Ehrenamtlichen etwas zurückgeben – das will die Ehrenamtskarte, die das Land Rheinland-Pfalz eingeführt hat. Der Landkreis Bad Dürkheim möchte das Projekt als erster kompletter Landkreis zu sich holen und sucht nach Partnern, die bereit sind, sich mit Vergünstigungen oder Zusatzleistungen zu beteiligen. „Das Ehrenamt ist unschätzbar wertvoll, ohne würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. Dass Rheinland-Pfalz eine landesweite Karte einführt, mit der Ehrenamtliche bei Partnern in allen beteiligten Kommunen Vergünstigungen erhalten können, hält er für einen guten Weg, den Engagierten ein kleines Stück Anerkennung entgegen zu bringen. „Monetär lässt sich der Wert des Ehrenamts nicht bemessen. Aber die Ehrenamtskarte kann ein kleines Dankeschön, ein Zeichen der Wertschätzung sein. Bei uns im Kreis gibt es sehr viele Menschen, die sich auf den unterschiedlichsten Gebieten engagieren, für die wir sehr dankbar sind“.
Daher möchte der Kreis die Idee des Landes aufgreifen, und die Ehrenamtskarte kreisweit einführen. Dies wäre bisher einmalig in Rheinland-Pfalz. Ob es möglich ist, wird davon abhängen, wie viele Partner aus den Städten und Gemeinden sich beteiligen – nach Möglichkeit sollten mindestens zwei aus jeder Stadt und Verbandsgemeinde mit an Bord sein. Daher ruft der Landrat alle Unternehmen, Gewerbetreibenden, Hotel- und Gastronomiebetriebe, Freizeit- und Kultureinrichtungen, Vereine und Organisationen im Kreis auf, sich zu überlegen, ob sie Vergünstigungen für Ehrenamtliche anbieten können. Wer mitmachen möchte, kann sich unter info@kreis-bad-duerkheim.de melden. „Wir hoffen, dass möglichst viele zusammen kommen, die das Engagement der Mitbürgerinnen und Mitbürger unterstützen und kleine Rabatte gewähren können. Mit einer Beteiligung drücken auch die Betriebe und Unternehmen ihre Wertschätzung aus“, so Ihlenfeld.
Und das ist das Konzept dahinter: Die Karte im Scheckkartenformat ist für Ehrenamtliche kostenlos. Bei beteiligten Partnern erhalten sie damit landesweit Vergünstigungen, zum Beispiel ermäßigte Eintrittspreise oder zwei Tickets zum Preis von einem für Museen, Bäder, Theater und Veranstaltungen. Auch für Waren oder Dienstleistungen gibt es Rabatte. Eine Übersicht ist aufgelistet auf der Homepage www.wir-tun-was.de. Um die Karte zu bekommen, müssen die Ehrenamtlichen mindestens 16 Jahre alt sein und durchschnittlich fünf Stunden pro Woche beziehungsweise 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich aktiv sein und dafür keine finanzielle Entschädigung erhalten. Das Engagement kann auch bei unterschiedlichen Trägern erfolgen. Es zählen alle freiwilligen, nicht auf materiellen Gewinn ausgerichteten, gemeinwohlorientieren Tätigkeiten bei Vereinen, Verbänden, Kirchen, Stiftungen, Freiwilligendiensten, Selbsthilfegruppen und so weiter. Die Karte bleibt zwei Jahre gültig, danach muss sie neu beantragt werden. Die Organisation übernimmt die Kommune, ausgestellt wird sie vom Land Rheinland-Pfalz. (red.)