Innenminister Roger Lewentz (Bildmitte) hat heute Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig (links) und Baudezernent Martin Prümm (rechts) einen Zuwendungsbescheid über rund 8,9 Millionen Euro für den Neubau der Vorlandbrücke Lützel überreicht. OB Hofmann-Göttig bedankte sich für die Unterstützung, denn die Brücke habe die höchste Verkehrsbedeutung im Land. Minister Lewentz betonte, dass die Stadt sich vorbildlich um ihre Brücken kümmere und mit dem Land gut zusammenarbeite. Die Vorlandbrücke Lützel ist der älteste Teil der Europabrücke und trägt die stadteinwärts führenden Fahrspuren.
Bei Bauwerksprüfungen nach DIN 1076 wurden an der aus den Jahren 1932-34 stammenden Vorlandbrücke gravierende Schäden an der Betonkonstruktion festgestellt. Diese Schäden haben ihre Ursache in enorm angestiegenen Verkehrsbelastungen verbunden mit ständig zunehmenden Fahrzeug- und Achslasten, Hinzu kommt tausalzhaltiges Oberflächenwasser, das in die Bauwerkskonstruktion eindringt. Dadurch sind im Laufe der Zeit Schäden eingetreten, die die Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit des Bauwerkes nachhaltig beeinflussen. Die letzten durchgeführten Sonderprüfungen ergaben eine Zustandsnote von 4,0, der schlechtesten Zustandsnote überhaupt.
Um die Standsicherheit trotz der massiven Schäden zu gewährleisten, mussten in den vergangenen Jahren zusätzliche Stützen an der Brücke angebracht werden. Außerdem erfolgte eine Nutzungsbeschränkung für Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen. Diese Maßnahmen sind jedoch nur dafür geeignet, den Betrieb des Bauwerks bis zu einem kurzfristigen Neubau zu gewährleisten.
Da eine Instandsetzung der Vorlandbrücke aufgrund ihres Alters und des schlechten Zustandes unwirtschaftlich ist, wurde von Seiten der Stadt Koblenz in Abstimmung mit dem Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz ein Ersatzneubau geplant.
Mit dem heutigen Erhalt der Förderzusage und der zwischenzeitlich erfolgten Mittelfreigabe durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier kann der Neubau nun ausgeschrieben werden. Mit einer geplanten Vergabe des Bauauftrages im Frühjahr 2014 und dem Baubeginn im Sommer 2014 kann ein weiterer Schritt für die dauerhafte Erhaltung einer der Hauptschlagadern der Stadt Koblenz getan werden.
Nach einer planmäßigen Bauzeit von etwa 20 Monaten soll die Erneuerung der Vorlandbrücke Lützel abgeschlossen werden. In dieser Zeit wird es zwangsläufig zu Behinderungen im Verkehrsfluss kommen, diese sind jedoch nicht vergleichbar mit den verkehrlichen Auswirkungen, die während der Instandsetzung der Flussbrücke im Jahr 2010 auftraten. So werden beim Neubau der Vorlandbrücke stadteinwärts dauerhaft zwei Fahrstreifen zur Verfügung stehen und das Baufeld und damit die Länge der Verkehrsbehinderung wird deutlich kürzer sein, als bei der Baustelle in den Jahren 2010/2011.
Parallel zum bevorstehenden Neubau der Vorlandbrücke werden an der Flussbrücke Verstärkungsmaßnahmen vorgenommen, so dass der Verkehr ab dem Frühjahr 2016 wieder ohne Einschränkungen über die Brücke geführt werden kann. (red.)