In Leipzig wird derzeit vor dem Bundesverwaltungsgericht über den umstrittenen Fehmarnbelttunnel verhandelt
Der geplante Fehmarnbelt-Tunnel ist eines der größten Infrastrukturprojekte in Europa. Die deutsche Seite muss ihr Straßen- und Eisenbahnnetz für etwa zwei Milliarden Euro ausbauen. Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg, sagte am Dienstag im Hamburg Journal des NDR Fernsehens, dass es für die Hinterlandanbindung des Schienenverkehrs für die geplante Fehmarnbeltquerung auf Hamburger Stadtgebiet zu Enteignungen kommen könne.
Auf der Strecke Hamburg – Lübeck läuft der Schienenverkehr bisher einspurig je Richtung. Zukünftig müssten aber durchgehend zwei Trassen je Fahrtrichtung zur Verfügung stehen. Die Eisenbahnstrecke verläuft im Osten Hamburgs überwiegend durch dicht besiedeltes Stadtgebiet. Mehr als 50 Grundstückseigentümer würden für den Ausbau zumindest teilweise enteignet werden. Dieses sei laut Bonz der Öffentlichkeit zuvor noch nicht bekannt gewesen.
In Leipzig wird derzeit vor dem Bundesverwaltungsgericht über den umstrittenen Fehmarnbelttunnel verhandelt. Unter anderem haben Umweltschutz-Verbände gegen das Projekt geklagt. Der geplante 18 Kilometer lange Eisenbahn- und Straßentunnel soll einmal im Anschluss an die A1 Schleswig-Holstein und Dänemark verbinden – er wäre einer der längsten Tunnel der Welt – und auch für Hamburg von wirtschaftlicher Bedeutung.