Nach 15jähriger Haft endlich wieder in Freiheit
Der Fall Werner Mazurek hatte, wie der Fall Gustl Mollath, vor Jahren große Schlagzeilen gemacht. Mit einem Unterschied: Werner Mazurek ist nach der Ermordung von Ursula Herrmann als Täter ausgemacht worden und ins Gefängnis gewandert. Gustl Mollath hat Korruption einer Bank aufgedeckt, wo seine Ehefrau beschäftigt war, und ist in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen worden. In beiden Fällen konnte nie wirklich die Schuld der beiden Inhaftierten bewiesen werden, dennoch wurden Beide „weggesperrt“. Gustl Mollath wollte man damals zum Schweigen bringen. Und Werner Mazurek war als Täter gerade genehm, weil man den wirklichen Täter garnicht finden wollte. Informationen zufolge, hat Werner Mazurek nun seine 15jährige Haft abgesessen und kann in einigen Tagen das Gefängnis verlassen. Und alle Medien sind bereits jetzt schon gespannt, was er der Öffentlichkeit zu erzählen hat.
Vor diesem sicherlich für ihn sehr erfreulichen Ereignis, konnte NACHRICHTEN REGIONAL mit einigen Personen den Kontakt aufnehmen, die in diesen Fall vor vielen Jahren involviert und auch an den Ermittlungen damals beteiligt waren. Dubios sei seinerzeit schon die Geschichte gewesen, dass wegen des Mordes von Ursula Herrmann auch ein aus dem Dienst entlassener Polizist verdächtigt wurde. Doch diesen Hinweisen wollte man garnicht erst nachgehen, hat unsere Redaktion von Insidern erfahren. Und so sei auch heute noch die Mazurek vorgeworfene Tat immer noch zweifelhaft. Dennoch soll er die Strafe für einen anderen abgesessen haben. Mehrere Medien, wie zum Beispiel der STERN oder FOCUS berichteten mehrmals darüber. Was damals wirklich passiert sein könnte, hat uns ein Insider erzählt.
Ein Insider plaudert aus dem „Nähkästchen“
Es hätten sich seinerzeit zwei Männer zusammengetan, um die Ursula Herrmann zu entführen, hat man unserer Redation erzählt. Es sei damals schon vermutet worden, dass einer der Täter mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Polizei gewesen sei, sogar bei der PI Herrsching oder Starnberg. Soweit sich unser Informant erinnere, sei damals ein Lösegeld in Höhe von 2 Mio. DM erpresst worden. Auch STERN TV berichtete am 10.04.2019, dass der Tod von Ursula Herrmann bis heute viele Fragen aufwerfe. Das damals 10jährige Mädchen wurde nach seiner Entführung in einer Kiste unter der Erde versteckt, worin sie kurze Zeit danach erstickte. Ob allerdings der Richtige, wie Werner Mazurek, danach verurteilt wurde und 15 Jahre im Gefängnis saß, wurde damals schon angezweifelt. Also wieder einmal ein „Justiz-Irrtum“, vermuten viele Insider, die den Fall in Bayern verfolgt hatten. Also bleibt der Fall „Ursula Herrmann“ auch nach der 15jährigen Entlassung von Werner Mazurek aus dem Gefängnis rätselhaft. Auch die BILD am SONNTAG berichtete wieder über die damals entführte Ursula Herrmann am 14. Mai 2023.
BamS-Reporterin Lena Zander besuchte den verurteilten Mazurek im Lübecker Gefängnis. Dort sitze er nach einem Sturz im Rollstuhl. Auch ein Mithäftling sei von seiner Unschuld überzeugt gewesen, habe Mazurek gegenüber der BamS-Rporterin geäußert.
Ein Insider aus Bayern, der damals an den Ermittlungen beteiligt war erzählte uns vor einigen Tagen, dass der Mazurek unterstellte Mord an der damals 10jährigen Ursula Herrmann ein anderer gewesen sei. Der Leiter der forensischen Münchner Rechtsmedizin, der kurz nach den Ermittlungen in Pension gegangen sei, habe womöglich die Ermittlungen absichtlich in eine falsche Richtung geführt. Der wirkliche Täter sei der gesamten örtlichen Polizei bekannt gewesen. Und laufe auch noch frei herum? Ursula Herrmann sei auf grausame Weise in der Kiste, die man in der Nähe vom Ammersee vergaben hatte, umgekommen. Der Leiter der Münchner Mordkommission Josef W. und der Leiter der PI Herrsching Norbert R. hätten zum damaligen Zeitpunkt schon genau gewusst, wer die Täter von dem 10jährigen Mädchen gewesen seien. Aber diese Täter habe man damals gedeckt. Es sei von der Polizei sogar eine Holzkiste nachgebaut worden, und es seinen Journalisten eingeladen worden, um die Tat zu demonstrieren. Auf dieser Holzkiste seien später DNA-Spuren gefunden worden, die im Jahre 2006 auf einem Glas bei der Ermordung von Charlotte Böhringer gefunden worden seien.
Denn 2005 wurden mehrere Haare, die man seinerzeit in der Kiste gefunden hatte und die nicht von Ursula Herrmann stammten, mittels DNA-Analyse untersuchte. Der DAN-Abdruck habe aber zu dem Kripobeamten gehört, den die örtliche Polizei gedeckt hatte. Anfang 2007 habe man an einer Holzschraube der Kiste eine neue DNA-Spur sichern können. Im Mai desselben Jahres sei bekannt geworden, dass sie mit zwei Spuren vom Tatort des Mordfalls Charlotte Böhringer in München übereinstimmte. Der Abgleich dieser neuen Spur mit der DNA von rund 30 Verdächtigen im Fall Ursula Herrmann, darunter auch der später verurteilte Werner M., habe jedoch keinen Treffer ergeben.
2006 wurde die vermögende Witwe Charlotte Böhringer in München ermordet. Verurteilt wurde ihr Neffe, doch auch er soll den Mord nicht begangen haben. Denn Benedikt T. bestreitet die Tat bis heute. Auch er ist vor einigen Tagen nach 17 Jahren aus der Haft entlassen worden, weil ihm eine günstige Sozialprognose erstellt wurde. Er soll im Mai 2006 seine Tante Charlotte Böhringer, die vermögende Besitzerin eines Parkhauses in der Münchner Innenstadt erschlagen haben. Derzeit wird in diesem Fall der dritte Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens geprüft.
Auch der Insider aus München und ehemalige Ermittler im Fall Werner Mazurek ist sich sicher, dass dem Verurteilten nach 15jähriger und unberechtigter Inhaftierung ein Schadenersatzanspruch und ein Wiederaufnahmeverfahren zusteht. Hier die Geschichte des Werner Mazurek dazu: https://www.stern.de/panorama/verbrechen/werner-mazurek-sitzt-seit-zehn-jahren-in-haft—fuer-eine-tat–die-er-nicht-begangen-haben-will-7848056.html
Wir bleiben auch hier am Ball und werden unsere Leserinnen und Leser auf dem Laufenden halten. Vor allem, ob auch Werner Mazurekt ein Wiederaufnahmevrfahren durch seinen Augsburger Rechtsanwalt beantragen wird.