Justizminister Reiner Haseloff (CDU) begnadigt erstmals verurteilten Mörder
Sachsen-Anhalts Justizminister Reiner Haseloff (CDU) hat erstmals in seiner Amtszeit einen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilten Mann begnadigt. Darüber berichtete FOCUS ONLINE am 04.07.2014. Die weitere Vollstreckung der verhängten Freiheitsstrafe sei im Gnadenwege zur Bewährung ausgesetzt worden, habe ein Sprecher der Staatskanzlei Magdeburg gesagt und damit einen Bericht der „Magdeburger Volksstimme“ bestätigt. Der Mann sei auf freien Fuß gekommen. Einen Grund für die Begnadigung habe der Sprecher der Staatskanzlei nicht genannt. Der damals 77 Jahre alte Mann sei im Jahr 2004 vom Landgericht Halle verurteilt worden. Er soll im März 2002 seinen 75-jährigen Schwager in Lodersleben, einem Stadtteil von Querfurt, (Saalekreis) heimtückisch umgebracht haben. Der Verurteilte habe die Tat stets bestritten, berichtet FOCUS ONLINE weiter.
In Naumburg sammelte der Freundeskreis im Jahr 2012 rund 300 Unterschriften für den Verurteilten.
Helmut Marquardt habe immer bestritten, seinen Schwager im Saalekreis ermordet zu haben, berichtet auch die Mitteldeutsche Zeitung am 04.07.2014. Selbst auf der Heimfahrt seiner Entlassung konnte er es nicht fassen, dass er so viele Unterstützer hatte. Der Ministerpräsident habe die weitere Vollstreckung der Haftstrafe auf dem Gnadenweg zur Bewährung ausgesetzt, bestätigte die Staatskanzlei. Nach einem jahrelangen Kampf wäre die Entlassung aus der Justizvollzugsanstalt in Burg völlig überraschend für ihn gekommen, bestätigten auch Freunde. Die Ehefrau habe lediglich die Nachricht von dort erhalten, dass sie ihren Ehemann abholen könne. Nach zwölf Jahren Gefängnis sei diese eine Befreiung für ihn gewesen. (red.)