Von Karin HurrleDer Vorstand des DRK Deidesheim wurde am 15. November 2011 komplett neu gewählt. Die alten Vorstandsmitglieder sind nicht mehr zur Wahl angetreten. Am 17. November wurde in einer konstituierenden Sitzung beschlossen, die Notfall-Nachsorge in Deidesheim mit sofortiger Wirkung aufzulösen. Den Mitgliedern dieser Einrichtung hatte man dies mit einem Einschreibebrief kurzerhand mitgeteilt. Das vorhandene Fahrzeug wurde ihnen einfach in einer „Nacht- und Nebelaktion“ abgenommen. Die gesamte Arbeitsgruppe, wie Elvira und Kurt Hoffmann, Stefan Hasieber sowie Artur Metzger, der Rita Metzger als Leiterin sowie ihr Stellvertreter Udo Braun vorstanden, waren wie vor den Kopf gestoßen, ja sie wollten es einfach nicht glauben.Was war passiert:Nach den Vorstandswahlen des Deutschen Roten Kreuzes Deidesheim Mitte November ist die Abberufung des Arbeitskreises Notfallnachsorge festgesetzt worden, berichtete Elvira Hoffmann. Diese Entscheidung hätte der gesamte Vorstand, wie Vorsitzender Wolfgang Fischer, sein Stellvertreter Oskar Anton, die Bereitschaftsleiterin Ute Braun, Schriftführer Mirco Jahnke, Schatzmeisterin Theresia Volkmer sowie die Beisitzer Kurt Weitlauf und Rolf Pfister ohne Angabe von Gründen getroffen. Alle seien fassungslos gewesen, berichtete sie weiter. Gründe hierfür seien keine genannt worden. Nach der Frage von Artur Metzger, wie „dürfte man denn erfahren, warum dem so ist“, habe Wolfgang Fischer zur Seite geschaut und mehr als lapidar zur Antwort gegeben: „Die Vorstandschaft will es nicht mehr“. Die Bereitschaftsleiterin habe noch eins drauf gesetzt und gesagt: „Wir brauchen Euch nicht“.Angestrebt sei auf Kreisebene eine neue Gruppe zu bilden, der sich die Deidesheimer Mitglieder hätten anschließen können, habe der Kreisgeschäftsführer Jürgen von der Au vorgeschlagen. Dies haben allerdings alle Mitglieder abgelehnt, weil bei einem Einsatzort wie Bad Dürkheim im Notfall zu viel wertvolle Zeit verloren gegangen wäre,Die Deidesheimer DRK-Notfallnachsorge war insgesamt 12 Jahre mit sechs ehrenamtlichen Helfern tätig. Das Einsatzfahrzeug sei zu diesem Zeitpunkt bereits Eigentum des DRK gewesen und auf das DRK Deidesheim angemeldet gewesen. Bei der Anmeldung habe man lediglich versäumt, den Zusatz Notfallnachsorge beizufügen, berichtete Elvira Hoffmann weiter. Den Mitgliedern wurde daher nicht nur die Arbeit genommen, sondern auch das Fahrzeug, welches für wertvolle Dienste genutzt wurde. Dieses Vorgehen sei an Ungeheuerlichkeiten nicht zu überbieten gewesen, sagt die Notfall-Nachsorge-Gruppe. Rund um die Uhr sei die Notfall-Gruppe im Einsatz gewesen. Außerdem sei sie für die Betreuung von Angehörigen beim plötzlichen Tod eines Menschen zuständig gewesen und hätten jahrelang den Hinterbliebenen Beistand geleistet.Für die Betreuung solcher Menschen absolvierte die Notfall-Nachsorge-Gruppe eine Grundausbildung über je 6 Monate, jeweils ein Wochenende sowie diverse Fortbildungen. Sie seien von ständigen Ausbildern sowie Psychologen, Pfarrern und Staatsanwälten geschult worden, berichtete Elvira Hoffmann weiter. Wenn jemand betreut werden musste, sei die Notfall-Nachsorge von der Rettungsstelle oder der Polizei über Rufmelder oder Handy gerufen worden. Oft hätten sie gemeinsam mit Polizeibeamten Todesbotschaften überbringen müssen. Dies habe nicht nur viel Einfühlvermögen und Fingerspitzengefühl verlangt, sondern auch behutsames Vorgehen mit den Angehörigen, weil bei den Hinterbliebenen nicht selten die Gefahr der Selbsttötung besteht.Man habe die Mitglieder nicht nur als Notfall-Gruppe heraus geworfen, sondern auch bei verschiedenen Institutionen per e-mail abgemeldet sogar bei den Pfarrern und der Polizei, die es gar nicht fassen konnten.So einfach wollten dies die Familien Hoffmann und Metzger dennoch nicht hinnehmen. Sie haben sich im Januar an den Südwestfunk „Zur Sache Rheinland-Pfalz“ gewandt und sich über die Vorgehensweise des Deidesheimer DRK-Vorstandes beschwert, worüber ausführlich in einem Filmbeitrag berichtet wurde. Ein Happy-End gab es dann am Ende doch für die Notfall-Nachsorge-Gruppe. Sie wurden beim DRK Weidenthal aufgenommen und bekamen sogar wieder ein Einsatzfahrzeug. Ihre ehrenamtliche Arbeit können die fleißigen Helfer wieder in der gewohnten Weise weiter führen, die ein wichtiger Bestandteil eines Sozialverbandes wie dem Deutschen Roten Kreuz sein sollte. Ein riesengroßes Dankeschön richteten daher alle Betroffenen an den DRK Ortsverein Weidenthal mit seinem Vorsitzenden Kurt Kuhl.Foto: privatKurt und Elvira Hoffmann | FENSTER DER PFALZREISEJOURNALSCHIFFSREISENBUSREISENFLUGREISENGASTRONOMIEHOTELGEWERBEURLAUBSREISENWERBE-LINKS:Hier könnte Ihre Werbung stehen!Rufen Sie uns an und sichern Sie sich Frühbucherpreise!06324-981504 |