Haßlocher Verwaltung hat keine plausiblen Antworten
Begrüßt wurden die anwesenden Bürger mit dem Wunsch nach Sammlung von Ideen. Auf die Frage warum wieder ein Versuch unternommen wird, diesen Bereich zu bebauen nachdem schon 2001 und 2006 keine Mehrheit Betroffener zustande kam, gab es keine plausible Antwort. Vom Wunsch des Bauunternehmens bis zur ersten Befragung der Grundstückseigentümer vergingen nur wenige Wochen. Wurden dem mit dem Rathaus vernetzten Unternehmen gute Hoffnungen vermittelt? Diese Fragestellung drängt sich auf, nachdem zwei Grundstückseigentümerinnen ihr Verkaufs-Desinteresse bei ihrer voneinander getrennten Vorsprache im Rathaus die Antwort erhielten: „wir haben da schon Mittel und Wege“. Wird darin die Einstellung der gewählten Repräsentanten auch als Dienstleister an der Bürgerschaft deutlich? Das vorherrschende Bewusstsein? So jedenfalls wurde beim Thema Rehbach agiert. Die Überraschung des Abends war die Nachricht, das beantragende Bauunternehmen habe sein Vorhaben aufgegeben. Es erkannte, gegen eine Bürgermehrheit ist es unwirtschaftlich am Wunsch festzuhalten, oder fehlte gar die Ratsmehrheit?
Hier ging die überfallartige Vorgehensweise schief. Eine Vernunft die Herrn Ihlenfeld weder als BM in Sachen Gillergasse 14 noch als Landrat bei der Rehbachverlegung fehlt. Mit fremdem Geld lässt sich das bekanntlich problemlos durchziehen. Auf meine Frage an die 7 Parteivertreter was genau mit dem Schlagwort „Haßloch verändert sein Gesicht“ auf dem Deckblatt einer Parteizeitung vor einer Kommunalwahl konkret gemeint war, gab es betretenes Schweigen.
Es gibt offensichtlich keine Vision, kein Konzept, kein Plan, keine Gestaltung wie die baulich, individuelle Dorfarchitektur sich entwickeln sollte. Das wird den vernetzten, nach wirtschaftlichen Motiven handelnden Bauunternehmen überlassen. Es herrscht die politische Vorstellung, soviel wie möglich Neubaugebiete zu erschließen. Aussehen?, bauen mit der Sonne? Fehlanzeige. Bauunternehmen dürfen sogar unter Denkmalschutz stehende Gebäude verfallen lassen, als Vorstufe des Totalverlustes. Der damalige BM persönlich war 2007/09 Vorbild als er in der Denkmalzone Gillergasse ein intaktes Gehöft im Gemeindebesitz für einen Neubau opferte. Der Neubau ist immer noch im Baustellenmodus. Was aus dem Naturgelände Ohlig- / Kirchgasse werden droht, lässt sich sehr gut am gegenüber liegenden Bauareal Rebental studieren.
Bauunternehmen geben offensichtlich die Dorfgestaltung vor. So entwickelt sich ein Uni-Ortsbild mit Neubauten wie es sich nicht mehr von anderen Gegenden Deutschlands unterscheidet. Ein Abend im Dialogmodus? Gefehlt, die politischen Vertreter schalteten auf Abwehr der Wortbeiträge von Bürgern. Das betreffende Areal in seiner Komplettheit ist ein historisches Kleinod in Südwestdeutschland. Als ein zentral markantes Merkmal eines Dorfes bietet es eine seltene Gelegenheit für Haßloch sein Image als Großdorf sehr zu verbessern und neue Attraktivität erlangen. Ein Ideen- bzw. Gestaltungswettbewerb im Sinne der gesellschaftlichen Veränderungen könnte Impulse setzen. Diese Haus-Hof-Nebengebäude-Naturfläche-Bauweise suchen zunehmend junge Leute“.
Die Vertreter der DIE RHEINPFALZ in Haßloch und Neustadt weigerten sich den Leserbrief abzudrucken.
Günter Moses, Haßloch