„Strukturen, Gewohnheiten und Konsumverhalten haben sich verändert“
Die Corona-Krise hat die Geschäftswelt hart getroffen – auch in der Südpfalzmetropole und Einkaufsstadt Landau. Um sich im persönlichen Gespräch ein Bild von der aktuellen Lage zu machen, hat Oberbürgermeister Thomas Hirsch seine Vor-Ort-Besuche bei Landauer Geschäftsleuten wieder aufgenommen. Seine jüngste Tour durch die Innenstadt führte ihn u.a. zu Juwelier Rehn, Unverpackt und Oel de Vie. Das Fazit des Stadtchefs: „Strukturen, Gewohnheiten und das Konsumverhalten der Menschen haben sich durch Corona verändert. Besonders die Läden in den Innenstädten brauchen unsere Unterstützung, wenn sie überleben sollen.“
Landaus OB erneuert seine Forderung nach Landes- und Bundeshilfen insbesondere für die Innenstädte und kündigt zugleich eine großangelegte Innenstadtkampagne des Landauer Stadtmarketings nach den Sommerferien an. Auch hat sich der Stadtchef vor wenigen Tagen mit dem neuen Vorstand der Aktiven Unternehmer (AKU) Landau um Ralph Leibrand über die aktuelle, schwierige Situation ausgetauscht und gemeinsam überlegt, wie die besondere Attraktivität der Landauer Innenstadt mit verschiedenen Aktionen noch weiter hervorgehoben werden kann.
„In Landau sind wir stolz auf unsere attraktive Innenstadt, die eine gute Mischung aus Filialen, kleineren, individuellen Geschäften und Einkehrmöglichkeiten bietet – in der aktuellen Situation gilt es, diese Besonderheit zu bewahren und Einzelhandel sowie Gastronomie durch die schwere Zeit zu helfen“, betont Hirsch. Er sei froh, dass er von vielen Geschäftsleuten auch positive Rückmeldungen erhalte, so der OB: „Die Landauerinnen und Landauer sind durch die Krise noch enger zusammengerückt und leben das Motto #supportyourlocals. Zum gelungenen Shopping-Erlebnis tragen sicherlich auch die großzügige Außengastronomie etwa auf dem Rathaus- oder dem Obertorplatz sowie das weithin sichtbare Riesenrad als besondere Attraktion im Herzen der Innenstadt bei.“ Ein nächster Schritt, um Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt zu locken, werde ab dem 15. August das kostenlose Samstagsparken auf dem Alten Meßplatz sein, ergänzt er.
Sorgen bereitet dem Stadtchef allerdings die anstehende Herbst- und Winterzeit. „Im Sommer kann sich die Gastro mit Außenbestuhlung behelfen und es macht den Kundinnen und Kunden nichts aus, wenn sie ein paar Minuten vor kleineren Geschäften warten müssen – das wird sich mit sinkenden Temperaturen aber ändern. Spätestens dann brauchen wir neue Wege und Lösungen, um den Einzelhandel und die Gastronomie zu unterstützen.“
Mit den Inhaberinnen und Inhabern der drei Betriebe, die er jetzt in der Innenstadt besuchte, tauschte sich der OB außer zur aktuellen Corona-Krise auch zu Themen wie Parken, Digitalisierung und Fachkräftegewinnung aus.
Bei Juwelier Rehn in der Kronstraße 24 kam der OB mit Inhaberin Ute Weilacher ins Gespräch. Ihr Unternehmen mit eigener Werkstatt kann auf mehr als 150 Jahre Firmengeschichte zurückblicken – ein echtes Traditionsunternehmen, das die Einkaufsstadt Landau bereichere, so OB Hirsch. Juwelier Rehn bildet auch aus und freut sich bis zum 1. September über Bewerbungen, so Ute Weilacher.
Sein nächster Stopp führte den OB in die Kronstraße 34. Hier, gegenüber C&A, findet sich der Unverpackt-Laden von Heike Mack. Sie verkauft ausschließlich Lebensmittel und andere Waren ohne Einwegverpackung. OB Hirsch freut sich über die nachhaltige und zukunftsweisende Geschäftsidee in Landau. Gemeinsam mit Heike Mack betont er, dass unverpackt keineswegs bedeute, dass die geltenden Corona-Hygieneregeln nicht eingehalten werden können – aktuell ein Vorurteil, mit dem viele Unverpackt-Läden zu kämpfen hätten.
Seit 1999 bietet das Oel de Vie von Karin und Axel Missbichler in der Marktstraße 44 mediterrane Spezialitäten und Feinkost-Produkte aus der Region an, auch zum Mitnehmen, als Catering oder zum Verzehr in der Außen-Gastronomie. Ihren ehemaligen Innen-Gastraum haben die Missbichlers in einen zweiten Verkaufsraum umgewandelt. Für OB Hirsch passt das Oel de Vie perfekt in die unmittelbare Nähe des Landauer Rathausplatzes mit seinem „savoir-vivre“ und dem fast schon mediterranen Flair.