Durch Flüchtlingspolitik kamen Themen von Rheinland-Pfalz zu kurz
Kommentar von Karin Hurrle
Das DUELL der beiden Spitzenkandidatinnen Malu Dreyer (SPD) und Julia Klöckner (CDU) war nach Meinung von SWR-Journalisten ein „Kopf an Kopf“-Rennen. In der Meinungsumfrage einer Personenauswahl des Senders lag Malu Dreyer knapp vier Prozentpunkte vor ihrer Herausfordererin Julia Klöckner, doch darauf kommt es letztendlich garnicht an. An der Flüchtlingspolitik hangelten sich Beide durch die Interviewrunde, die Fragen wurden vom Moderator vorgegeben. Fast zweidrittel der Sendezeit nahm also die Flüchtlingspolitik in Anspruch, wichtige Themen vor einer Landtagswahl gingen dadurch verloren. Dreyer warf Klöckner vor, der Kanzlerin wegen der Flüchtlingsfrage in den Rücken zu fallen. Klöckner konterte, dass die Verteilung des Flüchtlingsstroms innerhalb Europas zu regeln ist und in dieser Frage deshalb der Kanzlerin zur Seite stehe. Eine Lösung durch diese Debatte war leider nicht in Sicht. Völlig deplatziert war Klöckners erneuter Vorwurf wegen der Finanzen des Nürburgrings, des Flughafen Hahn und des Schloß-Hotels, worauf sich Malu Dreyer allerdings nicht einließ. Auch der Vergleich von Klöckner, dass Bayern 5000 neue Lehrer eingestellt habe, war ebenfalls unrealistisch.
Am Ende der Debatte stand dennoch fest, dass Malu Dreyer durch ihren Amtsbonus punkten konnte, da sie nicht nur das größere Insiderwissen hat, sondern auch über jahrelange Verwaltungserfahrung verfügt. Nach Umfragen von Nachrichten Regional in der Bevölkerung, war daher ein deutlicher Vorsprung für Malu Dreyer zu entnehmen.