Kein Wassernachschub, Wald trocknet aus
Der von den Naturfreunden Haßloch mit dem Forst-Revierleiter Julius Paffrath organisierte Vortrag „Klimawandel, Hitze, Trockenheit“ konnte heuer nicht aktueller sein. Nach den informativen Ausführungen von Förster Paffrat meldete sich ein Zuhörer und schilderte die Begründungen warum der Wald auf dem Streitert, westlich von der Obermühle vom Wassernachschub durch Fließgewässer abgeschnitten ist. Das Wasser von NW kommend ist über Streifelsgraben/Katzengraben nach Süden zum Erbsengraben umgelenkt. Auch der Streitertgraben dürfe nicht mehr von weiter westlich, sondern erst ab dem Füllergraben Wasser führen und damit am Streitertwald vorbei.
Ich informierte die Runde über die Veränderungen zur 3,6 Km langen Neurehbach-Waldschneise. Zur Rodung wurden 900 Bäume auf 6,8 ha Fläche 2014 plangenehmigt. Bis 2019 fielen bereits 4500 Bäume den Baggern zum Opfer. Bis Januar 2020 erhöhte sich die Rodungsfläche illegal auf 13 ha mit weiteren 4500 auf 9000 Baumrodungen. Ein gewaltiger Verlust an CO2 Speichervolumen. Die inzwischen ca. 50 Baumpflanzen reichen über Alibifunktion mit Fototermin nicht hinaus. Sollte sich an den unfruchtbaren Ufersanden Kleinpflanzenwuchs einstellen, können diese noch nicht 1 % der Klimaschutzfunktion der gerodeten Bäume ausgleichen.
Wenig bekannt ist, vom neuen Bachlauf erhält der Wald keinen Wassernachschub. Zitat aus Planantrag Teil II 2014: „die hydrogeologische Situation nur im direkten Nahfeld des neuen Gewässers in geringem Umfang beeinflusst wird“. „Aufgrund der Kolmation (Selbstabdichtung) kann (..)eine Erhöhung des Grundwasserspiegels durch den neuen Bachlauf ausgeschlossen werden“.Der Wald erhält auch im HW-Fall keinen Nachschub mehr! Zitat aus Teil iV: „Im Hochwasserfall werden die zusätzlichen Wassermengen südlich über die Flutmulde (parallel zur Rennbahnstraße) in den Wald geleitet“, Richtung Bruchhof.
Was bleibt? HW-Schutz? Nein, Zitat aus Hydrotec Studie 2012: „Die im Planzustand verbleibenden Überflutungsbereiche in Haßloch können von der Rehbachverlegung nicht verändert werden“. „Verlegung ist kein HW-Schutz“, das sagten: 1. Kreisbeigeordneter Freunscht 2012; Projektleiter Dr. Döll 2014; Staatssekretär Dr.Griese 2015; Landesamt für Umweltschutz 2016; Abtl. Wasser im Ministerium Herr Schernikau 2018 und 2019 vorm GR.
Günter Moses, Haßloch