Auf der Suche nach den Opfern
Als virtuelles Mahnmal in der Pfalz hat der Bezirksverband Pfalz ein Online-Gedenkbuch initiiert, das zur permanenten Erinnerung an die Opfer und Verbrechen des Nationalsozialismus aufruft. Das Projekt wird vom Archivar des Regionalverbands, Ulrich Burkhart, betreut. Es ist allen Opfergruppen gewidmet und wird ständig fortgeschrieben. In einem fortwährenden Prozess soll das Schicksal all jener Menschen aufbereitet und online präsentiert werden, die in der Pfalz nationalsozialistischer Repression und Verfolgung ausgesetzt waren. Dabei geht es um Menschen, die zwischen 1933 und 1945 ausgegrenzt, entrechtet, verfolgt, misshandelt, eingesperrt, gefoltert, verschleppt sowie deportiert wurden und häufig ermordet worden sind. An die umfangreiche Datenbank, die bislang fast 1.800 Opfer erfasst, sollen auch Schülerinnen und Schüler herangeführt werden, um mit ihnen so die Bedeutung und Errungenschaft demokratischer Werte vor Augen zu führen. Da das Zentralarchiv des Bezirksverbands Pfalz teilweise die für das Online-Gedenkbuch verwendeten Unterlagen, Archivalien, Schriftquellen und Zeitzeugnisse dauerhaft aufbewahrt, dient es auch Forschungszwecken.
Die Suche kann auf verschiedene Weise erfolgen, und zwar unter anderem nach Namen, Geburtsdatum oder -ort, Wohnort, Opfergruppe (zurzeit sind Juden und Zwangsarbeiter erfasst), Familie, Beruf, Inhaftierung/Internierung, Deportation, Todesdatum oder -ort. Falls vorhanden, können Lebensläufe abgerufen und Fotos der Opfer angeschaut werden. Für die Nutzung des Online-Gedenkbuchs, das sich unter www.gedenkbuch-pfalz.de abrufen lässt, ist es empfehlenswert, sich die Bedienungsanleitung vorab genau durchzulesen
Quelle: Bezirksverband Pfalz
Bildunterschrift:
Betreut das Online-Gedenkbuch des Bezirksverbands Pfalz: Archivar Ulrich Burkhart