In einer Presseerklärung der BI Steinweiler wird weiterhin die Politik kritisiert. Das zuletzt vom Geothermiekraftwerk Insheim ausgehende Erdbeben habe nicht nur die Bewohner großer Teile der Südpfalz in Angst und Schrecken versetzt, sondern hätten auch zu zahlreichen Schadensmeldungen geführt. In der Berichterstattung sei verharmlosend stets nur von „kleineren“ oder „leichten“ Beben die Rede gewesen. Die Landesregierung, insbesondere Energieministerin Lemke, habe es nach dem letzten Insheimer Erdbeben noch nicht einmal für nötig befunden, sich zu dem Beben zu äußern, geschweige denn, Kontakt mit den Betroffenen aufzunehmen.
Richtig sei zwar, dass, global betrachtet, ein tektonisches Erdbeben der Magnitude 2 keinen Seismologen vom Hocker reißt. Es werde auch nicht verkannt, dass die bislang in der Südpfalz verursachten Erdbeben mit größeren Schadbeben, wie etwa in Norditalien oder gar Haiti, nicht vergleichbar sei. Hier in der Südpfalz habe man es jedoch mit geothermieinduzierten oberflächennahen Erdbeben nicht unerheblicher Intensität zu tun.
Die BI Steinweiler verwahre sich daher entschieden dagegen, dass die durch die Tiefengeothermie und damit unnötig induzierten Erdbeben von Politik und Betreibern in der Hoffnung verharmlost werde, dass die Bürger sich schon mit der Zeit an die Beben gewöhnen werden.
Ein induziertes Erdbeben finde in der Regel oberflächennah statt, sagt die BI. Je näher das Hypozentrum des Bebens an der Erdoberfläche liege, desto größer sei in der Regel seine sogenannte Intensität. Mit dem Grad der Intensität würden sowohl Wahrnehmbarkeit als auch Schadenswirkungen bewertet. Hierbei könne man – in etwa – sagen, dass ein oberflächennahes Erdbeben ohne weiteres eine um ca. zwei Stufen höhere Intensität haben kann als ein Tiefbeben gleicher Magnitude.
Führe ein Tiefbeben der Magnitude 2 z. B. zu einer Intensität von IV, dann könnte sich also ein oberflächennahes Beben der Magnitude 2 unter Umständen ohne weiteres an der Erdoberfläche mit einer Intensität von VI auswirken, was bereits ohne weiteres Gebäudeschäden nach sich zieht, wie sie hier in der Südpfalz bereits erlebt wurden. In von Politik und Wirtschaft lancierten Pressemeldungen über induzierte Erdbeben würden diese Zusammenhänge praktisch durchweg verschwiegen.
Die BI Steinweiler verwahre sich daher ausdrücklich gegen jedweden Versuch der Verharmlosung von geothermieinduzierten Erdbeben. Aus Sicht der Initiatoren sind Menschgemachte Erdbeben inakzeptabel. Auch Erdbeben, die zu Angst in der Bevölkerung führen, seien inakzeptabel. Erdbeben, die Schäden verursachen können, seien ebenfalls inakzeptabel und Erdbeben, die die Bevölkerung erschrecken, verängstigen oder gar Schäden verursachen, seien weder „klein“ noch „leicht“.
„Die Südpfalz und andere besiedelte Gebiete sind keine Versuchslabore. Politiker, die sich trotz der Angst der Menschen nicht aktiv für die Beendigung der Tiefengeothermie einsetzen, sind inakzeptabel“, kritisiert die BI Steinweiler weiter. (red.)
Daher ist auch die Fortführung der Tiefengeothermie inakzeptabel. Politiker, die dies nicht verinnerlichen, sollten umgehend gefeuert werden.
[1] Erdbeben natürlicher Genese im tiefen Untergrund nennt man tektonische Erdbeben
[2] Das Hypozentrum ist der Punkt im Untergrund, von dem das Erdbeben ausgeht