Sollte der Kandeler Bürgermeister Michael Niedermeier (CDU) freiwillig zurücktreten?
Es ist nicht alles „Gold“ was glänzt bei der Kandeler CDU, auch wenn Michael Niedermeier einst der Hoffnungsträger für seine Partei war und (noch) auf dem Chefsessel im Kandeler Rathaus sitzt. Doch dies könnte sich schon bald ändern, war aus internen Kreisen zu hören. Die Kritik im Kandeler Rathaus wird immer lauter, auch die CDU ist mit der Vorgehensweise ihres CDU-Mannes schon lange nicht mehr einverstanden. Seine Alleingänge im Rathaus will der Stadtrat nicht mehr länger hinnehmen. Als Vorsitzender des CDU-Gemeindeverbandes wurde er kürzlich abgelöst und als einziges Vorstandsmitglied auch nicht entlastet. Schlimmer konnte es für ein Parteimitglied der CDU nicht mehr kommen. Schon lange wird im Kandeler Rathaus sein Führungsstil und seine Alleingänge kritisiert. Von CDU-Mitgliedern wurde bemängelt, dass Niedermeier als CDU-Vorsitzender schon drei Jahre keine Vorstandssitzung und auch keine Mitgliederversammlung einberufen hat. Außerdem wurden seine Unzuverlässigkeit und sein mangelndes Engagement beanstandet, hat auch die Redaktion von NR inzwischen erfahren. Jetzt steht er vor einem Scherbenhaufen, den er selbst verursacht hat, war weiter zu erfahren. Sein Alleingang wegen einer Kündigungsklage gegen eine Erzieherin in der Kandeler Kita hat ihm nun das Genick gebrochen. Die Kosten für den Rechtsstreit in Höhe von 15.000 Euro wurden vom Rechnungshof bemängelt. Und Niedermeier soll nun einen Schadenersatz an die Stadt Kandel bezahlen. „Und wegen seines „Mobbings“ an einer Erzieherin sollte er auf Schadenersatz verklagt werden“, ist die Meinung der Haßlocher Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“.
Was genau schwelt schon seit langer Zeit im Kandeler Rathaus?
Weil ein pädophiler Aushilfserzieher von der Kandeler Kita von der Leiterin dieses Kindergartens beim zuständigen Jugendamt in Germersheim gemeldet wurde, weil er Kinder sexuell belästigt hatte, wurde sie vom Stadtbürgermeister Niedermeier fristlos gekündigt. Dagegen hatte sie sich in einem Arbeitsgerichtsprozess erfolgreich zur Wehr gesetzt und die Kündigungsklage gewonnen. Doch das war längst nicht alles, was sich Niedermeier erlaubt hatte. Er hatte diesen Rechtsstreit im Alleingang und ohne Zustimmung des zuständigen Stadtrates geführt. Weder Protokolle, noch Vorgänge zur Kündigung habe dem Stadtrat vorgelegen. Auch von dieser Kündigung hat der Stadtrat erst Monate danach erfahren. Wegen des „Mobbings“ durch den Kandeler Bürgermeister Niedermeier, wurde die Betroffene kurz vor Weihnachten 2019 vom KISS Selbsthilfetreff in Edesheim zur Haßlocher Selbsthilfegruppe „Lebensfreude“ vermittelt, die Anlaufstelle für „Mobbing-Opfer“ ist. Von der Leiterin der Haßocher SHG wurde einiges in die Wege geleitet und auch öffentlich gemacht. Seit diesem Vorfall in Kandel ist NACHRICHTEN REGIONAL mit Recherchen unterwegs. Die unendliche Geschichte des „Mobbings“ ist für Niedermeier nun zum Bumerang geworden. Viele Insider wünschen sich, dass Niedermeier bald das Kandeler Rathaus für immer verlässt.
„Mobbing“ gegen Erzieherin bringt Missbrauch in Kandeler Kita ins Rollen
Erst durch die Anzeige gegen den pädophilen Aushilfserzieher beim Jugendamt und die eingeleiteten Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft Landau, ist auch der „Mobbing-Fall“ gegen die Leiterin der Kita ins Rollen gekommen. Danach wurde erst Klage gegen diesen Aushilfserzieher erhoben, der vom Landgericht Landau zu einer Freiheitsstraße von vier Jahren verurteilt wurde. Das Landgericht Landau verhängte ihm außerdem ein Berufsverbot von fünf Jahren. Und es wurde dem 29-Jährigen ein Schmerzensgeld in Höhe von 3.000 Euro auferlegt. NR hatte im Jahre 2019 den Fall bereits aufgegriffen und später hatte auch der SWR darüber berichtet. Ein Psychiater habe laut SWR-Berichterstattung bei der Einleitung des Ermittlungsverfahrens festgestellt, dass der Erzieher pädophil ist. Er war angeklagt, vier Kita-Kinder im Jahr 2019 mehrfach unsittlich berührt zu haben. Die Kinder waren zwischen vier und sechs Jahre alt. Zu den Taten war es offenbar gekommen, wenn der Erzieher den Kindern besonders nah kam, zum Beispiel beim Vorlesen. Die Staatsanwaltschaft in Landau habe ihm bei dem Prozess vorgeworfen, zwei Mädchen und zwei Jungen in insgesamt 20 Fällen unter der Kleidung im Intimbereich berührt zu haben. Laut SWR-Bericht hat der urteilende Richter damals auch gesagt: „Das ist nur die Spitze des Eisbergs“. Der Vorsitzende Richter habe bei der Urteilsverkündung geäußert, das Gericht sei sicher, dass bei der Verhandlung nur „die Spitze eines Eisbergs“ zur Sprache gekommen sei. Das Gericht gehe von wesentlich mehr Taten aus. Der 29-jährige Pädophile habe sich ganz bewusst im sozialen Bereich und bei der Arbeit mit Kindern engagiert. Erste Vorwürfe habe es bereits in einem katholischen Kindergarten in Wörth gegeben, bei dem der Mann ein Anerkennungspraktikum machte. Aber es habe keine Anzeige gegeben. Erst durch die Anzeige der Leiterin beim Jugendamt sei der Stein ins Rollen gekommen. Und seit dieser Zeit wurde diese Leiterin der Kita von Niedermeier „gemobbt“. NACHRICHTEN REGIONAL berichtete mehrmals darüber.
Doch die fristlose Kündigung, die Niedermeier im Alleingang gegen die Leiterin des Kindergartens erwirkt hatte, war nicht alles, was ihm zu diesem Zeitpunkt bereits vorzuwerfen war. Nach umfangreichen Recherchen hatte NACHRICHTEN REGIONAL in diesem Zusammenhang damals bereits erfahren, dass gegen die Kindergartenleiterin „Mobbing“ im Spiel war, weil Niedermeier durch „Vetternwirtschaft“ und Intrigen nach der Kündigung der Kita-Leiterin diese Stelle neu besetzen wollte. Nämlich von seiner neuen Freundin. Denn Niedermeier hatte zu diesem Zeitpunkt bereits seine Ehefrau verlassen. Der Erzieher sei damals nur das politische „Bauernopfer“ gewesen, hat unsere Redaktion von Insidern erfahren, da die Taten des pädophilen Aushilfeerziehers bereits aus anderen Anstellungen bekannt waren, nämlich von einem Katholischen Kindergarten. Was genau stattgefunden hat, läuft immer noch im Dunkeln ab.
Doch es gab für Niedermeier auch schon einmal bessere Zeiten
Während seiner Kandidatur als Verbandsbürgermeister im September 2016, hatte die CDU-Bundestagsabgeordnete Julia Klöckner noch gewaltig Werbung für Michael Niedermeier gemacht. Als Herausforderer gegen den Amtsinhaber Volker Poß (SPD) musste Niedermeier allerdings eine Niederlage hinnehmen. Poß blieb also im Amt. In einem neuen Versuch als Bürgermeister-Kandidat für die CDU in Kandel im Juni 2019 gewann er die Wahl gegen den damaligen Amtsinhaber Günther Tiefenböger (SPD). Von Insidern hat unsere Redaktion erfahren, dass möglicherweise die Asylpolitik in Kandel damals eine Rolle gespielt haben könnte. Es liefen seinerzeit mehrere Kamapagnen wegen der Ermordung eines 15jährigen Mädchens, die von einem Asylanten durch Messerstiche getötet wurden. Ob es demnächst wegen der Verfehlungen von Michael Niedermeier zu seiner Abwahl kommt, muss abgewartet werden. Es wird von vielen spekuliert, dass er möglicherweise selbst von seinem Amt zurücktritt.
Foto: Stadtverwaltung Kandel