Peter, 13 Jahre alt geht nichts ahnend zur Schultoilette. Da wird er von zwei Mitschülern festgehalten und bedrängt, seine Hose runterzuziehen. Ein dritter wartet mit seinem Handy bereits, um die Szene zu filmen. In einem anderen Fall erhält eine Schülerin per Handy und Facebook wüste Beschimpfungen und Morddrohungen. Fälle von Mobbing, die mit Hilfe moderner Medien die betroffenen Schüler oft in einen psychischen Abgrund reißen und hilflos machen. Die Folgen reichen von sozialem Rückzug, vielen Schulfehltagen bis hin zu Selbstverletzung und Suizidversuchen. Dabei trauen sich die Opfer aus Schamgefühlen oft nicht, sich an Freunde oder Erwachsene in ihrer Not zu wenden, um Hilfe zu bekommen. Sie denken oft, man müsse nur lange genug warten, damit das Mobbing endlich aufhört. Das Gegenteil ist aber der Fall. Die Anfeindungen und Demütigungen werden meist heftiger und nehmen erschreckende Ausmaße an, so dass dann nur noch der Weg zur Polizei oder zum Rechtsanwalt bleibt.
Das Koblenzer Jugendamt möchte hier mit einer fachlichen Unterstützung gegensteuern. Auftakt der Anti-Mobbing Kampagne ist ein Schülerjahreskalender, der in diesen Tagen an alle Koblenzer Schulen verteilt wird. Neben einem nützlichen Kalender in Form einer Visitenkarte, erhalten die Schüler Ideen und Anregungen, wohin sie sich wenden können, wenn sie Opfer einer Mobbing-Attacke werden. Die Schüler werden sensibilisiert helfen vielleicht ihren Mitschüler, wenn diese Opfer von „Mobbing“ sind. Neben dem Schülerjahreskalender sollen im kommenden Jahr weitere Anti-Mobbing Aktionen stattfinden. (red.)