Ob sexuelle Belästigungen, Anmache oder Diskriminierung – Frauen kämpfen für ihre Frauenrechte
Gewalt an Frauen ist derzeit ein Thema, das aktueller nicht sein könnte. Unter dem Motto „Wo drückt der Frauenschuh?“, ging die Haßlocher ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte Christine Meyer bereits am 16.04.2024 mit einem Flyer an die Öffentlichkeit. Die Redakteurin von NACHRICHTEN REGIONAL griff diese Themen auf. Und Brigitte Auer, will demnächst zu einem „Frauenstammtisch“ zu den Haßlocher Naturfreunden einladen, wo Frauen ihre Sorgen vorbringen können.
Jedes Jahr am 25. November findet der Internationale Frauentag statt, wo gegen Gewalt an Frauen demonstriert wird. Auch die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde hatte mit vielen Frauen an diesem Aktionstag im letzten November zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen in Haßloch teilgenommen. Die Bundesanstalt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Berlin organisiert ständig Veranstaltungen und klärt durch Presseveröffentlichungen auf, wie sich Frauen gegen Gewalt zur Wehr setzen können. So zum Beispiel auch über die gesetzlichen Grundlagen von „sexuellen Belästigungen am Arbeitsplatz“, „Digitale Gewalt“, „Stalking“, „Mobbing“ und „Menschenhandel“, um nur einige Themen zu benennen, siehe LINK https://www.hilfetelefon.de/gewalt-gegen-frauen/menschenhandel.html. U.a. wird das Thema „Menschenhandel“ wie folgt umschrieben: „Frauen, die von Menschenhandel betroffen sind, werden von ihrem vertrauten sozialen oder kulturellen Umfeld getrennt. Die Täter zwingen sie unter ausbeuterischen Bedingungen zu arbeiten und zu leben. Sie nehmen ihnen jegliche Entscheidungsfreiheit und vermitteln ihnen das Gefühl, keine Alternativen mehr zu haben. Dazu nutzen die Täter oft ihre Machtposition oder die Notlage der Frauen aus, drohen ihnen mit Gewalt oder misshandeln sie massiv. In einigen Fällen entscheiden sich die Frauen zunächst freiwillig für den Ortswechsel und die Tätigkeit, weil sie über die tatsächlichen Arbeits- und Lebensbedingungen getäuscht wurden. Gerade im Bereich der Zwangsprostitution werden die betroffenen Frauen im Vorfeld mit falschen Versprechungen gelockt. Die Täter verschweigen ihnen die Kosten für Pass, Visum, Verpflegung und Unterkunft und machen sie so gezielt abhängig“.
Für den Aufbau und den Erhalt eines flächendeckenden Netzes an Hilfsangeboten sowie für die Finanzierung der Infrastruktur zum Schutz von Frauen vor Gewalt sind die Bundesländer zuständig. Mit dem Bundesförderprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ unterstützte der Bund erstmalig im Jahre 2022 ein solches Projekt. Gefördert vom Bundesfrauenministerium wurde u.a. der Ausbau von Hilfseinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen und der Erwerb geeigneter Immobilien für innovative Wohnprojekte. Zudem sollen Modellprojekte gefördert werden können, beispielsweise um Fachkräfte zu qualifizieren oder um Beratungsangebote weiterzuentwickeln. Ziel ist es, die Hilfsangebote leichter zugänglich zu machen und sie weiter zu verbessern. Davon sollen vor allem betroffene Frauen profitieren, die es bislang schwer haben, Hilfe zu finden. Von 2019 bis einschließlich 2024 stellt der Bund hierfür 171 Millionen Euro zur Verfügung. Das Bundesförderprogramm des Bundesfrauenministeriums ist Teil des Gesamtprogramms der Bundesregierung zur Umsetzung des „Übereinkommens des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (Istanbul-Konvention)„.
In einem ausführlichen und interessanten Interview spach die Juristin Heide Pfarr, heute, am 10.07.2024 in PANORAMA rbb 24, über ihre Auszeichnung und die Verleihung des Berliner Frauenpreises und über ihre Erfolge von Gleichberechtigung sowie über aktuelle Bedrohungen. Heide Pfarr habe sich gegenüber dem Sender geäußert, dass sie sich schon für Frauenrechte eingesetzt habe, als der Begriff „Gender Pay Gap“ noch in weiter Zukunft lag. Auch äußerte sie: „Ich hoffe, dass viele Frauen die Minderbewertung ihrer Arbeit satt haben“, hier ein LINK zum Interview: https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2024/07/interview-heide-pfarr-berlin-frauenpreis-2024.html
Um die Themen „Frauenrechte“ und „Wo drückt der Frauenschuh“ wird es auch beim ersten Treffen der Frauen bei den Haßlocher Naturfreunden gehen. Der Termin wird nach der Sommerpause stattfinden und wird noch rechtzeitig bekannt gemacht. Näheres kann man bei Brigitte Auer, Telefonnummer 01575 367 4403, erfragen.
Flyer und Fotos: Christine Meyer
(siehe Wochenblatt-Reporter https://www.wochenblatt-reporter.de/hassloch/profile-11236/christine-meyer)