Wie konnte so etwas überhaupt passieren?
Nachrichten-Regional versucht seit einigen Jahren zu analysieren, warum sich auf kommunaler Ebene, SPD-Hochburgen inzwischen zu AfD-Hochburgen entwickeln konnten. Und was die Bürgerinnen und Bürger dazu bewogen hat, die AfD anstatt die SPD zu wählen. Giesenhausen, ist ein erstes Beispiel, das NR unter die Lupe genommen hat, und dort scheinen sich einige AfD-Wähler angesiedelt zu haben, einer 350-Seelen-Gemeinde im nördlichsten Wahlkreis von Rheinland-Pfalz und gelegen im Westerwaldkreis.
In Giesenhausen wurde zwar am 11. Juni 2024 Astrid Lauer nach den Kommunalwahlen als neue Ortsbürgermeisterin in der Direktwahl mit 88,6 % der Wählerstimmen gewählt. Im Ortsgemeinderat sitzen inzwischen 8 Ratsmitglieder. Doch ansonsten sieht es in Giesenhausen politisch ganz düster aus, das hatte sich bei der Bundestagswahl 2025 widergespiegelt, wo die AfD 22,0 Prozent der Stimmen erhielt und die SPD 12,8 Prozent der Wählerstimmen verloren hat. Bei diesem Wählerverhalten konnte man bereits feststellen, dass sich in Giesenhausen die Ortsgemeinde von einer SPD-Hochburg entfernt und sich zur AfD-Hochburg entwickeln könnte? Viele Gründe wurden von Insidern genannt, die die großen Parteien einfach nicht wahrhaben wollen.
Laut SWR-Ergebnis verlor in Giesenhausen die SPD bei der Bundestagswahl stark (-12,8 Prozentpunkte) und erzielte nur noch 22,0 Prozent der gültigen Stimmen. Die CDU erreichte 21,3 Prozent und gewinnt leicht (+0,3 Prozentpunkte). Die Grünen erzielten 7,1 Prozent und gewinnen leicht (+0,1 Prozentpunkte). Die FDP verliert stark (-7,3 Prozentpunkte) und kommt auf 5,5 Prozent. Die AfD erreichte 22,0 Prozent und gewinnt stark (+13,9 Prozentpunkte). Die Linke erzielte 11,8 Prozent und gewinnt deutlich (+3,7 Prozentpunkte). Die Tierschutzpartei gewinnt leicht (+0,4 Prozentpunkte) und kommt auf 1,6 Prozent. Die 2021 nicht angetretene Partei BSW bekommt 6,3 Prozent.

Die kleine Gemeinde Giesenhausen liegt im Westerwald zwischen Limburg und der Kroppacher Schweiz. Am Südrand der Gemarkung verläuft die Bundesstraße 414 und die Bahnstrecke Limburg-Altenkirchen wird markiert durch eine Windkraftanlage. Weitläufig umgeben ist der Ort von Waldflächen im Westen bis Nordosten und Acker- und Wiesenflächen, also ein ländlicher Bereich, der womöglich von der Politik aus den Augen verloren wurde. Oft sind es „hausgemachte“ Probleme, die die Bürger in kleinen Orten verärgern und deshalb die AfD wählen. Oft sind es aber auch Probleme, die von den Regierenden nicht ernst genommen werden und die Wählerschaft deshalb zur AfD überläuft. Ein ernst zu nehmendes Problem, das zum Handeln aufruft, damit die DEMOKRATIE in der Bundesrepublik Deutschland und in Europa nicht verloren geht.