Qualifizierte museale und wissenschaftliche Arbeit auch in Zukunft sicherstellen
Das Dokumentationszentrum für Alltagskultur der DDR in Eisenhüttenstadt soll nach dem Willen der Stadt ab Januar 2013 keine finanzielle Förderung von Seiten der Kommune mehr erhalten. Die weiteren Geldgeber – das Land Brandenburg und der Landkreis Oder-Spree – sehen sich nicht in der Lage, die Finanzierungslücke zu schließen. Die Kunst- und Kulturbeauftragte der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Regine Möbius, unterstützt die Forderung der Belegschaft und des Vorstandes des Dokumentationszentrums für Alltagskultur der DDR, die qualifizierte museale und wissenschaftliche Arbeit auch in Zukunft sicherzustellen.
Das Dokumentationszentrum ist das einzige Museum in Deutschland, das die Alltagskultur in der DDR systematisch und unter Beachtung wissenschaftlicher und musealer Standards bewahrt, dokumentiert, erforscht und vermittelt. Es besteht seit 1993 in Eisenhüttenstadt und hat sich in über 20 Ausstellungen immer wieder fundiert und ideenreich für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der DDR-Geschichte eingesetzt. Heute wird es vielfach genutzt – von Besuchern, in Bildung und Forschung, von den Medien und im Film, als Leihgeber und Berater von anderen Museen. In der Erwachsenenbildung wird es mit Gewinn in Anspruch genommen. Die Bedeutung dieses einzigartigen und international anerkannten Hauses wird mit zunehmendem Abstand zur Geschichte noch steigen.
Die jetzt angekündigte Entlassung der fünf Mitarbeiter und die damit verbundene Einstellung der wissenschaftlichen Arbeit wäre die Vorstufe zur Schließung des Dokumentationszentrums. Die Kunst- und Kulturbeauftragte der ver.di fordert die Verantwortlichen in der Stadt, aber auch im Land Brandenburg und auf Bundesebene auf, alles zu tun, damit das Dokumentationszentrum für Alltagskultur in Eisenhüttenstadt erhalten bleibt und seine Arbeit ohne Unterbrechung und in der bisherigen Qualität fortsetzen kann. (red.)