Friedenswanderung zum Hambacher Schloss endet auf dem Parkplatz – Von den Gewerkschaften eine Gegen-Demo organisiert?
Mehrere Gruppen hatten sich heute auf der Festwiese in Neustadt a.d. Weinstraße versammelt, um gemeinsam aufs Hambacher Schloss zu ziehen. Dort wollten die Redner – so wie im Jahre 1832 – an die Rechte der Bürgerinnen und Bürger erinnern, die sich seinerzeit für Meinungs- und Pressefreiheit sowie die Versammlungsfreiheit von Frauen und Männern einsetzten. In friedlicher Gesinnung ist der Zug von mehreren hundert Personen zum Parkplatz vor dem Hambacher Schloss gezogen. Zum Hambacher Schloss selbst wurden die Gruppen nicht vorgelassen. Stattdessen wurde eine Gegen-DEMO organisiert, die von der Gewerkschaft beworben worden sein soll, hat NACHRICHTEN REGIONAL erfahren. Mehre Personen am Rande der Friedensbewegung wurden von unserer Redaktion befragt, die keinerlei Gründe ersehen konnten, warum den Friedenswanderern kein Einlass zum Hambacher Schloss gewährt wurde. Einige Passanten berichteten uns, dass sie sich nicht trauen, mit den friedlichen Demonstranten mitzulaufen, weil man gleich von der Polizei in eine rechte Ecke gestellt und als „Querdenker“ oder als „Querulant“ eingeordnet werde. Hier ein kleiner Auszug der friedlichen DEMO!!
Gerade diese Friedens-Demo erinnere stark an das Jahr 1832, wurde unserer Redakteurin erklärt. Damals machten sich circa 30.000 Menschen aus den deutschen Bundesstaaten, u.a. aus Polen und Frankreich zum Hambacher Schloss auf den Weg, um Freiheit und Demokratie einzufordern. Die Obrigkeit hemmte damals die oppositionelle Presse. Die Hauptakteure des Hambacher Festes, Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth waren seinerzeit davon betroffen. Staatliche Stellen beobachteten Wirths Zeitung „Deutsche Tribüne“ von der ersten Auflage an. Wegen der gleichen Rechte sowie den Erhalt der Meinungs- und Pressefreiheit gingen auch heute viele Leute wieder auf die Straße.
Auch die NaturFreunde gehen seit zwei Jahren mit ihren Friedenswanderungen auf die Straße. Unter dem Motto „Frieden in Bewegung“ haben sie seit dem Ukraine-Krieg Deutschlands längste Friedensdemonstration am 12. Mai 2021 in Hannover ins Leben gerufen. In 54 Etappen sind sie für den Frieden gewandert bis zum Bodensee. Mit diesen friedenspolitischen Entwicklungen wollen die NaturFreunde auf die Kriegszustände aufmerksam machen. In Zeiten von nationaler Isolation sowie aktiven Konflikten weltweit und aufgrund von konstanten und fragwürdigen Waffenexporten Deutschlands in Konfliktgebiete und an Regime ohne jedes Menschenrechtsverständnis, müsse sich auch die deutsche Regierung die Frage der Verantwortung stellen, heißt es in einem Pressebericht der NaturFreunde Deutschland. Sie wollen mit dieser Wanderung ein Zeichen setzen, um die aktuelle friedenspolitische Lage zu kritisieren und für eine humane politische Entwicklung einzutreten.