Rücktrittsforderungen an ihn werden immer lauter
von Karin Hurrle
Der 3. Beigeordnete und Umweltdezernent der Gemeinde Haßloch, Dieter Schuhmacher (SPD), fährt einen Mercedes Benz C 220 als Dienstfahrzeug. Das wurde vom Rechnungsprüfungsausschuss kritisiert. Beanstandet wurde außerdem, dass keine Zustimmung vom Hauptausschuss und dem Gemeinderat zur Anschaffung des Dienstfahrzeuges eingeholt worden ist. Der Rechnungsprüfungsausschuss hat festgestellt, dass Schuhmacher im Jahre 2016 insgesamt 8.015 Kilometer mit seinem Dienstfahrzeug gefahren ist, davon nur 148 Kilometer dienstlich. Die RHEINPFALZ berichtete am 21. März ausführlich darüber. Für viele Haßlocher Bürgerinnen und Bürger, mit denen unsere Redakteurin gesprochen hatte, ist nicht nachvollziehbar, warum ein ehrenamtlicher Beigeordneter überhaupt ein Dienstfahrzeug braucht, und dann auch noch einen Mercedes der Klasse C 220. Das sei in Haßloch noch nie dagewesen, wurde ebenfalls geäußert. Wegen seinen ständigen eigenmächtigen Handlungen sei es besser, Schuhmacher würde rechtzeitig als Beigeordneter zurücktreten. Inzwischen wurden auch Meinungen laut, dass er als Umweltdezernent in seinem Amt völlig überfordert sei. Einzelne Bürger werfen ihm sogar „Umweltfrevel“ an der Natur vor und dass er seinen „Laden“ als 3. Beigeordneter nicht im Griff habe. Außerdem habe er das Klima im Haßlocher Rathaus als Verwaltungschef schon seit Jahren völlig vergiftet. Diese Meinung ändere auch nichts an der Umfrage, die der geschäftsführende Beamte Johannes Specht beim Wissenschaftlichen Institut der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) für die Gemeinde Haßloch wegen der Mitarbeiterzufriedenheit in Auftrag gegeben habe. Wenn man nun auch noch weiß, dass Schuhmacher bei der AOK Rheinland-Pfalz einmal beschäftigt war, kann man sich auch vorstellen, weshalb gerade das Wissenschaftliche Institut der AOK diesen Auftrag erhalten hatte. Geholfen hat dies Schuhmacher bei seiner eigenen Bewertung als Vorgesetzter allerdings nichts. Ein hoher Krankenstand und Langzeitkranke sind eher ein Spiegelbild für die Unzufriedenheit von Mitarbeitern. Eine Verbesserung wie von Specht angenommen, ist allerdings nur zu erreichen, wenn Schuhmacher geht, war aus internen Kreisen zu erfahren. Schon lange steht die Mitarbeiterführung von Schuhmacher in der öffentlichen Kritik. In der Zeit als er 1. Vorsitzender des DRK Haßloch-Meckenheim war wurde wegen seiner Mitarbeiterführung bereits harsche Kritik geübt. Rauswürfe und Gerichtsprozesse überlagerten bereits im März 2013 die Vereinsarbeit des Deutschen Roten Kreuzes, so dass verschiedene Mitarbeiter mit ihren Problemen an die örtlichen Medien gingen. Am 22.03.2013 berichtete NACHRICHTEN REGIONAL das erste Mal über diese Missstände. Von „Mobbing“ und sexueller Belästigung war seinerzeit schon die Rede. Diese Missstände konnten immerhin vom seinerzeitigen Kreisvorsitzenden Claus Wadle gelöst werden, indem er Schuhmacher seinen Rücktritt nahegelegte. Nach mehreren öffentlichen Aufforderungen seines Rücktrittes legte Schuhmacher in Juni 2016 sein Amt als Vorsitzender beim DRK Haßloch nieder. NACHRICHTEN REGIONAL berichtete am 06.05.2013 darüber. Doch Schuhmachers Karriere sollte mit seinem Rücktritt beim Deutschen Roten Kreuz nicht zu Ende sein. Denn nach den Kommunalwahlen im Mai 2014 strebte er bereits sein jetziges Amt als ehrenamtlicher Beigeordneter an und wurde auch als solcher von seiner Partei, der Haßlocher SPD, dafür gekürt. Geholfen dabei hatte ihm damals die Tatsache, dass man auch dem geschäftsführenden Beamten sexuelle Belästigungen von Mitarbeiterinnen im Haßlocher Rathaus vorgeworfen hatte und Specht nach einem Ermittlungsverfahren bleiben durfte. Mehrere Versuche des Haßlocher Personalrates, Specht loszuwerden, sind seinerzeit gescheitert. Ob die Anschuldigungen damals stimmten, weiß bis heute niemand ganz genau, denn die betroffene Mitarbeiterin ist gegangen. Sie ist inzwischen bei der Stadtverwaltung Ludwigshafen beschäftigt. Über die damaligen Ereignisse hatten sowohl die RHEINPFALZ, als auch NACHRICHTEN REGIONAL mehrmals berichtet. NACHRICHTEN REGIONAL wird seine Leser auf dem Laufenden halten, wie es im Haßlocher Rathaus politisch weitergeht.