Wer nicht „spurt“ fliegt raus
Wer nicht „spurt“, der fliegt aus der WhatsApp-Gruppe der Haßlocher Lebensmittelretter raus. Das hat NACHRICHTEN REGIONAL von einer Insiderin erfahren. Diesbezüglicher WhatsApp-Verkehr liegt unserer Redaktion auch vor. Viele hätten Angst davor, die derzeitigen Zustände bei den Haßlocher Lebensmittelrettern zu kritisieren, weil sie fürchten, dass ihnen das Gleiche passiert, wird berichtet. Moniert wurde auch, dass „vergammelte“ Ware tagelang im Vorhof in der Kirchgasse liegt. Jeder könne sich hier beim Aussuchen der Ware bedienen und die offene Ware „betatschen“. Um der Sache auf den Grund zu gehen, hat sich unsere Redaktion mit einer entsprechenden Presseanfrage an die zuständige Lebensmittel-Verteilerin, Anna Krämer, mit folgenden Fragen gewandt: 1.) Nach welchem Kriterium werden von Ihnen Lebensmittel verteilt? 2.) Geht die Ware nur an Bedürftige? 3.) Wer entscheidet, wer welche Lebensmittel bekommt? 4.) Geht die Ware auch an die EssBar und werden die abgelaufenen Lebensmittel in der Suppenküche verwertet? Wer kontrolliert diese Lebensmittel, die in der Suppenküche verwertet werden und an die Bevölkerung verteilt wird? 5.) Ist die Gemeinde Haßloch zuständig für Kontrollen? 6.) Wurden die Waren schon einmal vom Gesundheitsamt kontrolliert?
Keine Antwort ist auch eine Antwort?
Eine diesbezügliche Antwort blieb bisher aus. Vielmehr erhielten wir gestern von Anna Krämer, Verteilerin der Lebensmittel, die Nachricht: „Zur Zeit geben wir keine Interviews“.
Seit längerer Zeit wollen Bürger in der Kirchgasse beobachtet haben, dass offene Ware im Vorhof der Kirchgasse vergammelt. Auch wurde uns berichtet, dass Backwaren offen herumliegen, die Jedermann mit den Fingern betasten würde. Einen jämmerlicher Zustand hätten dort in letzter Zeit Viele vorgefunden. Vermutet wird, dass keine Helfer mehr vor Ort sind. Wer allerdings den Zustand der Lebensmittelrettung kritisiere, würde aus der Whats-App-Gruppe herausfliegen, wurde weiter berichtet.

Sollte Lebensmittelrettung staatlich organisiert werden?
Schon lange wird inzwischen über die Lebensmittelrettung in Deutschland politisch diskutiert, auch über die Tatsache, was passiert, wenn unerlaubt Ware aus Abfallcontainern von Discountern entnommen und an Bedürftige verteilt wird. Ein entsprechrender Fall landete kürzlich vor dem Amtsgericht Ravensburg. Nachrichten Regional berichtete am 31.07.2022 darüber, https://nachrichten-regional.de/die-aufgabe-von-lebensmittelrettern-sollte-lebensmittelrettung-staatlich-angeordnet-werden/
Über den Antrag der LINKEN im Bund sollte nochmals nachgedacht werden
Die LINKE im Bund hatten bereits vor einiger Zeit den Antrag gestellt, das „Containern“ zu entkriminalisieren. Dies wurde von der Regierung abgelehnt. Viele sind der Meinung, dass über den Antrag der LINKEN nochmals nachgedacht werden sollte. Insbesondere deshalb, weil viele deutsche Bedürftige wegen des Ukraine-Krieges nicht mehr von den bundesdeutschen TAFELN bedient werden können. Deshalb wurde auch der Wunsch geäußert, die deutsche Gesetzgebung der von Frankreich anzupassen. In Frankreich wurde bereits vor sieben Jahren die politische Entscheidung getroffen, dass keine Lebensmittel mehr im Abfallcontainer entsorgt werden dürfen, sondern an soziale Einrichtungen abgegeben werden müssen. Diese Institutionen sollten auch darüber entscheiden, wer Empfänger von solchen Lebensmitteln ist.
In Bezug auf die Haßlocher Lebensmittelrettung wird auch eine Presseanfrage an die Gemeindeverwaltung Haßloch gerichtet. Darüber wird gesondert berichtet. Wir bleiben für Sie am Ball und halten unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden!!