SPD-Kandidatin Christine Meyer wird nicht von ihren Genossen unterstützt
Was heute Abend im Haßlocher Rathaus passieren wird, ist noch ein Geheimnis. Und dieses wollen wir im Vorfeld schon mal lüften. Denn auf der Tagesordnung der heutigen Gemeinderatssitzung steht: Es ist eine ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte zu wählen. Und das ist zunächst mal positiv. Dennoch ist zu bemerken, dass am 23. August 2024 die Bewerbungsfrist rum war, und nur die Bewerbung von Christine Meyer (SPD) lag vor. Dies teilte zumindest Gemeinderatsmitglied Jürgen Vogt der Bewerberin per Telefon mit und fragte sie gleichzeitig, ob sie wisse, dass sie von ihren Parteigenossen nicht in dieses Amt gewählt würde. Am Rande des protestantischen Gemeindefestes vor acht Tagen hat Nachrichten Regional jedoch erfahren, dass Christine Meyer von den CDU-Frauen auf jeden Fall große Unterstützung hat.
Inzwischen sei die Lage anders, haben wir aus internen Kreisen erfahren. Diese Informanten wollen nämlich wissen, dass hier jemand „am Rad“ gedreht haben muss. Dass hier ein politisches System und Kalkül dahinter stecken könnte, kann derzeit nur vermutet werden. Ob die Bewerberin „vorgeführt“ oder es nur ein politischer Schachzug sein soll? Alles ist möglich, um später sagen zu können, Christine Meyer wurde ja von der Opposition gewählt, und dazu gehört auch die AfD. „Ein Schelm, wer böses dabei denkt?“.
Es ist inzwischen ein „offenes Geheimnis“, dass übelste Mittel angewandt werden, nur um seinem politischen Gegnern zu schaden. Doch Christine Meyer ist doch SPD-Mitglied, und mit der SPD hat doch die CDU gerade eine Koalitionsvereinbarung getroffen. Viele Parteimitglieder haben bis heute noch nicht kapiert, dass solche üblen Methoden bestens dazu geeignet sind, neue Wählerschaft zur AfD zu treiben. Das gilt nicht nur für Haßloch, sondern für alle Bundesländer und vor allem für die nächste Bundestagswahl, die bald stattfinden wird. Nicht nur die CDU, sondern auch die SPD wird der AfD einen Bärendienst erweisen, wenn beide Parteien Christine Meyer als Bewerberin für das Amt zur Gleichstellungsbeauftragten ablehnen, die vor allem ihre Arbeit der zurückliegenden fünf Jahre sehr gut gemacht hat. Die AfD freut sich mit Recht auf einen solchen Fauxpas der beiden großen Parteien und lacht sich bestimmt jetzt schon ins Fäustchen.
Am Rande unserer Gespräche mit ehemaligen SPD- oder CDU-Mitgliedern, aber auch mit der Bürgerschaft in Haßloch und anderen Parteien, haben wir viele Rückmeldungen erhalten, dass sowohl die SPD, aber auch die CDU in Haßloch nicht mehr zu wählen sind. Die lachende DRITTE ist wieder einmal die AfD. Die brauchen nämlich keine Werbung mehr zu machen; sie müssen bald nur noch „Abtrünnige“ der großen Parteien aufnehmen.