19jährige Frau sitzt nackt im Hausflur und weiß nicht wohin
Am 2. Mai 2022 wurde die Polizei in eine Notunterkunft der Gemeinde Haßloch gerufen, weil dort eine nackte Frau im Flur vor einer Wohnung saß. Zwischen ihr und einer Bewohnerin des Hauses kam es dabei zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung. Daraufhin sei die Haßlocher Polizei gerufen worden. Nach Rückfrage bei dem Leiter der Haßlocher Polizeiinspektion hat dieser den Einsatz bestätigt, betonte allerdings, dass es sich um keinen Drogeneinsatz -wie von Anwohnern zunächst vermutet wurde – gehandelt habe. „Wenn die Polizei wegen eines Nachbarschaftsstreits oder Gewalteinwirkung gerufen wird, muss sie einschreiten, weil es sich dabei um eine Straftat handelt“, bestätigt der Dienststellenleiter Hoffmann. Da es allerdings um einen Wohnungsstreit gegangen sei, falle dies in die Zuständigkeit der Gemeinde Haßloch. Die Verwaltung hat sich nach dem Vorfall und einer Presseanfrage bisher zum Sachverhalt noch nicht geäußert.
Nackte Frau soll von ihrem Freund geschlagen worden sein?
Wie eine Betroffene aus der Notunterkunft berichtete, sei sie in diesen Streit verwickelt worden, weil die nackte junge Frau rein zufällig vor ihrer Wohnungstür gesessen habe. Weil sie am Abend zuvor schon lautstarke Streitigkeiten zwischen dieser Frau und ihrem Freud vernommen habe, habe sie dies auch der Polizei nach ihrem Eintreffen erzählt. Berichtet wurde weiter, dass die junge Frau von ihrem Freund geschlagen worden sei, weshalb auch die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde, Frau Fehrenbach, eingeschaltet worden sei. Der Freund der nackten Frau stünde laut weiteren Hinweisen eines Zeugen kurz vor der Einlieferung ins Gefängnis. Es sei zwischen der jungen Frau und der Bewohnerin deshalb zu einem „Wortgefecht“ gekommen, weil sie von ihr nicht in ihre Wohnung gelassen wurde. Dabei habe sie diese auch an den Haaren gezogen. Erst nach dem Eintreffen der Polizei, die sich für die Streitigkeiten nicht zuständig erklärt habe, sei die Sachbearbeiterin der Gemeinde Haßloch für Asylfragen gerufen worden und mit zwei weiteren Beamten des Haßlocher Ordnungsamtes erschienen.
Bewohnerin aus Notunterkunft geworfen und Schlüssel abgenommen
Nachdem die Polizei wieder abgezogen sei, sei das „Wortgefecht“ mit den Mitarbeitern des Ordnungsamt weitergegangen, so dass man der betroffenen Bewohnerin ihre Wohnungsschlüssel abgenommen und sie aus ihrer eigenen Wohnung geworfen habe. Die Betroffene äußerte sich mehr als verärgert. Immerhin behauptet sie, dass sie ihre Monatsmiete bis zum Monatsende bereits bezahlt habe. Das nackte Mädel habe man mit ihrem Freund in ihre Wohnung eingewiesen mit der Drohung: Entweder nimmt die Bewohnerin Beide bei sich auf, oder sie wird aus der Wohnung hinausgeworfen. Der Mieterin wurde von der Sachbearbeiterin der Gemeinde Haßloch vorgeschlagen, sich und ihrem Freud eine Wohnung in Neustadt zu suchen. Schließlich müsse sich der Freund dort auch als arbeitslos melden. Die Mieterin in der Notunterkunft ist dennoch verärgert, weil ihr keine Möglichkeit gegeben worden sei, ihre persönlichen Sachen, wie Kleider, Esswaren und Bargeld noch aus der Wohnung nehmen zu können. Weil sie keine „Bleibe“ für die Nacht gefunden habe, erzählt sie weiter, habe sie auf der Parkbank vor dem Restaurant bei der TSG übernachten müssen. Dort habe sie sich in der Nacht, weil es kalt gewesen sei, eine Blasenentzündung zugezogen, weshalb sie dann am nächsten Tag bei ihrer Ärztin vorgesprochen habe.
Betroffene musste nachts auf Parkbank schlafen – Notunterkunft bei den Haßlocher Naturfreunden als Überbrückung?
Zwei Tage war die von der Gemeinde Haßloch „Hinausgeworfene“ auf der Suche nach einer neuen „Bleibe“, bis sie dann letztendlich bei den Haßlocher Naturfreunden zunächst und vorübergehend eine Unterkunft gefunden habe, die ihr die beiden Vorsitzenden Karl-Heinz Neufeld und Brigitte Auer gerne gewährt hätten. Dort könne sie laut Aussage der Beiden auch bleiben, bis es eine Lösung für ihr Problem mit der Gemeinde gibt.
Mittlerweile wurde unserer Redaktion berichtet, dass es in dieser Notunterkunft bereits öfters Probleme gegeben haben soll, wo sich die Betroffene, der man den Wohnungsschlüssel abgenommen und vor die Türe gesetzt hatte, deshalb auch an die Gleichstellungsbeauftragte gewandt habe, um entsprechende Hilfe zu bekommen. Wegen ihres Rauswurfs habe sie lediglich gesagt bekommen, dass sie ihre privaten Sachen bei Frau Fehrenbach unterstellen könne, mehr könne diese derzeit nicht für sie tun.
Bewohnerin wurde wegen „Eigenbedarf“ gekündigt und landet deshalb in „Notunterkunft“
Die betroffene Frau, die aus der Notunterkunft herausgeworfen wurde erzählt dabei mit Tränen in den Augen nochmals ihre Geschichte. „Sie müssen sich folgendes vorstellen: Wegen Eigenbedarf ist mir meine Wohnung im Haßlocher „Sägmühlweg“ gekündigt worden. Danach habe ich durch Krankheit meinen Job verloren und bin nun in der Notunterkunft der Gemeinde Haßloch gelandet“. Hier werde sie von einer Mitarbeiterin behandelt wie „der letzte Dreck“. Sie habe sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen, erzählt die Frau weiter. Sie habe sich in jungen Jahren immer sozial engagiert. Sei auch sportlich sehr engagiert gewesen und habe damals mitgemacht bei „Jugend trainiert für Olympia“. Jetzt wo sie Job und Wohnung durch viele Missgeschicke verloren habe, sei sie anscheinend nicht mehr gesellschaftsfähig. „So schnell kann es mit dem sozialen Abstieg gehen“, erzählt die betroffene Frau weiter und hofft bei der Suche nach einer Wohnung, dass sie auch eine solche in Haßloch findet. In Haßloch möchte sie auch gerne bleiben, weil dort bisher auch ihr Lebensmittelpunkt gewesen sei. Auch wenn man ihrem Freund, der aus Neustadt sei, von der Gemeinde Haßloch signalisiert habe, sich in Neustadt für eine Wohnung umzuschauen, hofft die Betroffene immer noch, dass sie eine Wohnung in Haßloch finden wird. Bei der Suche will ihr Brigitte Auer von den Haßlocher Naturfreunden auch helfen, die man unter ihrer Tel.Nr. 01575 / 367 4403 erreichen kann, wenn ihr Angebote gemacht werden.
Wer kann eine kleine Wohnung in Haßloch anbieten??
In einer Presseanfrage hat NACHRICHTEN REGIONAL nunmehr bei der Gemeinde Haßloch u.a. angefragt, wie die Belegung in solchen Notunterkünften geregelt ist und wie die Bezahlung von Unterzubringenden vorgenommen wird. Ob zum Beispiel mit den Mietern pro Bett oder Person abgerechnet wird und wie ein Mietvertrag mit solchen Personen aussieht. Wichtig war bei unserer Anfrage zu erfahren, ob man „Unterzubringende“ ohne vorherige soziale Prüfung einfach in gemeinsame Wohnungseinheiten unterbringen kann. Nach telefonischer Rückfrage gestern beim Pressesprecher der Gemeinde Haßloch hat dieser versichert, dass er sich zu unserer Anfrage spätestens heute noch äußern wird.
Wir bleiben für Sie auch diesmal am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.