Forderung: Keine Lithiumfabrik auf landwirtschaftlichen Flächen
Nachdem sich am 28. November 2022 in Geinsheim 19 Bürgerinnen und Bürger zusammengeschlossen hatten und ein Manifest gegen eine Geothermie-Fabrik auf landwirtschaftlichen Ackerböden unterschrieben haben, hat die BI Geinsheim den nächsten Schritt unternommen und einen Vorstand gewählt. 37 Mitglieder waren anwesend, um sich nach einer Unterschriftensammlung gegen das Vorhaben von Vulkan Energie zur Wehr zu setzen. Der künftige Vorstand, dem Ariane Stachowsky, Jutta Steinmüller, Juliane Blüchel, Tanja Drobny, Barbara Schuster und Dietmar von Blittersdorf angehören, hat klare Ziele definiert. Nämlich sich gegen die Industrieansiedlung auf 80.000 qm Acker- und Wiesenland zur Wehr zu setzen. 36 anwesende Mitglieder haben sich den Vorstellungen des neu gewählten Vorstandes angeschlossen.
Ausschlaggebend für die Gründung der Bürgerinitiative sei gewesen, dass sich Bürgerinnen und Bürger rechtzeitig gegen zu erwartende Lärmbelästigungen wehren, um das Vorhaben von Vulkan Energie zu verhindern. Und dies mit demokratischen und rechtlichen Mitteln, teilt die BIGG in einer Pressemitteilung mit. Für die benachbarte Wohngebiete sei ein ständig laufendes Kraftwerk unzumutbar, zumal es sich bei der Errichtung dieses Werks um Eingriffe in die natürliche Landschaft handele. Dem Widerstand schließe sich auch die Bauern- und Winzerschaft an. Vier Erdbeben in den letzten vier Wochen im Umfeld des Geothermiekraftwerks in Insheim hätten zudem bewusst gemacht, dass die Erdbebengefahr nicht heruntergespielt werden dürfe. Und Informationen des Landesamtes für Geologie und Bergbau sowie https://erdbebennews.de hätten gezeigt, dass alle vier Erdbeben durch die Geothermie-Bohrungen induziert wurden.
Bereits nach der öffentlichen Informationsveranstaltung der Stadt Neustadt Ende letzten Jahres, wo das Vorhaben der Vulkan Energie GmbH dem Neustadter Stadtrat vorgestellt wurde, blieben viele Fragen unbeantwortet. Die Teilnehmer der Gründungsversammlung der BI äußerten sich besorgt hinsichtlich der Umweltbelastungen und sehen die Gesundheit und Lebensqualität der Geinsheimer Bürger gefährdet. Viele Mitglieder befürchten Risiken durch Erdbeben und einhergehende Risse in ihren Wohnhäusern. Als Beispiel wurde auf Nachfrage von NACHRICHTEN REGIONAL die Situation in Landau genannt. In diesem Zusammenhang wurde das Mediationsverfahren mit dem Land Rheinland-Pfalz von 2011 bis 2013 aufgeführt. Wegen der Größe der industriellen Anlage, des Flächenverbrauchs und der benachbarten Vogelschutz- und Wasserschutzgebiete fordert die BI außerdem eine Umweltverträglichkeitsprüfung am geplanten Standort. Eine zentrale Forderung des Mediationsverfahrens sei eine Bürgerbeteiligung durch Vertrauensleute der Bürgerschaft. Sollte ein Rückzug des Unternehmens nach misslungenen Bohrungen des Kraftwerks kommen, befürchten die Mitglieder der BI zudem eine Industrieruine, die dann auf Kosten der Steuerzahler rückgebaut werden müsse.
Wie es mit der Planung des Geothermie-Kraftwerkes in Geinsheim weitergeht, werden wir im Auge behalten. Wer sich für die Arbeit der Bürgerinitiative interessiert oder diese unterstützen möchte, kann sich direkt an die Aktivisten unter https://big-geinsheim.de wenden.