Marcel Wirdemann (CDU) und Ralf Trösch (SPD) als ehrenamtliche Beigeordnete gewählt – Claus Wolfer (FWG) scheidet aus und übernimmt Geschäftsführung der HIK
Am vergangenen Mittwoch wurden Marcel Wirdemann (CDU) und Ralf Trösch (SPD) als ehrenamtliche Beigeordnete von dem Haßlocher Gemeinderat mehrheitlich gewählt, zuvor wurde eine Koalitionsvereinbarung zwischen CDU, SPD und FWG unterzeichnet. Als ehrenamtlicher Beigeordneter ist Claus Wolfer (FWG) ausgeschieden, dafür wird er die Geschäftsführung der Haßlocher Immobiliengesellschaft (HIK) übernehmen. Die Gemeinderatsitzung wurde live im Offenen Kanal ausgestrahlt https://www.youtube.com/live/wrKy1xRFTtM.
Nach der Vereidigung von Wirdemann und Trösch wurden deren Dezernate von Bürgermeister Tobias Meyer verteilt, denen alle Ratsmitglieder zugestimmt haben, außer der AfD. Als Nachrückerin von Ralf Trösch ist Claudia Gramlich als Gemeinderätin von Bürgermeister Meyer vereidigt worden. 35 Gemeinderatsmitglieder von insgesamt 36 waren anwesend, Beate Gabrisch von der SPD hatte gefehlt. Bei der Wahl der ehrenamtlichen Beigeordneten erhielt Marcel Wirdemann 21 Ja-Stimmen, 14 hatten gegen ihn gestimmt. Eine Stimme hat er aus dem Oppositionslager erhalten. Gerätselt wird, von wem er diese Stimme bekam. Zuvor hatte sich Wirdemann kurz – auf Wunsch einiger Ratsmitglieder – vorgestellt. Er ist 43 Jahre alt, Familienvater von drei Kindern, im Dezember kommt sein 4. Kind zur Welt. Und er ist Kriminalbeamter im höheren Dienst und derzeit Leiter der Kriminalinspektion in Bad Kreuznach. Davor war er drei Jahre in Frankenthal tätig. Wegen seiner Bewerbung gab es einige Diskussionen. Peter Stuhlfauth von der AfD sieht es als Arroganz der CDU, einen Kandidaten als Beigeordneten vorzuschlagen, der es nicht einmal in den Gemeinderat geschafft habe und jetzt durch „Hinterzimmermauschelei“ einen solchen Posten erhält. Die Stimmen der AfD bekomme er nicht, so Stuhlfauth weiter.
Ralf Trösch wurde als SPD-Kandidat von Thomas Liese-Sauer vorgeschlagen. Auch er stellte sich kurz vor und erinnerte nach einiger Kritik daran, dass er bereits als ehrenamtlicher Beigeordneter von 2014 bis 2019 im Rathaus tätig war. Viele Kita-Plätze seien in seiner Zeit eingerichtet worden. Auch die Flüchtlingszuwanderung sei seinerzeit in seinen Bereich gefallen. Auch er musste von AfD-Gemeinderatsmitglied Peter Stuhlfauth einiges an Kritik einstecken. Der fragte ihn nämlich, ob er als zukünftiger ehrenamtlicher Beigeordneter auch für alle Haßlocher Bürgerinnen und Bürger da sei. Unsere Redaktion hat erfahren, dass es wahrscheinlich eine Anspielung auf das FLUGBLATT der katholischen und protestantischen Kirchen kurz vor der Kommunalwahl gewesen sein könnte, wo man absichtlich die AfD ausgeschlossen hatte. Doch Trösch erinnerte Stuhlfauth an die damalige Flüchtlingswelle und dass er sich wegen Flüchtlingsunterkünften seinerzeit auch mit Mitgliedern der AfD ausgetauscht habe. „Ich hatte damals das Gefühl, dass wir einen breiten Konsens gefunden haben“, erklärte Trösch der gesamten AfD. Er müsse deshalb nicht weinen, wenn ihn heute Abend die AfD nicht wähle.
Die größte Überraschung an diesem Abend war dann der Ausgang seiner Wahl zum ehrenamtlichen Beigeordneten. Denn er wurde mit 25 Ja-Stimmen und nur 10-Nein-Stimmen in dieses Amt gewählt. Die Koalition verfügt über 21 Stimmen, da Beate Gabrisch (SPD) fehlte, bestand die Koalition aus 20 Stimmen. Überraschung also: 5 Stimmen hat Trösch aus dem Oppositionslager erhalten. Glaubt man einigen Gerüchten und Spekulationen, kann es im Haßlocher Rathaus noch spannend werden.
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