Start im Haßlocher Wald mit Inklusionslotsin Evi Weis und Behindertenbeauftragten Robert Fath
Der Startschuss unter dem Motto „Bewegung trifft Inklusion“ in der frischen Luft im Haßlocher Wald ist gelungen. Eingeladen zu diesem Bewegungstreff hatte Inklusionslotsin Evi Weis gemeinsam mit dem Behindertenbeauftragten der Gemeinde Haßloch, Robert Fath. Wenn die Resonanz beim ersten Mal auch noch nicht überwältigend gewesen sei, so sei sie voller Zuversicht, dass sich noch mehr Interessierte beim nächsten Bewegungstreff einfinden werden. Zu einem 30-minütigen Rundgang am letzten Donnerstag fanden sich einige Seniorinnen und Senioren, mit und ohne Rollator und mit ihrem Rollstuhl ein. An vorderster Stelle Robert Fath , der ebenfalls im Rollstuhl sitzt. An einigen Stationen beim „Trimm Dich Pfad“ wurde Halt gemacht und alles fachmännisch von Evi Weis erklärt. Dann ging es weiter bis die Teilnehmer an der Inklusionsschaukel standen. Dort wurde mit den Anwesenden auch erste sportliche Bewegungsübungen gemacht. Ein Novum war an diesem Vormittag: Der Behindertenbeauftragte musste die Inklusionsschaukel den Anwesenden vorführen. „Das ist gar nicht so einfach“, erklärte ein sportlicher Senior, der ebenfalls einen Versuch auf dieser Schaukel wagte.
Der Rundgang hatte dann doch etwas länger als eine halbe Stunde gedauert, da die Gruppe unterwegs vom Regen überrascht wurde und mehrmals unter den Bäumen Unterschlupf suchte. Die gute Stimmung wurde dadurch allerdings nicht getrübt. Und bei der Verabschiedung versprachen sich alle, am nächsten Donnerstag wieder zum Bewegungstreff zu kommen. Es kam der Vorschlag aus der Runde, dass man doch vielleicht beim nächsten Mal bei den „Schäferhunden“ einkehren könnte?
Evi Weis ist eine von 14 Inklusionslotsen vom Landessportbund Rheinland-Pfalz
Evi Weis gehört zu den 14 Inklusionslotsen des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, die nach erfolgreichem Abschluss von drei der wichtigsten Qualifizierungsschulungen ihre Arbeit im Januar 2020 aufnehmen konnten. Ihr ist es besonders wichtig, Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen im Sport zu vereinen und dass sie nicht vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden. Sie spricht dabei über ihre leidvollen eigenen Erfahrungen und wie es ist, wenn Menschen mit Beeinträchtigungen nicht mehr Teilhaber dieser Gesellschaft sind. Als 13-jähriges Mädchen habe Evi Weis bei einem Fahrradunfall ihren rechten Arm verloren, erzählt sie. Schlagartig habe sie danach erfahren müssen, was Ausgrenzung bedeutet.
Heute ist die inzwischen 57-jährige Inklusionssportlerin als Werbemagnet im Behindertensport unterwegs. Sie macht auch darauf aufmerksam, was der Landessportbund in dieser Richtung schon alles getan hat. Ziel sei es, dass alle Menschen auch mit Behinderung an den Angeboten der Sportvereine teilhaben können. Es werde daher an den Strukturen im Sport gearbeitet, dass die zahlreichen Sport- und Bewegungsarten für alle offen sind. Evi Weis erinnert auch an einige Projekte des Sportbundes, u.a. an eine INpulsprämie von 500 €, die ein Sportverein erhält, wenn er einen Impuls für die Inklusion in seinem Verein setzt.
Ziel: Behinderte und einsame Menschen zusammenzubringen
Die 14 Sport-Inklusionslotsen, die das gesamte Land Rheinland-Pfalz in sieben Regionen abdecken, kennen inzwischen ihre Örtlichkeiten und sind bestens vernetzt. Ein weiteres Ziel, so Evi Weis, sei, soziale Vernetzungen vor Ort voranzubringen, so dass man sich auch außerhalb der Bewegungsgruppe mit Gleichgesinnten Gruppen treffen könne. Durch Internet und WhatsApp könne man einsame Menschen auch zusammenbringen und am gesellschaftlichen Leben teilhaben lassen und damit die soziale Verknüpfung herstellen.
Am kommenden Donnerstag geht es mit dem Bewegungstreff wieder durch den Haßlocher Wald. Treffpunkt ist wiederum der Parkplatz in der Höhe des VfB am August-Schön-Weg. Die Teilnahme ist kostenlos. Es wird allerdings um kurze rechtzeitige Anmeldung bei Evi Weis gebeten: Entweder unter der Tel.Nr. 0171 5810390 oder e.weis@silo.lsbrlp.de.