Das dunkelste Kapitel der DDR-Geschichte – Autorin Freya Klier
Man kann nicht oft genug transparent machen, dass es Autoren gibt, die alte Geschichten aus der NS-Zeit und die Historie der DDR aufleben lassen. Ob zu Zeiten, als Deutschland noch ein geteiltes Land war, oder während der Nazi-Diktatur, wo viele Menschen durch Verfolgung ihr Leben verloren. An vielen Orten wurden mittlerweile NS-Gedenkstätten angebracht, wo an das Leid und Schicksal vieler Menschen erinnert wird, die wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Zugehörigkeit gefoltert, verfolgt und ermordet wurden. Auch die Buchautorin Freya Klier war eine solche mutige Frau, die ihre Geschichte in ihrem Buch „Unter mysteriösen Umständen“ niederschrieb. Es handelt sich um keinen „Kriminalroman“, sondern um eine wahre Geschichte. Daher ist es auch wichtig, aus ihrem Buch zu erfahren, wie vor dem Mauerfall „politische Morde der Staatssicherheit“ begangen wurden. Auch FOCUS hatte am 18.09.2021 über die Erlebnisse der Autorin berichtet, https://www.focus.de/politik/ddr-zeitgeschichte-und-mahnung-gift-folter-killerkommandos-so-brutal-schaltete-die-stasi-politische-gegner-aus_id_23741879.html
Ihr Buch, das beim Herder-Verlag verlegt wurde und in allen Buchhandlungen erhältlich ist, beleuchtet ein bislang wenig bekanntes Kapitel der DDR-Geschichte. Und wie die politischen Morde der Staatssicherheit an der eigenen Bevölkerung begangen wurden. Freya Klier, Jahrgang 1950, wurde selbst Opfer dieses Systems, lässt aber auch Zeitzeugen in ihrem Buch zu Wort kommen. Sie verfolgt mit Betroffenen gemeinsam seit Jahren eine Blutspur, die sich vom Beginn der DDR bis in die heutige Zeit nachvollziehen lässt. Einen kleinen Einblick aus ihrem Buch soll an diese Geschichte erinnern. Und Freya Klier schreibt ihre Erlebnisse wie folgt nieder:
Ein heimtückischer Mordanschlag
„8. November 1987– die Stasi verfolgt uns. Ich fahre ruhig, ohne Probleme. Plötzlich blockiert die Lenkung. Schreiend und völlig gelähmt klammere ich mich am Lenkrad fest. Stephan reißt es noch nach links rüber. Das Auto schleudert, irgendwann kommt es zum Stehen…
Oktober 2019 – das Telefon klingelt. Stephan geht ans Telefon. Ein Mann meldet sich: „Ich bin Ihr Vernehmer von Hohenschönhausen“. Ja, das Auto war von der Staatssicherheit manipuliert. Und dieses Attentat war kein Einzelfall in der DDR, bekannte der Mann. Dann bricht der Kontakt ab.
Politische Morde in der DDR – eine Spurensuche
Bis heute leidet Freya Klier an den Folgen dieses Anschlags auf ihr Leben und das ihres damaligen Partners Stephan Krawczyk. Sie begibt sich auf Spurensuche nach weiteren Anschlägen der Staatsführung gegen Dissidenten und Bürgerrechtlerinnen.
Was Freya Klier entdeckt, lässt ihr den Atem stocken. Giftanschläge, Verstrahlungen, Entführungen, heimtückischer Mord – die Palette der Stasi-Maßnahmen um den Widerstand in der eigenen Bevölkerung zu brechen, kennt keine Grenze. Auch nicht die Grenze zwischen Ostdeutschland und Westdeutschland, wie z. B. der Fall von Lutz Eigendorf beweist.
Und die Morde gehen weiter
Mit dem Fall der DDR und des Ostblocks enden die Mordanschläge nicht. Noch in den Nullerjahren kommt es in der Bundesrepublik zu mysteriösen Unfällen. Parallelen zum heutigen Vorgehen autokratischer Regime gegen unliebsame Bürgerinnen und Bürger drängen sich auf, wie die Fälle um Alexei Nawalny, Sergei Skripal, Jamal Khashoggi oder um die Oppositionsbewegung in Belarus zeigen“.
In dem FOCUS-Berichtvom 18.09.2021 heißt es u.a. weiter, dass eine gnadenlose DDR-Juristin in der SED-Partei aktiv gewesen sei. Nach der Wiedervereinigung habe sich eine ältere Frau bei ihrer Familie gemeldet und um Entschuldigung gebeten. Es sei diese gnadenlose DDR-Staatsanwältin gewesen, die den damals 17-jährigen Bruder von Freya Klier wegen einer Nichtigkeit angeklagt habe, worauf er zu vier Jahren Strafhaft verurteilt worden sei. Immer weiter sei er von der Staatsmacht drangsaliert worden, so dass er sich später das Leben genommen habe. Das Entscheidende für die Autorin sei gewesen, die Ex-Staatsanwältin sei später in der SED-Nachfolgepartei, der PDS aktiv geworden. Dabei habe sie unumwunden die DDR und deren Meschlichkeit gelobt und auf den kapitalistischen Westen mit seiner Menschenverachtung draufgehauen.
Solche Geschichten, wie die von Freya Klier niedergeschrieben und die bis in die heutige Zeit reichen, gibt es inzwischen massenhaft. Es ist wichtig, vor solchen Tatsachen die Augen nicht zu verschließen. Und Betroffene und Überlebende sollten sich trauen, ihre Erlebnisse transparent zu machen. Menschenrechtsorganisationen sollten ihrer politischen Aufgabe gerecht werden, nämlich auch in Deutschland die Menschenrechte von Betroffenen zu schützen, und ihnen bei Menschenrechtsverletzungen zu helfen, siehe folgender LINK https://www.amnesty.de/amnesty/wer-wir-sind