Frankreich will nach Todesfällen gegen Mobbing vorgehen – Wann zieht Deutschland nach?
Am 30.09.2023 wurde in der Sendung von BRISANT das Thema Cybermobbing und Mobbing an Schulen aufgegriffen. Cybermobbing hat mittlerweile in unserer Gesellschaft solche Formen angenommen, dass sich sogar Schüler wegen Mobbing das Leben nehmen. Mindestens eins von zehn Kindern sei in Frankreich von Mobbing betroffen. Einige Fälle hätten sogar tödlich geendet, berichtet der Sender weiter. Jetzt will das Land dagegen vorgehen und Mobbing in der Schule den Kampf ansagen. Doch wie sieht das an den Schulen und in den sozialen Netzwerken in Deutschland aus? Und wann greift die Politik in Deutschland dieses Thema endlich einmal auf? https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy85MWIyMzdjMi02MzlhLTQ1YjEtOGY1OC05Mzg0MjM0ZTU1Yjc
Susanne und Lisann von der Edith-Stein-Schule in Leverkusen sprechen die Probleme „Mobbing“ an
Susanne und Lisann berichten gegenüber dem Sender von einem Mobbing-Fall sogar in ihrer Klasse. In der Edith-Stein-Schule in Leverkusen, die die beiden Mädels besuchen habe es einen solchen Fall gegeben, wo ein Schüler die Schule habe verlassen müssen. „Auslachen oder sich lustig machen vor der Klasse kann sehr verletzend sein“, erzählt Linsann. Auch Lukas Pohland berichtet in der Sendung von BRISANT, dass er als 12Jähriger von Mobbing betroffen gewesen sei. Mit 14 Jahren habe er seine Schule verlassen. Weil er nicht länger Opfer sein wollte, hat er den Verein Cyber-Mobbing-Hilfe gegründet. Er vertritt die Meinung, dass Cybermobbing deutlich mehr als eine Beleidigung darstelle. Diese Dimension werde in Deutschland bisher nicht erfasst. Daher müsse gerade Cybermobbing härter sanktioniert werden.
Frankreich hat inzwischen einen Maßnahmenkatalog geplant, berichtet der Sender. Sanktionsmaßnahmen sind: Handy- und Social Media Verbot, Sperrung von Online-Konten der Plattform, Einführung sogenannter Empathiekurse sowie Schulwechsel für die Täter, nicht der Opfer. Deutliche Festellung: Für die Sperrung von Online-Konten sind die Plattformbetreiber zuständig.
Lukas Pohlmann hat Verein Cybermobbing-Hilfe e.V. gegründet
Wer mehr über den Verein Cyber-Mobbing-Hilfvon Lukas Pohlmann erfahren oder sich dort Hilfe holen will, kann sich über die Plattform nähere Infos holen, siehe LINK https://www.cybermobbing-hilfe.de. Cybermobbing-Hilfe e.V. unterstützt Betroffene und betreibt konsequente Präventionsarbeit. Die Betreiber der Plattform arbeiten daran, dass Cybermobbing in der Gesellschaft weiter berücksichtigt wird. Langfristig wollen die Organisatoren für alle eine Empathie im Internet entwickeln.
Viele fragen sich inzwischen, warum in Deutschland so wenig gegen Mobbing getan wird. Hier hätte die Politik schon lange handeln müssen. Eine Statistik belegt, Mobbing in Schule und Beruf ist ein ernst zu nehmendes Problem, das weitreichende Konsequenzen für die betroffenen Personen hat. Nach Daten der OECD, die im Rahmen der PISA-Studie 2018 erhoben wurden, sind in Deutschland sechs Prozent aller 15-jährigen Schülerinnen und Schüler sehr häufig Mobbing ausgesetzt. Auch Erwachsene sind in hohem Maße betroffen, zum Beispiel bei der Arbeit oder im Internet. So berichteten laut einer Umfrage von Statista und YouGov aus dem Jahr 2021 fast 30 Prozent der Befragten von Mobbingerfahrungen am Arbeitsplatz, siehe den LINK dazu: https://de.statista.com/themen/132/mobbing/