Bewohner mit Behinderung kommen nicht mehr aus dem Haus – Mannheimer Firma OTIS zuständig für Wartung und Reparatur
Beim Betreuten Wohnen in der Schillerstraße 18 in Haßloch scheint der Haussegen derzeit schief zu hängen. Bewohner beschweren sich, dass der Fahrstuhl seit zwei Wochen nicht mehr funktioniert, obwohl erst Wartungsarbeiten am 19. April 2023 durchgeführt und vom TÜV Rheinland, gemeinsam mit der Firma OTIS als mängelfrei abgenommen wurden. Doch Senioren, die eine Gehbehinderung haben oder auf den Rollator und daher auf den Aufzug im Hause angewiesen sind, können nicht mehr das Haus verlassen oder kommen nicht in ihren Keller, um an ihre Waschmaschine zu kommen. Sie sind quasi im Haus eingesperrt, auch keine Arztbesuche sind möglich. Im Notfall gibt es zwar einen Notfallknopf, aber der ist im Aufzug. Eine Alternative im Haus gibt es nicht, um Wohnbereiche in den oberen Stockwerken verlassen zu können. Mehrere Betroffene würden sich einen Treppenlift im Flur wünschen, um nach draußen zu kommen, falls der Aufzug im Hause defekt sei. Doch der sei teuer, erklärt uns der Hausverwalter, die Immobilien GmbH Hery in Hochdorf-Assenheim, die schon seit der Errichtung des Wohngebäudes die Hausverwaltung vom „Betreuten Wohnen“ im Rebental übernommen hat.
Material- und Lieferengpässe verhindern schnelle Reparatur
Immer wieder komme es vor, dass Aufzüge in Mehrfamilienhäusern defekt werden und aus Sicherheitsgründen außer Betrieb gesetzt werden müssen, erklärt auch Immobilienmakler Hery, der auch als Hausverwalter informiert wird, wenn es diesbezügliche Reklamationen gibt. Er erklärte unserer Redaktion auch genau, was es hier mit dem defekten Aufzug auf sich hat. Es sei das Stahlseil des Tragesystems im Fahrstuhl gerissen. Es müsse vor einer Reparatur erst einmal bestellt werden, wofür die Firma OTIS in Mannheim zuständig sei. Aus Sicherheitsgründen habe daher der Aufzug im Betreuten Wohnen außer Betrieb genommen werden müssen. Da es Lieferschwierigkeiten mit dem Material gebe, habe der Fahrstuhl im Haus auch noch nicht repariert werden können, erklärt der Fachmann und dies wurde auch von der Firma OTIS aus Mannheim so bestätigt. „Jeder der in dieser Branche arbeite, wisse, dass viele Firmen derzeit von Materialengpässen betroffen sind, erklärt auch der Chef der Firma Hery. Dennoch wurde unserer Redaktion heute in einem Telefonat versichert, dass mit Nachdruck daran gearbeitet werde, dass das notwendige Material für die Reparatur des Aufzugs bis zum Wochenende geliefert wird. Ein Termin für die Aufzugreparatur wurde unserer Redaktion für Dienstag, 30. Mai 2023 ab morgens 7.00 Uhr bestätigt. Besonders der Hausverwalter Hery wäre froh, wenn dieser Termin auch klappen würde. Auch er könne Materialengpässe nicht beeinflussen.

Doch es geht den Bewohnern auch um die künftige Sicherheit in diesem Hause. Was ist, wenn der Aufzug einmal defekt ist und ein Brand bricht in diesem Wohnhaus aus, wurde überlegt. Das wäre nicht der erste Brand in einem Seniorenheim. Und ohne Aufzug sitze man wie in einem Gefängnis in einer Falle. Durch die derzeitige Situation ist eine Bewohnerin besonders davon betroffen. Sie fühle sich durch den defekten Fahrstuhl wie in „Einzelhaft“, hat sie uns erklärt. Wenn nicht bald Abhilfe geschaffen werde, brauche man eine psychologische Betreuung im Hause, erklärte auch ihre Physiotherapeutin. Um solche Situationen künftig zu vermeiden, hatte die Bewohnerin bereits eine Lösung parat, die auch mit den übrigen Hauseigentümern zu diskutieren wäre. Angeregt wurde von der Seniorin, eine Notfallrampe im Treppenhaus einzubauen, die sich über zwei Etagen erstrecken könnte. Hery sei für alle Vorschläge offen, erklärte er unserer Redaktion. Letztendlich entscheiden dies allerdings die Eigentümer, die auch die Kosten hierfür zu tragen hätten. Und natürlich auch auf alle Mieter umgelegt werden müssten. Es gibt derzeit 12 Eigentümer im Hause. Gerne sei Hery bereit, diesen Lösungsvorschlag mit den Eigentümern, Mietern und Behörden zu diskutieren, um das Bestmögliche für alle Betroffenen im Betreuten Wohnen zu erreichen.
Auf Anfrage beim Haßlocher Bauamt wurde unserer Redaktion bestätigt, dass das Wohngebäude für „Betreutes Wohnen“ im Kerngebiet des Bebauungsplanes „Südlich der Schillerstraße“ liegt, wo auch Pflegeheime mit maximal 4 Vollgeschossen erlaubt sind.
Ob eine Lösung für die Bewohner im Betreuten Wohnen in der Schillerstraße 18 in Haßloch bezüglich Alternative zum defekten Fahrstuhl gefunden wird, werden wir im Auge behalten. Wir bleiben für Sie am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser im Großdorf Haßloch auf dem Laufenden halten.
Foto 1: Treppenhaus im Betreuten Wohnen
Foto 2: Treppenlift der Firma Sani Trans