Bei Kanzlerpräferenz baut Merkel Vorsprung zu Schulz aus – Malu Dreyer bei Direktwahlfrage weiter klar vor Julia Klöckner
Wenn die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer den Bundeskanzler direkt wählen könnten, würden sich aktuell 52 Prozent für die amtierende Kanzlerin Angela Merkel entscheiden und 28 Prozent für SPD-Herausforderer Martin Schulz. Damit baut Angela Merkel ihren Vorsprung zu Martin Schulz deutlich aus: Im Vergleich zur „Zur Sache“-PoliTrend-Umfrage im März bedeutet das einen Zugewinn für Merkel von 8 Prozentpunkten und eine Einbuße für den Herausforderer Schulz von 11 Prozentpunkten. Wenn bereits am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, könnte die CDU mit 44 Prozent ihre Führungsposition ausbauen. Das ist ein Plus von 4 Prozentpunkten gegenüber der letzten PoliTrend-Umfrage vom März 2017. Die SPD dagegen verlöre 13 Prozentpunkte und bekäme auf 24 Prozent der Wählerstimmen. Die kleinen Parteien könnten allesamt zulegen. Für die FDP würden sich 10 Prozent der Wähler entscheiden, das sind 4 Punkte mehr. Die AfD käme auf 7 Prozent, ein Plus von einem Punkt. Grüne und Linke könnten beide um jeweils zwei Prozentpunkte zulegen und kämen auf 6 Prozent.
Soziale Gerechtigkeit ist wichtigstes Thema für Wahlentscheidung
Für mehr als die Hälfte der Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ist das Thema soziale Gerechtigkeit entscheidend für ihre Wahl. 51 Prozent geben dies an. Dennoch kann die SPD in der PoliTrend-Umfrage davon offenbar aktuell nicht profitieren. Die Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik ist für 42 Prozent am wichtigsten, gefolgt vom Thema Schutz vor Kriminalität und Terroranschlägen mit 35 Prozent. Die politische Lage in der Welt ist für 29 Prozent der Wähler maßgeblich für ihre Wahl-Entscheidung. Und die Klima- und Energiepolitik nennen 25 Prozent als am wichtigsten für ihr Votum bei der Bundestagswahl.
Landespolitische Stimmung: SPD verliert deutlich / CDU erobert Führungsposition zurück
Wenn am Sonntag Landtagswahl wäre, käme die SPD auf 32 Prozent und verlöre damit 8 Prozentpunkte gegenüber dem vergangenen „Zur Sache“-PoliTrend vom März 2017. Die CDU könnte deutlich Stimmen gewinnen und erhielte 37 Prozent, das sind 2 Prozentpunkte mehr. Auch alle kleinen Parteien könnten dazu gewinnen und schafften den Sprung über die 5-Prozent-Hürde. Die Grünen kämen auf 7 Prozent, das bedeutet ein Plus von 1 Punkt. Sie lägen damit gleichauf mit dem Koalitionspartner FDP, der mit 1 Prozentpunkt mehr ebenfalls auf 7 Prozent käme. Auch die AfD erhielte 1 Prozentpunkt dazu und könnte sich mit jetzt 8 Prozent erneut knapp als drittstärkste Kraft behaupten. Mit 5 Prozent und einem Plus von 2 Punkten könnte die Linke auf einen Einzug in den rheinland-pfälzischen Landtag hoffen.
Malu Dreyer bei Direktwahl weiter klar vor Julia Klöckner
Könnten die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer ihre Ministerpräsidentin direkt wählen, würde sich weiterhin eine klare Mehrheit für Malu Dreyer entscheiden. Für Dreyer votierten 50 Prozent, das sind 2 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Umfrage im März 2017. Sie liegt aber weiterhin deutlich vor ihrer Herausforderin Julia Klöckner, die auf 31 Prozent (minus 3 Punkte) der Stimmen käme.
Die Daten basieren auf einer repräsentativen Telefon-Umfrage des Wahlforschungsinstituts „Infratest dimap“ unter 1.000 Wahlberechtigten Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzern (Erhebungszeitraum: 14. bis 19. Juni 2017). Die ausführlichen Ergebnisse hatte das Politikmagazin „Zur Sache Rheinland-Pfalz!“ am Donnerstag, 22. Juni 2017, um 20:15 Uhr im SWR Fernsehen genannt. (red.)