Verena Schmitt (CDU) mit den AfD-Stimmen ins Amt gewählt
Eine spannende Wahl hat am heutigen Abend in der Gemeinderatssitzung stattgefunden. Es wurde die ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte gewählt. Zwei Bewerberinnen haben sich vorgestellt. Als Überraschungsbewerberin ist Verna Schmitt (CDU) vom Hilbenhof angetreten. Die Entscheidung der 33 anwesenden Gemeinderatsmitgliedern ist mit 28 Stimmen auf Vera Schmitt gefallen. Nur 5 Stimmen fielen auf die langjährige Amtsinhaberin Christine Meyer (SPD). Gerade SPD-Gemeinderätin Beate Gabrisch hat im Ratssaal lautstark verkündet, die gesamte SPD stehe hinter ihrer Kandidatin (5 SPD-Mitglieder waren anwesend, Doris Einholz hat gefehlt). Danach hat Gabrisch geheime Wahlen beantragt. NACHRICHTEN REGIONAL hat allerdings etwas anderes erfahren. Nämlich dass die Genossen ihre Kandidatin nicht gewählt hätten. Die Gemeinderatsitzung wurde vom OK Haßloch am 11.09.2024 live ausgestrahlt https://www.youtube.com/watch?v=gI09RmuHxqk
Wenn man sich nämlich das Stimmenverhältnis der 28 Stimmen genauer anschaut, die auf Verena Schmitt gefallen sind, die politischen Verhältnisse im Rathaus kennt, kann man schnell 1 und 1 zusammen zählen. Deshalb kann man vermuten, dass Verena Schmitt 6 von 8 Stimmen von der AfD erhalten hat, die beiden Ratsmitglieder Peter Stuhlfauth und Dr. Dietzen waren nicht anwesend. Rechnet man die CDU-Stimmen dazu, kommt man schon auf eine Zahl von 17 Stimmen, die Stimmen der SPD dazugerechnet ist man schon bei einer Stimmenzahl von 22. Nimmt man die Stimmen des Koalitionspartners der FWG mit 4 Stimmen und 2 der HLL dazu, kommt man genau auf ein Gesamtergebnis von 28 Stimmen, die Verena Schmitt erhalten hat. Nicht annehmen kann man derzeit, dass die GRÜNEN eine CDU-Kandidatin gewählt haben. Denn die damaillige GRÜNEN-Bewerberin Heidi Horn ist vor fünf Jahren als Gleichstellungsbeauftragte durch die CDU gemeinsam mit der SPD aus ihrem Amt „gekickt“ worden, so wie sie es die CDU jetzt gemeinsam mit der SPD auch mit Christine Meyer getan hat. Dass die FDP die CDU-Kandidatin gewählt haben, ist ebenfalls auszuschließen. Da es eine geheime Wahl war, kann also nur spekuliert werden, dass so vom Haßlocher Gemeinderat gewählt wurde. Ob dieses Vorgehen einer Wahl ein guter START für die neue ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte war, mag aus heutiger Sicht auf jeden Fall bezweifelt werden.
Christine Meyer hat das Amt der ehrenamtlichen Gleichstellungsbeauftragten fünf Jahre lange ausgeübt, und ihre Arbeit war gut. Immerhin hat ihr dieses Amt nach schwerer und langer Krankheit wieder einen Lebensinhalt gegeben, den man ihr jetzt einfach wieder genommen hat. Die Arbeit hat ihr durch dieses Amt wieder Auftrieb gegeben, ihre schwere Krankheit zu überwinden und am Leben wieder teilnehmen zu können. Ihre Arbeit hat ihr nicht nur Spaß gemacht, sie hat sich sozial und ehrenamtlich engagiert, konnte einige Projekte anstoßen und hat damit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe übernommen. Dieses Amt gab ihr auch wieder eine Perspektive, im gesellschaftlichen Leben angekommen und angenommen worden zu sein. Sie wurde seinerzeit nur von der CDU unterstützt, weil man die GRÜNE aus dem Amt stoßen konnte. Ein soziales Verhalten einer Verwaltung sieht daher anders aus. Nun wurde sie von der CDU mit den Stimmen der Koalitionspartner SPD und FWG geradezu abgewählt. So wie ein altes Sprichwort heißt: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“. Dennoch konnte Christine Meyer als ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte für viele Themen in Haßloch die Weichen stellen. Am 1. Frauen-Stammtisch der Naturfreunde Haßloch hat sie teilgenommen. Themen, wie „sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz“ und „Missbrauch von Kindern“ wurden mit ihr an diesem Abend diskutiert. Beim nächsten Frauen-Stammtisch geht es in die nächste Runde mit dieser Thematik. Vielleicht auch Themen, womit sich die neue ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Haßloch, Verena Schmitt, beschäftigen sollte.
Verena Schmitt ist verheiratet mit Max Schmitt, der bis vor 2 Jahren auch Mitglied der 8-Balls des 1. FC 08 war. Verena Schmitt ist bis zum letzten Abend politisch noch nie aufgetreten. Wie sie sich selbst vorstellte ist sie Lehrerin in einer Grundschule in Ludwigshafen und hat drei Kinder, die nun ihr Ehemann in Teilzeit hüten muss, weil sie ihrem Beruf wieder nachgehen möchte. Sie hatte vor ihrer Heirat mit Max Schmitt als Bedienung lange Zeit im Haßlocher Restaurant AMALFI gearbeitet. Max ist der Enkel der Bäuerin Helma Schmitt vom HILBENHOF, die lange Jahre die Familienfeste der CDU auf ihrem Hofe ausgerichtet hatte. Helma Schmitt feierte im Dezember 2021 ihren 90. Geburtstag, auch die RHEINPFALZ berichtete darüber https://www.rheinpfalz.de/lokal/kreis-bad-duerkheim_artikel,-cdu-ehrt-90-jährige-helma-schmitt-_arid,5399899.html