Großen Anklang fand die gestrige Veranstaltung zur geplanten Asylbewerberunterkunft in der ehemaligen Orthopädischen Fachklinik im Mandelring 45. Rund 40 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung des Fachbereichs Familie, Jugend und Soziales sowie des Arbeitskreises Asyl in die Kita Haardt gefolgt. Der Hauptausschuss hatte im November beschlossen, Teile des Gebäudes vorübergehend als Gemeinschaftsunterkunft zu nutzen, gedacht ist an maximal 15 Monate. Die Stadt braucht dringend neue Plätze. Bei dem Termin ging es unter anderem „um die Fragestellung, wie wir den Alltag für die im Januar in Betrieb gehende Unterkunft gestalten können“, sagte Bürgermeister Ingo Röthlingshöfer zur Begrüßung. Man wolle ein soziales Umfeld schaffen und habe dabei die einmalige Chance, ehrenamtliches Engagement eines Ortsteils einzubinden.
Geplant ist, dass die derzeitigen Bewohner der Amalienstraße 19 Anfang Januar nach Haardt umziehen sollen. Danach soll dort saniert werden. Darüber hinaus werden Kapazitäten für Neuankömmlinge ab Mitte Januar gebraucht. Neustadt an der Weinstraße bekommt 1,3 Prozent der Rheinland-Pfalz zugewiesenen Asylbewerber zugeordnet.
Man bekomme, sagt Armin Grimm, Abteilungsleiter Soziale Hilfe, etwa 14 Tage vorher die Information aus Trier, wie viele Personen kommen, wie alt sie sind, ob es sich um eine Familie oder Einzelpersonen handelt und aus welchen Ländern sie stammen. Die maximale Auslastung für die ehemalige Klinik liegt zwischen 50 und 60.
Möglichkeiten, sich zu engagieren, gibt es viele. „Wir brauchen Leute, die die Kleiderkammer betreuen, Sprachunterricht für Kinder und Erwachsene anbieten, bei den Hausaufgaben helfen, Besuche bei Ämtern oder Ärzten begleiten oder mal die Kinderbetreuung übernehmen“, zählte Iris Schlichthärle, 1. Vorsitzende des Arbeitskreises, auf. Auch (für uns) ganz alltägliche Dinge wie Mülltrennung, Verkehrsregeln oder Fahrrad fahren müssten den Neuankömmlingen oft erklärt werden. Ganz wichtig außerdem: „Ein Begrüßungsbesuch.“
Wichtig zu wissen: Wer sich ehrenamtlich engagiert, ist automatisch über die Unfallkasse Rheinland-Pfalz versichert.
Alle Asylbewerber sind verpflichtet, in geringem Umfang zu arbeiten, soweit möglich. Sie sollen sich in erster Linie um Dinge auf dem Gelände kümmern, wie Schnee und Laub beseitigen, kleine Reparatur- oder Pflegearbeiten durchführen. Aber natürlich können sie auch darüber hinaus aktiv werden.
Koordinator des Einsatzes des AK Asyl auf der Haardt wird Jack Catarata, bisher in der Amalienstraße tätig. Er ist über den Arbeitskreis Asyl, Talstraße 9, Telefonnummer 06321/32036 (16.30 bis 18 Uhr) oder 0157/89322859, zu erreichen.
Das nächste Treffen zur weiteren Koordination ist am 16. Januar um 19 Uhr, wieder in der Kita Haardt. Zu diesem Zeitpunkt sollte bekannt sein, wer alles in die ehemalige Klinik einziehen wird. (red.)