Konstantin G. hatte als Freiwilliger auf Seiten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien gekämft
Während der türkischen Militäroffensive in Nordsyrien ist ein deutscher Staatsbürger getötet worden. Nach Informationen des NDR stammt der Mann aus Kiel, Schleswig-Holstein. Konstantin G. hatte als Freiwilliger auf Seiten der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Syrien gekämpft und nannte sich „Andok Cotkar“. Die YPG melden, dass er am 16. Oktober 2019 bei Angriffen des türkischen Militärs auf die Ortschaft Serekaniye ums Leben gekommen sei. Konstantin G., der vor seiner Ausreise aus Deutschland als Landwirt arbeitete, kämpfte seit 2016 in den Reihen der kurdischen Miliz. Unter anderem nahm er an Gefechten gegen den sogenannten Islamischen Staat in Rakka teil. In einer TV-Dokumentation ist er als Mitglied einer Einheit internationaler YPG-Freiwilliger zu sehen. Dabei sind die Männer im Häuserkampf gegen Islamisten aktiv und kümmern sich um den Abtransport von Verletzten. Zu dem Fall des deutschen YPG-Kämpfers verfüge man über keine Erkenntnisse, teilte das Auswärtige Amt dem NDR auf Anfrage mit. In sozialen Medien wurde bereits seit Tagen über den Tod des Deutschen spekuliert. Laut Medienberichten haben sich etwa 1000 internationale Freiwillige den kurdischen Milizen in Nordsyrien angeschlossen. In der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus dem Jahr 2017 bezifferte die Bundesregierung die Zahl der zwischen 2013 und 2017 aus Deutschland ausgereisten Personen auf 183. Die Türkei hatte am 9. Oktober eine Militäroffensive gegen kurdische Einheiten in Nordsyrien gestartet. Kämpfer der Volksverteidigungseinheiten stellen die Mehrheit der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die in den vergangenen Jahren den sogenannten Islamischen Staat bekämpft haben. Die Türkei betrachtet die YPG-Miliz aber als Bedrohung, da sie eng mit den Rebellen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in der Türkei verbunden sei. (red.)