Das Engagement von Nina Hagen – Das heute nicht aktueller sein könnte – Keiner darf zu einer psychiatrischen Begutachtung gezwungen werden
Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg haben die Welt verändert und auf den Kopf gestellt. Menschen streiten bis zum Exzess. Nachbarn zeigen sich gegenseitig an. Was ist los in unserer Gesellschaft? Und was hat die Welt-Kriese aus den Menschen gemacht? Überall auf der Welt sind „Machtbesessene“ unterwegs und drohen sich gegenseitig mit Einsatz von schweren Waffen. Es wird um die Ressourcen unserer Erde gestritten. Energie und Trinkwasser werden in vielen Ländern knapp. Weltmächte führen Kriege. Wer wird am Ende der Sieger sein? Durch den Ukraine-Krieg, den Russland begonnen hat, wurde unsere gesamte Weltwirtschaft geschwächt. Ist hier etwa jemand „Geisteskrank?“ fragen sich inzwischen viele Menschen auf unserer Erde. Und was wird noch passieren? Alte und Gebrechliche sterben an Corona, andere daran, weil sie sich nicht impfen ließen. Und Statistiken belegen, dass gerade Geimpfte auch Opfer von Corona wurden. Die Welt steht Kopf und keiner kann das verhindern. Auch in ärmeren Ländern sterben die Menschen an Seuchen, weil sie keine Medikamente bekommen. Ist dies nicht etwa schon der 3. Weltkrieg? Aber wer wird am Ende überleben? Und was hat diese Situation mit den Menschen gemacht? Als „Geisteskrank“ kann man aber auch die bezeichnen, die ihre Nachbarn nicht in Ruhe lassen und Bürger politisch aus „Willkür“ verfolgen, nur weil ihnen deren Nase nicht gefällt.
Nina Hagen setzte sich für Gustl Mollath und Ilona Haslbauer ein
Und hier sind wir bei Nina Hagens Kommentar „Geisteskrank“, mit der sie ihre eigene Geschichte erzählt. Liest man ihre Biografie, so weiß man, warum sie sich gerade für „entmündigte“ Personen schon in vielfältiger Form innerhalb unseres Rechtsstaates so stark gemacht hat, https://www.patverfue.de/nina-hagen. Nina Hagen hat sich für Gustl Mollaths Freilassung aus der Psychiatrie eingesetzt. Und sie hat auch für Ilona Haslbauer gekämpft, die wegen angeblicher vorsätzlicher Körperverletzung vor Gericht stand und durch eine falsche Begutachtung in der geschlossenen Forensik landete. Wenn man sich diesen Justiz-Irrtum vergegenwärtigt, weiß man, dass hier in unserem Rechtsstaat nicht alles in Ordnung sein kann https://de.wikipedia.org/wiki/Ilona_Haslbauer. Nur Nina Hagen war es seinerzeit zu verdanken, dass sie aus der Forensik wieder freikam. Die deutsche Sängerin und Schauspielerin setzte sich ab 2013 für die Freilassung und die Veröffentlichung des Schicksals von Ilona Haslbauer ein. Dem Direktor der forensischen Psychiatrie in Taufkirchen (Vils), dessen Vergangenheit als Maoist bekannt war, warf Hagen vor, er lebe seine „maoistisch-stalinistischen, sadistischen Gelüste“ in seiner Klinik aus. Auch das Justizopfer Gustl Mollath setzte sich für ihre Freilassung ein. Mollath ist im gleichen Jahr geboren wie Haslbauer (1956); in der forensischen Psychiatrie in Straubing war er der gleichen Ärztin „als Patient ausgeliefert“ wie Haslbauer, wie Mollath seinerzeit auch berichtete https://de.wikipedia.org/wiki/Gustl_Mollath.
Finsterstes Kapitel der Menschheitsgeschichte endete am 8. Mai 1945
Wie Nina Hagen in ihrer eigenen Biografie schreibt, wurde sie seit frühester Kindheit von ihren Eltern zu einem bewusst und selbstständig denkenden Humanisten erzogen. Von ihrem Vater Hans Hagen weiß sie, dass er und seine Familie während der Nazi-Diktatur, Holocaust und 2. Weltkrieg viele traumatische Erlebnisse durchleiden mussten. Er musste verkraften, dass er seinem jüdischen Vater nicht mehr helfen konnte. Ihr Großvater Herman Hagen wurde von den Nazis erst in eine Psychiatrie und danach ins KZ verschleppt, er wurde gefoltert und ermordet. Später internierten sie auch ihren Vater in einem Zuchthaus, wo er schwerst misshandelt wurde und monatelang in zusammengekauertem Zustand in ein Loch eingesperrt und gefoltert wurde. Gott sei Dank sei dieses finsterste Kapitel unserer Menschheitsgeschichte am 8. Mai 1945 beendet worden.
Was Nina Hagen selbst erzählt: „Und ich kämpfe, seit ich denken kann, für die Umsetzung von Menschenrechten und Menschenwürde. Inzwischen bin ich nicht nur als Schauspielerin und Sängerin unterwegs, sondern auch als Schirmfrau mehrerer gemeinnütziger Organisationen und Vereine. Als Schirmfrau der www.PatVerfü.de setze ich mich für die von den Vereinten Nationen stets eingeforderten Menschenrechte ein und versuche, so gut wie möglich, andere Menschen zu stärken und über unsere Rechte zu sprechen, zu singen, zu informieren und zu diskutieren. Wenn ich mir etwas wünschen dürfte: Ich wünschte mir von ganzem Herzen eine gewaltfreie Psychiatrie in unserem Land“.
Seit vielen Jahren klärt sie die Menschen auf und rät ihnen, eine Patientenverfügung (PatVerfü) bei einer Person ihres Vertrauens zu hinterlegen. „Ich denke, nur aus Unwissenheit haben diejenigen Menschen keine PatVerfü, die jetzt in einer Notlage sind, die gegen ihren Willen zwangsfixiert, und ihrer elementarsten Menschenrechte und ihrer Menschenwürde beraubt werden. Die PatVerfü ist für jeden Bürger und jede Bürgerin unseres Landes sehr wichtig! PatVerfü sichert die Selbstbestimmung! Hier patverfue.de
Durch das Engagement von Nina Hagen wurde in der Gesetzgebung inzwischen viel erreicht. Zur Teilnahme an einem Gutachten darf niemand gezwungen werden. Sie können die Begutachtung verweigern, und das darf Ihnen auch nicht negativ ausgelegt werden. In aller Deutlichkeit wurde dieser bereits im Jahre 2003 durch das BVerfG gesetzte Grundsatz durch den BGH bestätigt. (BVerfG, FamRZ 2004, 523; Az.: 1 BvR 2222/01; BGH NJW 2010; 1351 ff).
Foto: Nina Hagen (von Denis Barthel Wikipedia)