Den Vorwürfen von Misshandlungen im Silzer Heim wurde bis heute nicht ordnungsgemäß nachgegangen
Andrea Kuwalewsky wurde am 02.07.2020 vom Amtsgericht Neustadt in einem Indizienprozess wegen Kindesentzug freigesprochen. Es war auch nichts anderes zu erwarten, da das Familiengericht in der Vergangenheit viele Fehler in ihrem Fall gemacht hatte. Die Wegnahme ihrer Kinder wurde seinerzeit hinter verschlossenen Türen sehr „nachlässig“ verhandelt. Damals ging es nämlich bereits um Vorwürfe von Misshandlungen im Silzer Heim, wo ihre vier Kinder seinerzeit untergebracht waren. NR hatte mehrmals darüber berichtet, auch am 21.06.2020. Das Drama begann damals für sie, dass ihr als Mutter wegen ihres Ehescheidungsprozesses ihre vier Kinder weggenommen wurden und im Kinderheim in Silz untergebracht wurden. Weil ihr ältester Sohn Max damals wegen geäußerten Misshandlungen nach einem Besuch bei seiner Mutter nicht mehr in das Heim zurück wollte, wurde er von Christian W. versteckt. Weder Jugendamt, noch Familiengericht waren damals in der Lage, eine Lösung für den Jungen zu finden., auch von ihrer Rechtsanwältin wurde sie nicht richtig vertreten. Nein, es wurde dem mittlerweile verstorbenen Christian W. unterstellt, er habe Kindesentführung begangen. Aber vor wem? Natürlich vor dem Heim, dem es nicht um die Betreuung des Jungen ging, sondern um das Geld, das sie für ihn bekommen.
Und die Staatsanwaltschaft hatte es nicht einmal nötig, nach einer Strafanzeige gegen zwei Mitarbeiter des Heims, ordnungsgemäß zu ermitteln. Und warum? Weil der Träger des Silzer Kinderheims die Katholischen Kirche ist. Dass Christian W. seinerzeit als „Lebensretter“ bezeichnet wurde, weil er dem weggelaufenen Jungen half in zu verstecken, ändert nichts an der Tatsache, dass die Misshandlungen im Silzer Heim immer noch ungeklärt bleiben. Dass die Mutter ihr eigenen Kind in Sicherheit sehen wollte, weil das Jugendamt ihren Pflichten nicht ordnungsgemäß nachgekommen ist, versteht sich daher von selbst. Die RHEINPFALZ hatte ebenfalls am 19.06.2020 und am 03.07.2020 über den Fall Kuwalewsky berichtet. Dass Andrea Kuwalewsky nun mangels Beweisen nicht verurteilt werden konnte, ist ein weiterer Indiz dafür, dass vor sechs Jahren falsch geurteilt wurde und wie hilflos doch die Gerichte sind, wenn es darum geht, Kinder und Jugendliche vor solchen Taten zu schützen.
Denn wer denkt nach diesen jahrelangen Prozessen eigentlich an den 18jährigen Jungen, bei dem wahrscheinlich ein seelischer Schaden für sein ganzes Leben zurückbleibt. Fest steht jetzt schon, das Amtsgericht Neustadt kann sich bezüglich dieser jahrelangen Prozesse nicht rühmen, schon gar nicht über die damalige Verurteilung von Christian W., der sich wohl in der Pflicht sah, noch Schlimmeres von dem Jungen abwenden zu müssen, weil das Jugendamt nicht dazu in der Lage dazu war. Was durch Unfähigkeit von Staatsbeamten angerichtet wurde, kann nie wieder gut gemacht werden. Der Freispruch der Mutter für diese jahrelangen Qualen ist nur eine geringe Entschädigung für eine solche Fehlentscheidung der Gerichte. Jetzt ist Christian W. tot, aber die Misshandlungen an Max bleiben ungestraft? Gegen zwei Mitarbeiter des Silzer Heims wurde seinerzeit Strafanzeige gestellt, die allerdings wie so oft, von der Frankenthaler Staatsanwaltschaft mangels Anfangsverdacht eingestellt wurden.
Inzwischen sind sechs Jahre vergangen, der damals untergebrachte Sohn der Polizistin ist inzwischen 18 Jahre alt, also volljährig. Was offen bleibt ist die Frage: Was ist in diesem Silzer Heim mit dem Jungen wirklich passiert? Welchen Schaden haben diese Misshandlungen am Kind verursacht? Und wer wird diesen seelischen Schaden des Jungen je beheben können? Viele Fachleute, die den Fall Kuwalewsky kennen und die die Berichte über ihren Fall in NACHRICHTEN REGIONAL schon jahrelang verfolgen, haben sich bei uns gemeldet und Kritik gegenüber den Familiengerichten und den Jugendämtern geäußert, weil in diesen Ämtern nicht immer die qualifiziertesten Mitarbeiter sitzen. Anstatt Andrea Kuwalewsky während der angespannten familiären Belastung von Behördenseite zu helfen, hat man ein psychiatrisches Gutachten über sie anordnen lassen, um ihr die Kinder zu entziehen. Das Gutachten fiel damals nicht positiv für sie aus. Ein Gegengutachten wurde von amtlicher Stelle damals stringent abgelehnt. Der Neurologe Dr. Friedrich Weinberger hat ihr selbst nach dreimaliger Begutachtung bescheinigt, dass „seelische Stabilität und damit Erziehungsfähigkeit für ihre vier Kinder“ vorliegt. Gleichzeitig warnt der Gutachter Weinberger eindringlich davor, die Kinder von der Mutter zu entfernen, weil dies ein Akt seelischer Grausamkeit wäre und zu seelischen Schäden der Kinder führen würde.
Doch auch dies scheint die Richter am Amtsgericht Neustadt wenig interessiert zu haben. Für dieses Desaster an ihrer Familie gab die Polizistin damals dem Amtsgericht Neustadt die Schuld, das willkürliche Entscheidungen über ihre Kinder getroffen hätte. In den entsprechenden Fachkreisen wird darüber diskutiert, u.a. über die Aufklärung von Missbrauchsfällen innerhalb der Katholischen Kirche, auch dieses Kinderheim in Silz unter die Lupe zu nehmen, damit auch dort Missbrauchsfälle endgültig aufgeklärt werden können. In den entsprechenden Fachkreisen wird seit Jahren mit großer Sorge und mit Argusaugen auf die Entwicklung der Jugendämter und der Familiengerichte geschaut. Gewarnt wird insbesondere vor der „Allmacht der Jugendämter“ und wie mit Kindern „Kasse“ gemacht wird. Um dem rechtzeitig entgegen zu wirken, war es auch richtig, damals den „Fall Kuwalewsky“ öffentlich zu machen, um Kinder sowie deren Mütter vor Psychiatriemissbrauch zu schützen. Hier ist die Politik gefragt, die die Rahmenbedingungen schaffen und die Gesetze ändern muss.