Neues KONZEPT soll neuen Schwung im Ehrenamt bringen
Mit einem Imagefilm geht die Haßlocher Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ in den nächsten Tagen an die Öffentlichkeit. Die Filmaufnahmen sind entstanden in der wunderschönen Kurparkanlage von Bad Dürkheim. Regie, Bild und Ton von Erich Götz, der technische Unterstützung von Jürgen Hener, Partner der Vereine, erhielt. Die Moderation hat Thomas Dill-Korter übernommen. Interview-Partner waren Karin Hurrle, Leiterin der Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ mit ihren Helferinnen Cäcilia Janz und Brigitte Auer. In diesem Videobeitrag wird noch einmal deutlich gemacht, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Depressionen und psychischen Beeinträchtigungen nicht aufs Abstellgleis gestellt und gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Vielerlei Gründe, wie zum Beispiel Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule, persönliche Angriffe, Intrigen sowie öffentliche Verleumdungen können die Ursache sein, dass Menschen in eine Depression verfallen oder aber auch an Burnout erkranken. Wie man aus eigener Kraft und Mithilfe der Familie oder Freunden aus einer solchen schweren Krise wieder herausfinden kann, das ist das Thema in diesem Filmbeitrag, der auch in den Offenen Kanälen ausgestrahlt wird. Interessant wird mit Sicherheit für Betroffene sein, welche Standpunkte die Leiterin mit ihren beiden Helferinnen vertreten. Im November 2021 kann diese Selbsthilfegruppe auf ihr 10jähres Bestehen zurückblicken.
Die Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ hatte sich im November 2011 gegründet, nachdem sich die Gruppenmitglieder, Menschen, die an Depressionen und psychischen Erkrankungen leiden, beim DRK Haßloch nicht mehr treffen konnten. Da Karin Hurrle einige Jahre vom Kreistag Bad Dürkheim in die Besuchskommission gewählt wurde, die sich für die Belange solcher Menschen in der Psychosomatischen Klinik „Sonnenwende“ einsetzten, wurde sie von den damaligen Betroffenen gefragt, ob sie die Gruppenarbeit in Haßloch weiterführt. Durch die guten Beziehungen ihres Ehemannes zum damaligen Leiter des Seniorenheims Theodor-Friedrich-Haus, wurde den Gruppenmitgliedern sofort ein Raum angeboten, um ihre 14-tägigen Treffen abhalten zu können. Ziel dieser Gruppenarbeit ist auch heute noch, Aktivitäten mit diesen Menschen durchzuführen, die ihrer Gesundheit guttun. Es sind nur begleitende Maßnahmen, die auch keinen Therapeuten ersetzen. Oft sind es nur Gespräche und der gegenseitige Erfahrungsaustausch, dass es diesen Personen wieder besser geht.
Inzwischen weiß man, dass von dieser Krankheit auch viele junge Menschen betroffen sind, die durch unterschiedliche Ursachen ausgelöst werden können. So wurde uns immer wieder berichtet, dass Mobbing und Intrigen am Arbeitsplatz Grund zu Depressionen und psychischen Erkrankungen führen können, was auch Studien belegen. Auch die sozialen Medien leisten Vorschub, dass Jugendliche über soziale Netzwerke Psychoterror betreiben können, andere Menschen bedrohen, verleumden und kränken. Was man schon lange weiß, dass solche Angriffe auch in der Schule stattfinden. Und hier wird seit Jahren von der Politik gefordert, die Gesetzgebung zu ändern und „Mobbing“, so wie „Stalking“ in der Strafprozessordnung zu verankern. Wenn bereits junge Menschen durch Mobbing ins soziale Abseits fallen und nicht mehr leistungsfähig sind, geht dies zu Lasten unseres Sozialstaates. Sozial Engagierte bohren seit Jahren „Dicke Bretter“, damit diese Probleme politisch aufgegriffen werden. Wenn man sich die „Mobbing-Statistik“ anschaut und die Auswirkungen erkennt, so weiß man von was gesprochen wird. Nicht nur präventiv sollten die Probleme angegangen werden, sondern es sollte über Lösungen dieser Probleme nachgedacht werden. Ob bei einer Depression immer Psychopharmaka zum Einsatz kommen müsste, wäre mit Fachleuten zu diskutieren.
Um die Gruppenarbeit auch finanziell unterstützen zu können, wurde im Juli 2019 der Förderkreis Selbsthilfegruppe Lebensfreude gegründet. Wer Mitglied werden möchte, kann sich an info@lebensfreude-selbsthilfe.de wenden oder seine Spende auf das Konto bei der Sparkasse Volksbank Kurz- und Rheinpfalz IBAN DE93 5479 0000 0001 5243 30 überweisen.