Soll auf Umwegen wegen eines vorgesehenen Klimakonzeptes eine Schließung des Haßlocher Schwimmbades erreicht werden? Oder soll das Bad in den Holiday-Park verlegt werden?
Der Haßlocher Klimaschutzbeirat stößt erneute Diskussionen um die Planung des Haßlocher Badeparks an. Nun sollen diese Mitglieder richten, was die Haßlocher Verwaltung bis heute nicht geschafft hat? Nämlich dem Gemeinderat ein schlüssiges Klimaschutzkonzept vorzulegen, das die Klimaziele des Haßlocher Badeparks mit einfließen lässt. Sieht man einmal von den jahrelangen Diskussionen um den Haßlocher Badeparkt ab, das Bad zu sanieren, zu verlegen oder schließen zu lassen, so steht doch fest, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, um die Bürgerinnen und Bürger an dieser Diskussion zu beteiligen und nach ihrer Meinung zu fragen. Die Haßlocher Verwaltung hat die Wünsche der Bürger dennoch nicht umgesetzt. Solche Diskussionen werden doch schon seit dem Politikwechsel von SPD zu CDU im Jahre 2004 im Haßlocher Rathaus geführt. Erinnert man sich weiter daran, so stellt man schnell fest, dass zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Jahre ins Land gegangen waren. Und nichts ist bisher passiert!!
Nachdem 2004 ein CDU-Bürgermeister (Hans-Ulrich Ihlenfeld) ins Haßlocher Rathaus eingezogen ist und Altbürgermeister Gebhardt (SPD) abgewählt wurde, hat die Haßlocher Verwaltung mit ihrem CDU-Bürgermeister Ihlenfeld zumindest pro forma ihr Versprechen einhalten müssen und somit einen neuen Vorstoß gewagt. Hans-Ulrich Ihlenfeld als neu gewählter Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der Gemeindewerke Haßloch hat seinem Gemeinderat ein neues Klimakonzept vorgestellt, worin Solarenergie, Windkraft und die Geothermie festgeschrieben waren. Die Geothermie konnte jedoch in Haßloch wegen geotechnischer Probleme, wie in Landau, nicht verwirklicht werden.
Der Haßlocher Klimaschutzbeirat bezieht sich nun im neuen Rheinpfalzbericht vom 13.04.2021 bei seiner Argumentation darauf, dass eine Änderung des Energiekonzeptes auf die Entwicklung eines neuen Raumordnungskonzepts und der Einhaltung der wirtschaftlichen Randbedinungen anzupassen ist. Energetische Zielvorhaben habe es nicht gegeben, wurde außerdem vom Klimaschutzbeirat kritisiert und sei damals bei den Planungen auf einen späteres Zeitpunkt verschoben worden. Soweit so gut!!
Hier ist an den Raumordnungsplan Rheinpfalz von 2004 zu erinnern, wo der damalige Bürgermeister Ihlenfeld bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd die Fortführung eines Zielabweichungsverfahrens gerade wegen eines Standortes für ein Geothermiekraftwerk auf der Nike-Station Haßloch beantragt hatte. Dieses Zielabweichungsverfahren des geplanten Raumordnungsplanes wurde deshalb nicht verfolgt, weil das Geothermiekraftwerk wegen technischer Mängel nicht realisiert werden konnte. Und hier die berechtigte Frage an den Klimaschutzbeirat: Hat sich inzwischen diesbezüglich etwas verändert?? Denn es liegen unserer Redaktion Hinweise und Informationen vor, dass Personen des Klimaschutzbeirates die Geothermie nach wie vor positiv verfolgen!!
In seinem Schreiben vom 30.06.2009 schreibt Bürgermeister Hans-Ulrich Ihlenfeld u.a. folgendes an Frau Zebe, SGD Süd:
„Der Gemeinderat der Gemeinde Haßloch sowie der zuständige Bau-, Verkehrs- und Entwicklungsausschuss sowie der Feld-, Wald- und Umweltschutzausschuss begrüßten und befürworteten in den Sitzungen vom 22. Und 29. Oktober 2008 jeweils einstimmig die Absicht der Firma GeoEnergy GmbH geothermische Energie am Standort „Nike-Station“ zu gewinnen. Daher befürwortet die Gemeinde Haßloch den entsprechenden Standort nach wie vor eindeutig. Die Gemeinde Haßloch strebt eine Wärmeauskopplung für den Forstzweckverband Haßloch-Böhl-Iggelheim zur optimierten Trocknung von Brennholz an. Es soll allerdings zu keiner Anhäufung weiterer gewerblicher Unternehmen auf dem Gelände kommen, dies könnte ggl. Bauplanerisch gesichert werden. Langfristig wird eine Wärmeauskopplung zu dem geplanten Badeparkprojekt des Holiday-Parks angestrebt. Hierdurch könnten sich deutliche Synergieeffekte hinsichtlich einer dauerhaften Nutzung von Warmwasser ergeben. Dieser Aspekt ist von großer Bedeutung, da nach der Nutzungsaufgabe des Kraftwerks zur Stromerzeugung nach ca. 30-40 Jahren eine gesicherte, konstante und endlose Weiternutzung der nach wie vor vorhandenen Warmwasseraquifere ermöglicht würde“.
Seit CDU-Regierung im Haßlocher Rathaus 2004 wird in regelmäßigen Abständen über neue Ideen zur Weiterführung des Haßlocher Badepark diskutiert. Die letzte Variante war, das Haßlocher Bad in den Holiday-Park zu verlegen. Daher hatte Plopsa-Geschäftsführer, der 2010 den Holiday-Park Haßloch von der Haßlocher Familie Schneider übernommen hatte, den Gemeinderat im Juli 2015 über deren Pläne informiert. Die Rheinpfalz berichtete am 2. Juli 2015 darüber https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-bad-duerkheim_artikel,-ein-schwimmbad-für-den-holiday-park-_arid,370244.html
Schon zu Zeiten, als sich der Holiday Park noch in Händen der Familie Schneider befunden habe (2008), habe es den Vorschlag gegeben, zusammen mit der Gemeinde ein Schwimmbad zu bauen und zu betreiben. Der Gedanke, der damals schon wegen des hohen Badepark-Defizits politisch diskutiert worden sei, jedoch nicht umgesetzt werden konnte. Van den Kerkhof, Geschäftsführer von Plopsa habe nach eigenen Worten diese Idee einer Kooperation mit einer Kommune mit nach Belgien genommen und im Freizeitpark „Plopsaland“ in De Panne – einem Badeort an der belgischen Küste – diese Haßlocher Idee umgesetzt. Nach den Vorstellungen von Van den Kerkhof soll der Holiday Park Schritt für Schritt nach dem Vorbild von „Plopsaland“ in De Panne weiterentwickelt werden: Alle Ideen stünden im Zusammenhang mit dem Haßlocher Badepark. Van den Kerkhof sprach von einer „Win-win-Situation“, die sich mit dem Schwimmbad-Projekt ergeben würde, also einer Möglichkeit, dass sowohl der Park als auch Haßloch einen Nutzen davon hätten. Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) hatte damals darauf hingewiesen, dass im Gemeinderat am 15. Juli 2015 die Varianten zur Zukunft des Badeparks vorgestellt werden sollen. Bis jetzt handle es sich nur um eine Absichtserklärung von Plopsa, die noch mit verlässlichem Zahlenmaterial unterlegt werden müsse.
Laut Rheinpfalz-Bericht vom 02.07.2015 hatte Bürgermeister Lorch (CDU) geäußert: „Grundsätzlich sei zunächst die Frage zu beantworten, ob eine Zusammenarbeit „politisch gewollt“ sei. Klare Angaben brauche man auch, wie viel Geld Haßloch zuschießen müsse und wie hoch ein möglicher Rückfluss wäre. Klar sei allerdings, dass im Falle einer Kooperation mit einem Unternehmen Landeszuschüsse – die beantragt sind – nicht fließen würden, so Lorch. Und abzusehen sei ebenfalls, dass eine Entscheidung für den Holiday Park bedeuten würde, dass der Badepark geschlossen werden müsste: „Beides zusammen geht nicht“.
In diesem Zusammenhang ist daran zu erinnern, dass der Gemeinderat in einer Sitzung darüber dieskutiert hatte, dass bei einer Verlegung des Badeparks in den Holiday-Park die Gemeinde einen Zuschuss an Plopsa über 800.000 Euro vertraglich geregelt müsste. Nach diesem Stand der Dinge wurden diese Pläne mit PLOPSA politisch nicht weiterverfolgt.
Welche Ideen nun vom Klimaschutzbeirat der Gemeinde Haßloch vorgeschlagen werden und wie diese umzusetzen sind, ist abzuwarten. Sieht man sich einmal die Mitglieder des Klimaschutzbeirates an, so wird man feststellen, das „Altgediente“ politische Köpfe darin sitzen und junge Ratsmitglieder der CDU, die anscheinend den Weg bereiten sollen, für einen klimagerechten Badepark in Haßloch?
Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten.
Folgende Personen sind Mitglieder des Haßlocher Klimaschutzbeirates (4. Legislaturperiode 2019 – 2024):
Frank Behr | Sebastian Bender |
Ralf Berger | Dr. Franz-Josef Dietzen |
Michael Eckrich-Neubauer | Julian Gerz |
Andreas Götz | Christoph Haas |
Gernot Hornbach | Corinna Hornbach |
Thomas Krill | Jürgen Mehrbreier |
Gerold Mehrmann | Katharina Schuler |
Dr. Sebastian Messer | Silke Mohrhardt |
Werner Naumann | Dr. Harald Nissler |
Rolf Odebrecht | Sascha Riedel |
Thorsten Riedlinger | Torsten Rykeit |
Bärbel Schäfer | Bärbel Sommer |
Josef Steinmetz | Hans Vollmer |
Alexander Müller | Sigrid Wentz-Reuter |
Christoph Weitz | Lothar Zwing |
Stefanie Abel-Böhn |
Der Klimaschutzbeirat trifft sich mindestens einmal im Quartal (die Termine werden im Bürgerblatt der Gemeinde angekündigt.).