2012 in Haßloch von der SPD „hofiert“, „verheizt“ und „fallen gelassen“??
von Karin Hurrle
Laut des neuen RHEINPFALZ-Berichtes vom 27.04.2016 hat der ehemalige Haßlocher SPD-Bürgermeisterkandidat aus dem Jahre 2012 nun auch in seinem Heimatort Alpirsbach die Wiederwahl zum Bürgermeister verloren. Am 10. April 2016 sind fünf Kandidaten zur dortigen Bürgermeisterwahl angetreten. Amtsinhaber Ullrich sei mit nur 21,4 Prozent auf dem vierten Platz gelandet, nur ein Kandidat habe ein schlechteres Ergebnis eingefahren. In Haßloch hatte sich Reiner Ullrich (SPD) 2011 beworben, nachdem die erste Amtszeit von Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) auslief und der Haßlocher Bürgermeister neu gewählt werden musste. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Ralf Trösch den SPD-Ortsverein zwei Jahre lang geführt. Bei der Mitgliederversammlung Anfang März 2012 hat er für dieses Amt nicht mehr kandidiert. Zu seinem Nachfolger ließ sich Gerd Armbruster wählen, sein Stellvertreter war wie bisher Gerold Mehrmann. Als großer „Hoffnungsträger“ wurde Reiner Ullrich von der Haßlocher SPD hofiert, jedoch nicht wirklich unterstützt. Unter vorgehaltener Hand hatte seinerzeit bereits unsere Redaktion von einzelnen SPDlern erfahren, dass die SPD die Wiederwahl von Bürgermeister Ihlenfeld (CDU) unterstützen würde. Und so muss es denn auch gewesen sein, denn Ihlenfeld hat die Bürgermeister-Wiederwahl haushoch gewonnen. Reiner Ullrich musste in seine Ortsgemeinde Alpirsbach als Verlierer wieder zurück. Das Vertrauen gegenüber der dortigen Bevölkerung und seines Gemeinderates hatte sicherlich dadurch schwer gelitten.
Wem also nun von der Haßlocher SPD für die verlorene Bürgermeisterwahl die Schuld „in die Schuhe“ schieben? Der scheidende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Trösch kommentierte die verlorene Bürgermeisterwahl in dieser Mitgliederversammlung laut Rheinpfalzbericht vom 03.03.2012 wie folgt: „Dass wir mit dem Ergebnis nicht zufrieden sind, darüber muss ich nicht reden. Wir haben lange gesucht, aber kein Haßlocher ist bereit gewesen, sich als Kandidat aufstellen zu lassen. Ohne eigenen Kandidaten hätte es einen schlechten Eindruck gemacht“. Welch kämpferischen Worte nach einer verlorenen Bürgermeisterwahl? Und den weiteren Abwärtstrend der Haßlocher SPD seit der Wahl von Gerd Armbruster als neuer SPD-Ortsvereinsvorsitzender konnte dieser auch nicht stoppen.
Und so kam es, wie es sich mache wünschten, dass Gerd Armbruster im März 2013 in eine zweite Amtszeit als SPD-Ortsvereinsvorsitzender von den Genossen gewählt wurde. Durch die Tatsache, dass Hans-Ulrich Ihlenfeld von der CDU für die Landratswahl nominiert wurde, sein SPD-Gegenkandidat Reinhold Niedermeier in dieser Mitgliederversammlung alle Genossen einschwor: „Die Wahl wird nicht gewonnen, wenn nicht in Haßloch ordentlich zugelegt wird“. Wie zu erwarten war, wurde auch die Landratswahl von Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU), gewonnen, vermutlich durch die Unterstützung verschiedener Haßlocher SPDler. Also musste wiederum ein SPD-Bürgermeisterkandidat her, worüber bereits in der Mitgliederversammlung im März 2013 diskutiert wurde. Auch hier äußerte sich der damalige Fraktionsvorsitzende Ralf Trösch negativ über den Ausgang der Wahlen. Laut Rheinpfalzbericht vom 26.03.2013 forderte er alles zu tun, damit das Wahlergebnis der SPD höher als 22 Prozent ausfalle. „Falls dies nicht gelingt, muss die SPD mit 22 Prozent in den Bürgermeisterwahlkampf ziehen. Welche arme Socke wollen wir denn da verheizen?“. Kurz danach wurde Andrea German als SPD-Bürgermeisterkandidatin nominiert. Wen die SPD also dann als „arme Socke“ in den Wahlkampf geschickt hatte, die durch wenig Unterstützung aus den eigenen SPD-Reihen dann auch die Bürgermeisterwahl verlor, zeigt, was aus der Haßlocher SPD geworden ist. Sich darüber Gedanken zu machen, bleibt einem Jeden selbst überlassen.
Seit dem Jahre 2007 ist die SPD in Haßloch orientierungslos, hat die falschen Leute, die wieder sozialdemokratische Akzente setzen könnten. Die Haßlocher SPD ist zerstritten, zerfleischt sich wegen „Postengeschachere“, hat die politischen Ziele innerhalb der Kommune völlig aus den Augen verloren. Lässt Posten besetzen von Menschen ohne jegliches Fingerspitzengefühl und Demokratieverständnis. Ja die SPD Haßloch hat es versäumt, dass SPD-Politik auch von Menschlichkeit und Verstand geprägt sein sollte. Aus der Haßlocher SPD-Hochburg ist ein SPD-Desaster geworden, ohne Aussicht, dass die Partei sich jemals wieder davon erholen wird.