMinent weitergeht, behalten wir im Auge. Wir werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.