„Photovoltaik ist immer noch zukunftsfähig“, das sagte Projektingenieur Dominik Hoffmann von EnergieSüdwest bei der Präsentation der aktuellen Bilanz zum Auftakt der EnergieDialog-Woche am vergangenen Montag an der Alten Deponie in Landau-Dammheim über die Stromgewinnung aus Photovoltaikanlagen. Dies unterstrich auch Landaus Bürgermeister und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Hirsch, der noch einmal auf das Konversionsprojekt der stillgelegten Hausmülldeponie am Roten Weg näher einging. Den Bau von Photovoltaikanlagen habe der Gesetzgeber deutlich erschwert, weil man sich viel zu spät auf den Wettbewerb des chinesischen Marktes eingestellt habe, wo deutlich günstiger als in Deutschland produziert werden könne. Dem habe man nun einen Riegel vorgeschoben und bei der Einfuhr Zölle auferlegt, um konkurrenzfähig zu bleiben. Durch die Gesetzesänderung und die Kürzungen im Solarbereich hätten viele Kleinunternehmen Insolvenz anmelden müssen, bedauerte Vorstandsvorsitzender Dr. Thomas Waßmuth von EnergieSüdwest. Etliche Firmen seien danach von chinesischen Großunternehmen aufgekauft worden. Mit diesem know-how hätten dann die Unternehmen unter Deutscher Führung weitergemacht. Waßmuth sieht auch heute noch die Photovoltaik als die sinnvollste Art der erneuerbaren Energien. „Denn Photovoltaikanlagen können auch in 40 Jahren noch betrieben werden“, prognostiziert er. Auch für Hoffmann sind Photovoltaikanlagen in 20 Jahren noch ein zukunftsfähiges Konzept.
Auf der Alten Deponie in Landau-Dammheim wurden 8.660 Photovoltaikmodule auf einer Fläche von 40.000 Quadratmetern aufgebracht, die von EnergieSüdwest betrieben werden. Der Versorgungsdienstleister ist an 16 Photovoltaik-Anlagen des gesamten Bundesgebietes beteiligt. An vier Anlagen zu 100 Prozent, an neun zu 50 Prozent und an zwei mit rund 25 Prozent. Im Jahre 2013 konnten insgesamt 18.100 Megawattstunden produziert werden, womit 25 Prozent der Haushalts- und Gewerbekunden versorgt werden konnten, was eine Insgesamtversorgung von ca. 5.200 Haushalten ausmacht. Und dies nur mit der Sonnenenergie. Die EnergieSüdwest plane weitere sechs Beteiligungen, ergänzt Hirsch. Man wolle eine Kapazität von 28.000 Megawattstunden erreichen, sagte Thomas Waßmuth, was den Versorgungsanteil auf 37 Prozent ansteigen lasse. Konkret in der Planung sei der Kauf der Anlage Frauental und Nordband. Eine weitere Beteiligung an der Anlage auf dem Schweizer Berg in der Nähe von Völklingen im Saarland sei ebenfalls geplant, verkündete Hirsch. Diese sei dann wohl die letzte Großflächenphotovoltaik-Anlage, von der nach dem alten Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) ins Netz gespeist werde.
Alleine die Photovoltaik-Anlage in Landau-Dammheim habe 2013 über 2.000 Megawattstunden Strom erzeugt, was ausreiche, ein Jahr lang 620 Haushalte zu versorgen, sagt Projektleiter Hoffmann. Laut Hoffmann haben die PV-Module eine Lebensdauer von weit über 20 Jahren. Für die Zukunft plane EnergieSüdwest auch Pachtmodelle für Privat- und Gewerbekunden. Dieses Modell sieht vor, dass EnergieSüdwest auf eigene Kosten Photovoltaik-Anlagen auf Kundendächern errichtet, die dann an Hauseigentümer oder Mieter verpachtet werden, sagt er. Der Vorteil dabei sei, dass die Kunden für den selbst genutzten Strom nicht zusätzlich zahlen müssten. Je größer der selbst genutzte Anteil des von der PV-Anlage produzierten Stroms, desto wirtschaftlicher sei das Konzept. So könne nicht nur der Kunde, sondern auch die Umwelt davon profitieren.
Stolz ist Thomas Hirsch auf den gefassten Stadtratsbeschluss zum Konversionsprojekt der stillgelegten Hausmülldeponie, der im Frühjahr 2011 gefaßt wurde und nach nur 15 Monaten umgesetzt werden konnte. Laut Hoffmann läuft die Photovoltaik-Anlage einwandfrei. Nur einmal im Jahr müsse die Oberfläche der Module gereinigt werden. Darüber hinaus sei die Anlage einfach zu warten und pflegeleicht.