Insider berichten von vielen Zerwürfnissen – Mitglieder verlangen eine lückenlose Aufklärung
In der Mitgliederversammlung des Ortsvereins des Deutschen Roten Kreuzes Haßloch/Meckenheim (DRK) wurde am 30.11.2024 ein neuer Vorstand gewählt. Der bisherige Vorsitzende Jürgen Vogt (CDU) ist zur Neuwahl nicht mehr angetreten. Zu seinem Nachfolger wurde Marcel Zahn, ebenfalls CDU, gewählt. Da die bisherige Revisorin des Vereins, Beate Gabrisch, ihr Amt im Oktober 2024 niedergelegt hatte und aus dem DRK ausgetreten ist, kann angenommen werden, dass in dieser Mitgliederversammlung keine Entlastung des alten Vorstandes erfolgen konnte. Seit Juli 2021 wurde keine Mitgliederversammlung mehr von Vogt einberufen. Gegen ihn wurden schwere Vorwürfe erhoben.
Was also war passiert?
Zunächst hatte NACHRICHTEN REGIONAL vor den letzten Kommunalwahlen aus sicheren Quellen erfahren, dass Beate Gabrisch (SPD) den Vorsitzenden Jürgen Vogt (CDU) nicht nur wegen seiner Amtsführung, sondern auch seiner Handlungen innerhalb des DRK Haßloch im Wahlkampf stürzen wollte. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, dass sie sich selbst als Vorsitzende bewerben wolle. Von Insidern hat NR seinerzeit auch erfahren, dass sich circa fünf Kandidaten für dieses Amt bewerben wollen. NR hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Hinweise erhalten, dass es nicht nur um die Arbeitsverträge geht, die Vogt für sich als Geschäftsführer und für seine Ehefrau unterschrieben hat. Es soll um viel viel mehr gehen. Über einige Gründe hatte NACHRICHTEN REGIONAL mehrmals berichtet, u.a. auch am 27.10.2024 https://nachrichten-regional.de/drk-hassloch-waehlt-neuen-vorstand/.
Es soll sich also bei den Verfehlungen von Vogt um viel viel mehr handeln, weshalb nun seine eigene Partei, die CDU, ihn loswerden will. Es geht auch um den GEWINN des damals eingerichteten DRK-Schnelltestzentrums, das gemeinsam mit der Gemeinde Haßloch eingerichtet wurde. Und es geht um viel viel Geld, das nicht nur das DRK Haßloch eingenommen hatte. Auch soll es um MitarbeiterInnen gehen, die von der Gemeinde Haßloch für das DRK-Tstzentrum kostenlos zur Verfügung gestellt wurden. Der Gewinn in den Testzentren sei so hoch gewesen, dass deshalb das DRK-Büro von Vogt habe gekauft werden können, haben wir ebenfalls von einem Insider erfahren. Auch hierüber hatte NR am 20.04.2021 berichtet https://nachrichten-regional.de/schnelltestzentrum-in-hassloch-kooperation-zwischen-drk-hassloch-und-gemeinde-hassloch/. Zum Zerwürfnis sei es letztendlich gekommen, als auch die Firma INNOFABRIK, Inhaber das CDU-Ratsmitglied Dennis Messer, ebenfalls ein Testzentrum beanspruchte. Die Innofabrik habe auch die neue Homepage für das DRK Haßloch kostenlos erarbeitet. So zumindest von weiteren Insidern, die NR die Geschichte erzählt haben. In einem Rundschreiben hatte am 20.04.2021 die Gemeinde den Sachverhalt über die Testzentren allen Bürgerinnen und Bürgern bekannt gegeben.
In dem Rundschreiben heißt es u.a.:
„Bei der Einrichtung des Testzentrums für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitet die Gemeindeverwaltung mit dem DRK Ortsverein Haßloch-Meckenheim zusammen. Durch die Einrichtung des Schnelltestzentrums im DRK-Haus ist bereits eine entsprechende Expertise vorhanden. Der Vorteil der Zusammenarbeit besteht außerdem darin, dass die Gemeinde für ihr Testzentrum im Blaubär auf eine bestehende und gut funktionierende Infrastruktur zurückgreifen kann. Das betrifft beispielsweise die Software, die die Haßlocher Firma innofabrik für das Schnelltestzentrum im DRK-Haus entwickelt hat. Ähnlich wie im öffentlichen Testzentrum können sich interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung über das bestehende System für einen Test im Blaubär registrieren. Ebenso bekommen die getesteten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Ergebnis im Nachgang mit einem entsprechenden Zertifikat per Mail zugeschickt und können das Schnelltestergebnis überall dort vorzeigen, wo ein tagesaktuelles negatives Testergebnis verlangt wird (z.B. Außengastronomie).“.
Wie NR inzwischen erfahren hat, könnte dieses Rundschreiben für Probleme bei der Gemeindeverwaltung sorgen. Wie NR weiter erfahren hatte, könnte es damals um datenschutzrechtliche Verstöße gegeben haben, weil diese einfach ohne Genehmigung der Betroffenen weitergegeben wurden. Über ein Datenleck der Firma Innofabrik hatten mehrere Medien, u.a. auch NR am 26.042021 berichtet https://nachrichten-regional.de/datenleck-in-testzentren-wegen-sicherheitsluecke-in-rheinland-pfaelzischer-firma/ und die örtliche RHEINPFALZ am 25.04.2021 https://www.rheinpfalz.de/politik_artikel,-datenleck-bei-corona-schnelltests-_arid,5196108.html
Fest steht, dass mit all diesen „Altlasten“ sich nun der neu gewählte Vorstand des DRK-Ortsvereins Haßloch auseinandersetzen muss. Die Forderung von vielen Bürgerinnen und Bürger: „Eine lückenlose Aufklärung aller Vorfälle“.
Die Wahlen brachten folgendes Ergebnis: Vorsitzender Marcel Zahn, Stellvertreter Jürgen Franke, alter und neuer Schatzmeister Ralf Trösch, Schriftführerin Birgit Gau, Beisitzer Reinhold Litzel, David Freitag und Joachim Blöhs.
Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten!