Für das Projekt erhält die Gemeinde voraussichtlich 683.400 Euro – Gesamtkosten belaufen sich auf 1,2 Mio. Euro
Ende September übergab Staatssekretär Dr. Erwin Manz vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität Rheinland-Pfalz (MKUEM) der Gemeinde Haßloch den Förderbescheid für die Hochwasserschutzmaßnahme H4 im Industriegebiet Süd. Mit der Förderung unterstützt das Land Rheinland-Pfalz die Gemeinde Haßloch bei der Umsetzung einer zentralen Hochwasserschutzmaßnahme. Die Förderung erfolgt im Rahmen der MIP-Förderung (Programm Zuwendungen für wasserwirtschaftliche Maßnahmen). Für das Projekt werden voraussichtlich 683.400 Euro bereitgestellt, was einer Förderquote von 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten entspricht. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 1.139.000 Euro.
Die Maßnahme sieht den Bau von zwei Hochwasserschutzdämmen vor: einen durchschnittlich 0,9 Meter hohen Damm zwischen dem südlichen Rand des Industriegebiets und der Kreisstraße K14 sowie einen durchschnittlich 1,2 Meter hohen Damm entlang des westlichen Gebietsrandes ab der Obermühle. Beide Dämme sind auf ein sogenanntes HQ100-Ereignis – ein statistisch alle 100 Jahre wiederkehrendes Hochwasser – zuzüglich eines Freibords von 30 Zentimetern ausgelegt. Damit wird das Industriegebiet Süd künftig wirksam gegen Überflutungen geschützt. Die Maßnahme ist Teil der Gesamtsicherung der Ortslage Haßloch gegen ein HQ100 der Flüsse 2. Ordnung, Rehbach und Speyerbach.
Staatssekretär Dr. Erwin Manz erklärte bei der Übergabe: „Wir wollen die Menschen in Rheinland-Pfalz bestmöglich vor Hochwassernotlagen schützen. Dieses Ziel erreichen wir unter anderem durch den technischen Hochwasserschutz als Bestandteil eines umfassenden Risikomanagements. In Zukunft werden hier in Haßloch Dämme das Risiko von Hochwasserschäden erheblich mindern. Erfolgreiche Überflutungsvorsorge zeichnet sich durch resiliente Systeme bei Baumaßnahmen, in der Informationsvermittlung und durch Verhaltensänderungen aus. Deshalb hat unser Haus eine Novelle des Landeswassergesetzes auf den Weg gebracht, das vor allem ein Hochwasserschutzgesetz ist. Deswegen freut es mich zu sehen, wie diese Teile in Haßloch zusammen kommen und einen funktionierenden Schutz für die Menschen vor Ort darstellen“.
Auch von Seiten der Gemeinde wurde die Bedeutung der Maßnahme hervorgehoben. Bürgermeister Tobias Meyer erklärte: „Die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie stark die Gemeinden durch Hochwasserereignisse bedroht sein können. Der Schutz unseres Industriegebiets ist deshalb von zentraler Bedeutung – sowohl für die ansässigen Betriebe als auch für die Beschäftigten. Die Förderung gibt uns die nötige Planungssicherheit, um diese Maßnahme nun zügig umzusetzen.“
Der Erste Beigeordnete und Bau- und Umweltdezernent Carsten Borck ergänzte: „Die neuen Dämme ergänzen die bereits umgesetzte Rehbachverlegung südlich von Haßloch und sind ein weiterer wichtiger Baustein im Hochwasserschutz für unsere Gemeinde. Mit dem nun vorliegenden Zeitplan – Abschluss der Planung bis Oktober, Ausschreibung zu Jahresbeginn und Baubeginn im Frühjahr 2026 – haben wir eine klare Perspektive, wie die Maßnahme Schritt für Schritt umgesetzt wird“. Neben Staatssekretär Dr. Manz nahmen auch Christian Staudt (Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität) sowie Axel Schwalb (SGD Süd, Sachbearbeiter) an der Übergabe teil.
Hintergrund
Die Maßnahme H4 ist Teil eines umfassenden Hochwasserschutzkonzeptes für Haßloch. Neben den Projekten der Gemeinde sind auch Vorhaben des Landkreises Bad Dürkheim Bestandteil der Strategie. So ist beispielsweise für den Bereich Rehbach, von der Gemarkungsgrenze Neustadt bis zur Obermühle, ein weiteres Projekt zum Schutz der westlichen Ortslage in Planung.
Foto: (v.l.n.r.): Erster Beigeordneter Carsten Borck, Staatssekretär Dr. Erwin Manz und Bürgermeister Tobias Meyer und im Hof des Haßlocher Kulturvierecks zu sehen, wo die Übergabe stattfand.










