von Karin Hurrle
Die BAMF-Affäre beschäftigt auch Rheinland-Pfalz und die Region um den Kreis Bad Dürkheim. Ob die Staatsanwaltschaft Frankenthal Auftrag hatte, einen Blick in der Region auf Asylbescheide zu richten, konnte NR noch nicht in Erfahrung bringen. Seit 2015 gibt es beim Kreis Bad Dürkheim eine Anlaufstelle für Asylsuchende, die von zwei Mitarbeiterinnen betreut wird. Dorothee Bergner, die beim Kreis Bad Dürkheim angestellt ist, ist für soziale und psychische Probleme der Asylanten einzelner Wohngruppen zuständig, auch wenn Konflikte vor Ort entstehen. Caroline Urichs Stelle wird finanziert vom Bundesamt für Migration und Flucht (großes BAMF) sowie vom Land Rheinland-Pfalz. Sie ist seit Juni 2015 für Asylanten zuständig, saß zuvor im Bad Dürkheimer Rathaus. Sie hat zwei halbe Stellen: Flüchtlingshilfe für Asylbewerber ab 18 Jahren und Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer ab 27 Jahren. Sie ist damit zuständig für für neue Flüchtlinge, anerkannte und andere Migrantinnen und Migranten. Als Ansprechpartner wurde den beiden Mitarbeiterinnen Jürgen Vogt (CDU) zu Seite gestellt, der für den Caritasverband die Aktivitäten zwischen dem Landkreis, den Gemeinden sowie verschieden Ehrenamtsinitiativen koordiniert. Er möchte mit seiner Koordinationsstelle Unterstützungsstrukturen aufbauen, wie er selbst äußerte. So will er Informationsplattformen und Arbeitshilfen schaffen, wo aktuelle Daten und Schreiben den Ehrenamtlichen zugänglich gemacht werden sollen.
Jürgen Vogt hat bei der Sparkasse seine Ausbildung gemacht, jedoch ohne Abschluss, war aus internen Kreisen zu erfahren. Lange Jahre war er Geschäftsführer des Bund der Selbständigen (BDS), musste jedoch sein Amt aufgeben, weil dem damaligen Präsidenten des BDS Veruntreuung von Geldern vorgeworfen wurde. Seine Nachfolge hatte Juliana Gatterer angetreten, die nunmehr seit 13 Jahren das Amt der Präsidentin des BDS Rheinland-Pfalz/Saarland inne hat. Vogt wechselte vom BDS zur Fleischerinnung. Seit November 2015 ist er beim Caritasverband tätig, wo er für die Flüchtlingsarbeit im Einsatz ist. Nach eigenen Angaben arbeitet er deshalb in diesem Beruf, weil er gerne mit Menschen zusammenarbeitet. Seine Herausforderung sieht er darin, Lösungen von Problemen zu erreichen. Er sieht seine Chance darin, ein „neues Berufbild“ zu schaffen. Vogt habe schon immer Verbandsarbeit gemacht, sagt er über sich selbst. Er kenne somit nicht nur die Verwaltungen, sondern auch das Ehrenamt. Er sei mit Gewerbevereinen und Selbständigen vernetzt, habe mit dem interkulturellen Busineszentrum in Mannheim und dem deutsch-türkischen Wirtschaftsverband zusammen gearbeitet. Interesse an anderen Kulturen sei bei ihm schon immer vorhanden gewesen. Er sei deshalb der Richtige, um solche Projekte zu organisieren, erklärte er in einer Presseerklärung des Caritasverbandes.
Jürgen Vogt ist seit 2013 auch 1. Vorsitzender des DRK Haßloch-Meckenheim. Am vergangenen Freitag, den 22. Juni fanden beim DRK Kreisverband Bad Dürheim Neuwahlen statt. Auch dort hatte er sich um ein Amt beworben. Über diese Neuwahlen wird NACHRICHTEN REGIONAL noch gesondert berichten.