Forderung von Ralf Nagel, Chef des Verbands Deutscher Reeder: „Bundesregierung in der Pflicht“
Die deutschen Reeder fordern eine internationale Aufklärungsmission gegen Piraten vor Westafrika. Hintergrund ist die hohe Zahl von entführten Seeleuten rund um den Golf von Guinea. Mehr als 60 Seeleute sind seit Jahresbeginn vor Westafrika von Piraten entführt worden. Aktuell sind rund 20 gekidnappt, darunter 8 von einem Schiff der Hamburger Reederei MC-Schifffahrt. Jetzt soll eine internationale Koalition aktiv werden, forderte Ralf Nagel, Chef des Verbands Deutscher Reeder im Gespräch mit NDR 90,3: „Aufklärung können militärische Kräfte machen, in erster Linie wahrscheinlich. Da sehen wir auch die Bundesregierung in der Pflicht, zusammen mit anderen europäischen Staaten“. Nur auf Informationen der Anrainerstaaten im Golf von Guinea – wie Nigeria und Kamerun – wollen sich die Reeder nicht mehr verlassen: „Weil man in so einer Region nicht weiß, wer Falschinformationen in die Welt setzt und einen so dann ins Netz sogar holt“. Küstenwachen sollen besser zusammenarbeiten Zudem fordern die Reeder, dass die Küstenwachen der Anrainerstaaten am Golf von Guinea besser zusammenarbeiten. In anderen Regionen, wie zum Beispiel in Malaysia, habe das gegen Piraterie geholfen. (red.)