Antrag liegt inzwischen zur Prüfung auf dem Schreibtisch des geschäftsführenden Beamten Johannes Specht
Wegen des deponierten Betrages von 4.474,54 Euro auf dem Hinterlegungskontos beim Amtsgericht Bad Dürkheim für den Kulturring Haßloch e.V. kommt endlich Bewegung ins Spiel. Ein Antrag zur Prüfung liegt inzwischen dem geschäftsführenden Beamten Johannes Specht auf dem Tisch. Nicht richtig ist wie Annegret Ries in der RHEINPFALZ am 4. April berichtet hatte, dass das Registergericht Karin Hurrle als Notvorstand des Kulturrings ablehnt, um den Verein weiterführen zu können. Denn es wurde bereits 2014 die Auflösung des Kulturrings vom ehemaligen Schriftführer Kurt Siebein gemeinsam mit dem Neustadter Finanzamt in die Wege geleitet, was anhand von Schriftverkehr zwischen ihm und der Behörde festgestellt wurde. Somit kann es auch keinen Antrag über einen Notvorstand mehr geben. Richtig ist allerdings, dass sich Karin Hurrle als ehemalige stellvertretende Vorsitzende des Kulturrings Haßloch seit längerer Zeit dafür stark macht, dass das hinterlegte Geld vor einer endgültigen Auflösung des Vereins dem rechtmäßigen Gläubiger überwiesen wird. Und hier vertritt Hurrle die Meinung, dass dies die Gemeindeverwaltung Haßloch ist und nicht wie Annegret Ries in ihrem Berichtet behauptet, Karin Hurrle hätte sich dahingehend geäußert, dass das Geld der Turminitiative Haßloch zustehe. Inzwischen steht nämlich fest, dass das hinterlegte Geld beim Amtsgericht Bad Dürkheim aus der Benefizveranstaltung zum Erhalt des Turms der Christuskirche aus dem Jahre 2008 rührt. Um Klarheit darüber zu erhalten, hatte sich deshalb Karin Hurrle mit ihren zusammengetragenen Unterlagen vor einigen Tagen an den geschäftsführenden Beamten der Gemeinde Haßloch, Johannes Specht, gewandt. Bei ihm liegt ihr Antrag nun auf dem Schreibtisch und Specht hat eine zeitnahe Prüfung zugesichert. Über die Geschichte des Hinterlegungskontos Am 25. Mai 2008 fand eine Benefizveranstaltung auf dem Haßlocher Rathausplatz zum Erhalt des Turms der Christuskirche statt. Darüber hatte die RHEINPFALZ, Ausgabe Neustadt, am 26. Mai 2008 ausführlich berichtet. Der Erlös war gedacht für die Sanierung des Turms der Kirche. Zur Geschichte von Haßloch muss man allerdings wissen, dass nach einem Vertrag aus dem Mittelalter, der immer noch zwischen Gemeinde und Protestantischen Kirchengemeinde besteht, solche Sanierungskosten anteilmäßig zwischen Gemeinde und Kirche aufgeteilt werden müssen. Da solche Sanierungskosten anstanden, hatte die Gemeinde 2008 gemeinsam mit dem Kulturring und weiteren Haßlocher kulturtreibenden Vereinen eine Benefizveranstaltung organisiert, die federführend von Karin Hurrle und der inzwischen verstorbenen Vorsitzenden Waltraud Kohout mit den Vereinen durchgeführt wurde. Am Ende dieser Veranstaltung gab es einen Kassensturz, der damals auf 8.005,05 Euro beziffert wurde. Der damalige Bürgermeister Hans-Ulrich Ihlenfeld, der bei dieser Feierlichkeit ein Grußwort sprach sagte laut Rheinpfalz-Bericht vom 26.05.2008: „Viele hundert Menschen aus Haßlocher Kultur treibenden Vereinen haben sich für diesen Tag engagiert, besonders der Kulturring und der Kulturstammtisch Haßloch, Kurt Siebein für die Organisation und Karin Hurrle für das Catering“ so Ihlenfeld. „Diese Mühe soll belohnt werden; wir von der Gemeinde geben nochmals genau den Betrag zur Spendensumme dazu, der heute gesammelt wurde, bekannt“, versprach Ihlenfeld. Höhepunkt war bei dieser Benefizveranstaltung, an der mehrere hundert Menschen teilgenommen hatten, ein Gottesdienst auf dem Rathausplatz, der von Pfarrer Schmidt-Roscher „uff pälzisch“ abgehalten wurde. Für die Gottesdienstbesucher reichten damals die Sitzplätze nicht aus, so dass vorhandene Bänke und Mauern auf dem Rathausplatz genutzt werden mussten, um an der Andacht teilnehmen zu können. Außer der Predigt fanden auch Theatervorstellungen im Turmzimmer der Christuskirche und Turmführungen im Turm der Kirche statt. Seit dieser Benefizveranstaltung fanden keine gemeinsamen Aktivitäten mehr zwischen dem Kulturring Haßloch und den Kulturtreibenden Vereinen statt. Es wurde lediglich anhand von umfangreichen Unterlagen festgestellt, dass im Jahre 2009 von der Gemeinde Haßloch auf das bereits bei der Sparkasse Rhein-Haardt aufgelöste Konto des Kulturrings mehrere höhere Geldbeträge überwiesen wurden, die auch Teilbeträge des Hinterlegungskontos beim Amtsgericht Bad Dürkheim sind. Auch hierüber soll nun Aufschluss von Johannes Specht erfolgen, warum die Gemeinde Haßloch Beträge von über 3.000 Euro an ein aufgelöstes Konto des Kulturrings im Jahre 2009 getätigt wurden. Nach der Klärung mit der Gemeinde Haßloch wird NACHRICHTEN REGIONAL seine Leser über den Fortgang des Verfahrens unterrichten. (red.)