„Rechtsradikale“ und „Störer“ haben in Sportvereinen nichts verloren
Die drei Hasslocher Fußballvereine wollen die Jugend an den Sport binden. Dennoch gehen sie unterschiedliche Wege. Treten die 08er und die VfB noch als JSG-Gruppe auf, die die Jugendarbeit gemeinsam fördern, so geht der FV 21 eigene Wege. Mit den entsprechenden Trainingsmöglichkeiten auf den vorhandenen Sportplätzen wollen alle drei Fußballclubs ihre Zeichen setzen. Der Zusammenhalt zwischen allen drei Vereinen scheint noch zu funktionieren, wenn sich die POLITIK aus den Sportvereinen raushält. Doch dies ist nicht immer der Fall. Die Gemeinschaft einer Mannschaft muss sein, Spiele zu gewinnen auf faire Weise. Dies sollte Priorität sein und im Vordergrund der sportlichen Leistungen stehen. Nicht nur im jeweiligen Verein, sondern auch bei ihren Trainern.
Fangen wir einmal an mit dem FV 1921 Haßloch
Im Mai 2021 feierte der Traditionsverein FV 1921 Haßloch sein 100-jähriges Jubiläum, genau zu einer Zeit, wo durch CORONA das gesamte Vereinsleben lahm gelegt wurde. Eine Vereinsfeier konnte also nur im kleinen Rahmen durchgeführt werden. Der Verein hatte sich gegründet nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, als die Weimarer Republik erstmals in der Geschichte die Hauptforderungen des Hambacher Festes vom 27. Mai 1832 vereinte und einen deutschen Einheitsstaat mit demokratischer Verfassung und einer schwarz-rot-goldenen Nationalflagge gründete. Viele Vereine hatten damals nachgezogen, die heute noch existieren. Zum 100-jährigen Jubiläum des FV 1921 Haßloch hatte der 1. Vorsitzende Thomas STEPHAN noch die Vereinsgeschichte Revue passieren lassen. Inzwischen sitzt STEPHAN für die AfD im Deutschen Bundestag.
Im Haßlocher WOCHENBLATT vom 14.06.2021 konnten wir nachlesen, dass der Verein zum Zeitpunkt seines Jubiläums über 160 Mitglieder verfügte. Ein Lob in diesem Bericht erhielt die AH Mannschaft des VfB Haßloch von STEPHAN, die seit langem die 21er unterstützten. Doch die 21er tun sich schwer, eigene Jugendmannschaften aufzubauen.
Die Geschichte des VfB Haßloch
Lässt man die Geschichte des VfB Haßloch Revue passieren, so weiß man, dass dies der letzte Fußballverein war, der in Haßloch nach dem Zweiten Weltkriege gegründet wurde. Insider des Sports vermuten, dass dies aus politischer Konkurrenz geschehen sei. Denn der wirkliche Konkurrent des VfB sei immer der 1. FC 08 gewesen, heißt es aus diesen Kreisen. Denn der 1. FC 08 Haßloch ist bereits Anfang 1908 unter dem Fußballclub Germania Haßloch gegründet worden und ist dem Süddeutschen Fußballverband beigetreten.
Bereits kurz nach der Gründung des VfB Haßloch, also im Juli 1951, erreichte der Verein die Hiobsbotschaft, dass der VfB nicht in den Südwestdeutschen Fußballverband aufgenommen werden soll, weil drei Fußballvereine in Haßloch nicht tragfähig seien. Damals gehörte dem Vorstand des VfB August SCHÖN an, der später als ehrenamtlicher CDU-Beigeordneter im Haßlocher Rathaus saß. Dass der VfB ein CDU-Sportverein blieb, war schnell festzustellen. Mit Mathias GILLICH konnte ein adäquater Vorsitzender gewonnen werden, der aus der CDU-Famillie GILLICH stammt, die mit vielen Aussiedlerfamilien während der Hitler-Diktatur vertrieben wurden und als Flüchtlinge in Haßloch gelandet sind. Dies ist Teil der VfB- und CDU-Geschichte.
Und nun zuletzt zur Vereinsgeschichte des 1. FC 08
Liest man die Vereinsgeschichte des 1. FC 08 Haßloch kann man schnell erkennen, dass es sich bei diesem Verein um den ältesten Traditionsverein im Sport handelt, der bereits vor dem Zweiten Weltkrieg gegründet wurde. Denn die Vereinsgründung wurde bereits im Jahre 1908 vollzogen. Am 11.02.1911 trat der 1. FC 08 dem Süddeutschen Fußballverband bei. Durch den Ersten Weltkrieg kam dann im Jahre 1919 der Spielbetrieb zum Erliegen. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten am 30.01.1933 musste die 08 mit mehreren Vereinen im Ort zur Ortsgruppe fusionieren. Durch den Zweiten Weltkrieg kam es erneut zur Reduzierung der Vereinsmitglieder, was schließlich zur Abmeldung der letzten Jugendmannschaft im Jahre 1941 führte. Ab diesem Zeitpunkt gab es bis zum Kriegsende überhaupt keinen Spielbetrieb mehr. Ab 06.09.1951 gehörte der 1. FC 08 zur Turn- und Sportgemeinde Haßloch. Viele Jahre wurde der sportliche Betrieb an ihrem Auf- und Abstieg der Sportler gemessen, was dann auch die Vorstandsarbeit im Verein belastet hatte. Dies zog sich hin bis in die Saison 2009/2010.
Aufgrund finanzieller Altlasten drohte dem 1. FC 08 Haßloch die Insolvenz. Mit einer für die Landesliga zusammengestellten Mannschaft ging es jedoch weiter bergab. Als Tabellenletzter mit neun Punkten Rückstand zum Vorletzten, SG Rieschweiler, war nach 19 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zur Verbandsliga Südwest der Abstieg nicht mehr zu vermeiden. Der damalige Vorsitzende Weber war inzwischen von seinem Amt zurückgetreten, der Rückzug vieler weiterer Funktionäre und auch Spieler folgte. Aufgrund zahlreicher finanzieller Altlasten drohte die Insolvenz, und der Verein unter dem nach längerer führungsloser Zeit ohne Gegenkandidaten zum neuen Vorsitzenden gewählten Hermann Vollweiler entschied sich dazu, die erste Mannschaft in der Saison 2011/20212 nicht in der Landesliga, sondern in der Liga der zweiten Mannschaft der A-Klasse antreten zu lassen. Da inzwischen auch keine Juniorenmannschaft mehr einer Verbandsliga angehörte, hatte der Verein plötzlich überregional keine Bedeutung mehr. Inzwischen besteht aber eine Kooperation mit dem 1. FC Kaiserslautern, soll heißen, der 1. FC 08 ist Jugendpartnerverein des 1. FCK.
Der Führungsriege von Hermann Vollweiler gehörte auch Kurt KECK an, langjähriges 08-Mitglied. Als Jürgen Hurrle nach Vollweiler das Ruder von 08 übernahm, blieb Kurt KECK im Amt als 3. Vorsitzender. Seit der Wiederwahl von Jürgen Hurrle wurde als sein Stellvertreter Michael Deigentasch in dieses Amt gewählt.