Weil Mut und Haltung in vielen Ländern bestraft wird: Kampf für den Erhalt der Pressefreiheit
Seit über drei Jahrzehnten rettet die Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte mutige Menschen und Stipendiaten, die als Journalisten tätig sind und es noch werden wollen. Auch die Journalistin Anja Reschke, bekannt durch Funk und Fernsehen, ist Vorstandsmitglied der Hamburger Stiftung. Ehrenvorsitzender ist inzwischen Dr. Klaus von Dohnanyi, Erster Bürgermeister a.D. der Hansestadt Hamburg. Der Stiftung gehört auch der derzeit amtierende Erste Bürgermeister der Hansestadt Hamburg, Dr. Peter Tschentscher an, Geschäftsführer ist Dr. Carsten Brosda. Aktuelles über die Stiftung kann man unter folgendem Link nachlesen: https://www.hamburger-stiftung.de/aktuelles-2/
Wie der Vorstand der Hamburger Stiftung selbst mitteilt, engagieren sich Personen der Stiftung für „das freie Wort und für die, die dafür kämpfen“. Die Vorstandschaft vertritt auch die Meinung, dass es ohne die Freiheit des Wortes keine wirkliche Freiheit geben kann. Die Demokratie lebe von einer freien Presse, den freien Künsten, einer freien Literatur und Fotografie.
Verteidigung der Meinungsfreiheit gehört zu den großen hanseatischen Traditionen
Die Verteidigung der Meinungsfreiheit gehöre zu den großen hanseatischen Traditionen, heißt es weiter. Die Hamburger Stiftung verweist auf viele Schicksale Einzelner oder ganzer Familien, die während der Nazi-Diktatur aus politischen, religiösen oder rassischen Gründen verfolgt, gefoltert oder ermordet wurden. Bis 1989 sei im geteilten Deutschland die Freiheit nicht respektiert worden. Es seien Menschen wegen ihrer abweichenden ideologischen Überzeugungen schikaniert worden, wird weiter kritisiert. Wer dagegen die Stimme erhoben habe, sei drangsaliert oder abgeholt worden. Wer aus dem Unrechtsstaat habe fliehen wollen, riskierte sein Leben. In einem Youtube-Beitrag genau vor 10 Jahren (Im Jahre 2013) gehen auch Ehrenvorsitzender der Hamburger Stiftung Dr. Klaus von Dohnaniy sowie 2011 Olav Scholz, heutiger Bundeskanzler in dem Video-Beitrag auf die Pressefreiheit ein, https://www.youtube.com/watch?v=cyO9hyFjqsU. Und die Geschichte der Familie von Dohnaniy sollte man einfach einmal lesen https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_von_Dohnanyi
Doch nicht alleine die Hamburger Stiftung engagiert sich schon jahrelang für die Pressefreiheit. Auch Reporter ohne Grenzen (ROG) berichtete aktuell darüber, dass neue Krisen und Kriege sowie wiederaufgeflammte Konflikte die Pressefreiheit und seit 2021 viele Journalisten weltweit gefährden. Auf der Ebene der Gesetzgebung kritisierte RSF den mangelnden Schutz von Journalistinnen und Journalisten sowie ihrer Quellen bei der Cybersicherheitsstrategie der Bundesregierung, da diese eine Ausweitung der Befugnisse für Sicherheitsbehörden vorsieht, ebenso wie die Reform des BND-Gesetzes und den sogenannten Staatstrojaner. 2021 sei zudem bekannt geworden, dass Deutschland die Spyware Pegasus nutzt. Das Defizit beim Auskunftsrecht von Medien gegenüber Bundesbehörden sei 2021 weiter bestehen geblieben. Auch Klagen gegen kritische Recherchen und Sexismus im Journalismus hätte im vergangenen Jahr weiterhin ein Problem dargestellt.
Deutschland auf der Rangliste um drei Plätze abgerutscht
Die Rangliste: Die Lage in Deutschland (Rang 16 von 180) habe sich 2021 um drei Plätze (Vorjahr: Rang 13) leicht verschlechtert. Für diese Entwicklung seien drei Gründe zentral: eine Gesetzgebung, die Journalistinnen und Journalisten sowie ihre Quellen gefährdet, abnehmende Medienvielfalt sowie allen voran Gewalt bei Demonstrationen, siehe https://www.reporter-ohne-grenzen.de/rangliste/rangliste-2022
FOTO: Udo Grimberg, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de WIKIPEDIA
Dr. Klaus von Dohnaniy 2011